Kopernikus 7
muß. Aber ich will verdammt sein, wenn ich sie finde.“
E.C. fügte hinzu: „Die Überraschung, die er heute hervorzauberte, ist eine Bedrohung in einer Vielzahl von Varianten. Vergiß nicht, wir haben zwei Figuren aufgegeben, um auf diese Position zu kommen. Unglücklicherweise heißt das, daß es sich Brucie leicht leisten kann, etwas von diesem Material zurückzugeben, um aus der Klemme herauszukommen. Er kommt immer noch mit einem Vorteil heraus und gewinnt das Finale. Wir haben heute morgen mit meinem Spiel ein paar Verbesserungen gefunden …“
„Dieser Springer braucht nicht zu fallen“, warf Delmario ein.
„… aber keine überzeugenden“, schloß E. C.
„Habt ihr schon einmal daran gedacht“, sagte Delmario, „daß Funny Bunny vielleicht recht gehabt haben könnte? Daß das Opfer wirklich nicht funktioniert, daß das Spiel vielleicht zu diesem Zeitpunkt überhaupt niemals gewonnen war?“ Seine Stimme hatte einen Klang finsteren Unglaubens in sich.
„Irgendein Zug ist falsch“, sagte Peter.
„Oh?“
„Vor zehn Jahren, nachdem Bunnish das Finale und das Spiel geschmissen hatte, hat Robinson Vesselere zugegeben, daß er schon verloren gewesen war.“
E. C. schaute nachdenklich drein. „Das stimmt. Das hatte ich vergessen.“
„Vesselere war fast ein Großmeister. Er mußte wissen, wovon er redete. Es gibt den Sieg. Ich habe vor, ihn zu finden.“
Delmario schlug seine Hände zusammen, und brüllte freudig: „Verdammt, ja, Pete, du hast recht! Also los!“
„Endlich kehrt der verlorene Gatte zurück“, sagte Kathy spitz, als Peter hereinkam. „Hast du eine Ahnung, wie spät es ist?“
Sie saß in einem Sessel neben dem Kamin, obgleich das Feuer zu Asche und Glut heruntergebrannt war. Sie trug ein dunkles Kleid, und das Ende der Zigarette, die sie rauchte, war ein heller Punkt in der Dunkelheit. Peter war lächelnd hereingekommen, aber jetzt runzelte er die Stirn. Kathy war eine starke Raucherin gewesen, doch vor zwei Jahren hatte sie es aufgegeben. Jetzt zündete sie sich eine Zigarette nur dann an, wenn sie sehr zornig war. Wenn sie sich eine anzündete, dann hieß das für gewöhnlich, daß sie auf bestem Weg zu einem heftigen Streit waren.
„Es ist spät“, sagte Peter. „Ich weiß nicht, wie spät. Was spielt es für eine Rolle?“ Er hatte den größten Teil der Nacht mit E. C. und Steve verbracht, aber das war es wert gewesen. Sie hatten gefunden, wonach sie gesucht hatten. Peter war sehr müde, jedoch in gehobener Stimmung zurückgekehrt, in der Erwartung, seine Frau schlafend vorzufinden. Er war nicht in der Stimmung für Ärger. „Mach dir nichts aus der Zeit“, sagte er zu ihr und versuchte, sie zu beschwichtigen. „Wir haben es, Kath.“
Sie drückte ihre Zigarette methodisch aus. „Ihr habt – was? Einen neuen Zug, von dem ihr glaubt, er wird unseren psychopathischen Gastgeber schlagen? Versteht ihr denn nicht, daß mich dieses euer dummes Spiel einen Dreck interessiert? Hörst du auf gar nichts, was ich sage? Ich habe die halbe Nacht hier wach gesessen und gewartet, Peter. Es ist fast drei Uhr morgens. Ich möchte mit dir reden.“
„Ja?“ fauchte Peter. Ihr Tonfall hatte ihm das Rückgrat gestärkt. „Hast du je daran gedacht, daß ich vielleicht nicht zuhören will? Nun, dann denk einmal daran. Ich habe morgen ein großes Spiel. Ich brauche meinen Schlaf. Ich kann es mir nicht leisten, bis zum Tagesanbruch aufzubleiben und dich anzuschreien. Verstanden? Warum, zum Teufel, bist du überhaupt so scharf darauf, mit mir zu reden? Was könntest du denn möglicherweise auf dem Herzen haben, das es wert ist, wach zu bleiben – und das ich nicht schon zu hören bekommen habe, eh?“
Kathy lachte gehässig. „Ich könnte dir ein paar Dinge über
Weitere Kostenlose Bücher