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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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können. Es war nun offensichtlich, daß das Problem nicht so schnell und einfach zu lösen war, wie er anfangs gehofft hatte, und so machte er sich auf den Rückweg zu seinem Raumfahrzeug, das versteckt in fünfhundert Meter Entfernung stand.
    Als er eine belaubte Anhöhe hinaufgestiegen war, hörte er zu seiner Linken einen Ruf. Er drehte sich um und sah eine kleine Gruppe berittener Kolonisten, ihrer Kleidung nach Tependianer. Der ungewohnte Anblick fiel ihm auf. Sie befanden sich doch innerhalb des Herzogtums Bendelema, und eigentlich hatten sie hier nichts zu suchen; Bendelema und Tependia führten schon seit Generationen gegeneinander Krieg. Dalt zuckte die Achseln und ging weiter. Er war mehrere Jahre weg gewesen, und es war durchaus möglich, daß sich in der Zwischenzeit die Beziehungen zwischen den beiden Herzogtümern entspannt hatten. Auf einer Splitterwelt waren Veränderungen an der Tagesordnung.
    Einer der Kolonisten richtete ein unhandliches Gerät auf Dalt, und etwas zischte an seinem Kopf vorbei. Dalt duckte sich und rannte nach rechts. Es hatte zumindest eine Veränderung gegeben, seit er den Planeten verlassen hatte: jemand hatte die Armbrust wiederentdeckt.
    Dalt hörte den dröhnenden Hufschlag der Tependianischen Pferde, die ihn verfolgten, als er den Abhang hinunter in eine feuchte, dämmrige Senke lief, und er verdoppelte seine Geschwindigkeit, als er erkannte, wie einfach es für seine Verfolger war, ihn einzukreisen und ihm hier eine Falle zu stellen. Er mußte das höher gelegene Gelände auf der anderen Seite erreichen, bevor ihn die Tependianer umzingelt hatten. Auf halbem Wege den anderen Hang hinauf wurde er von dem Geräusch klappernder Hufe vor ihm gestoppt. Sie hatten es geschafft, ihm den Weg abzuschneiden.
    Dalt kehrte um und kletterte den Hang vorsichtig wieder hinunter. Wenn er sich vor ihnen verbergen konnte, würden sie vielleicht glauben, er sei aus dem Kreis entkommen, den sie um die Höhle gebildet hatten. Dann, wenn die Dunkelheit hereinbrach …
    Ein Pfeil schmetterte gegen einen Stein an seinem Fuß. »Da ist er!« schrie jemand, und Dalt war wieder auf der Flucht.
    Er begann, seine Situation abzuwägen. Wenn er weiterlief, würden sie zwangsläufig weiter auf ihn schießen, und einer der Pfeile würde ihn mit ziemlicher Sicherheit durchbohren. Wenn er stehenblieb, hatte er möglicherweise eine Chance. Vielleicht ließen sie ihn mit dem Leben davonkommen. Da fiel ihm ein, daß er Sklavenkleidung trug, und Sklaven, die vor Uniformierten davonrannten, wurden gewöhnlich getötet. Dalt lief weiter. Ein weiterer Pfeil zischte vorbei und streifte die Rinde eines nahestehenden Baums. Sie kamen näher – offensichtlich hatten sie ihre Erfahrungen in dieser Tätigkeit – und es würde nicht lange dauern, bevor Dalt am tiefsten Punkt der Senke in der Falle saß und keine Fluchtmöglichkeit mehr hatte.
    Dann sah er den Höhleneingang, ein breiter, dunkler Bogen, ziemlich niedrig, direkt über ihm im Hang. In seiner Mitte war er ungefähr anderthalb Meter hoch. Während rings um ihn die Pfeile herabprasselten, lief Dalt schnell hinein.
    Es war keine richtige Höhle. In der feuchten Dunkelheit fand Dalt bald heraus, daß sie sich sofort zu einem Tunnel verengte, der zu schmal war, als daß sich Dalt hätte hindurchzwängen können. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als so weit wie möglich vom Eingang entfernt zu bleiben und das Beste zu hoffen … Viel Hoffnung blieb ihm nicht, egal von welcher Seite aus er die Sache auch betrachtete. Wenn seine Verfolger keine Lust hatten, in die Höhle zu kommen und ihn hinauszuzerren, brauchten sie nur ihre Pfeile hineinzuschießen. Früher oder später würde er getroffen. Dalt spähte aus dem Eingang, um festzustellen, welche der beiden Möglichkeiten sie wählen würden.
    Aber seine fünf Verfolger unternahmen nichts. Sie saßen auf ihren Pferden und starrten schweigend auf den Höhleneingang. Einer von ihnen entspannte seine Armbrust und begann, sie auf seinem Rücken festzuschnallen. Dalt hatte keine Zeit, sich über ihr Verhalten zu wundern, denn in diesem Augenblick wurde ihm klar, daß er einen entscheidenden Fehler begangen hatte. Er befand sich in einer Höhle auf Kwashi, und es gab kaum eine Höhle auf Kwashi, die nicht eine Kolonie von Alarets beherbergte.
    Er duckte sich und spurtete in Richtung Ausgang. Tausendmal lieber wollte er versuchen, sich heil durch den Pfeilregen zu schlagen als sein Glück gegen die Alarets zu

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