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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Intrigen in Mirkandol
     
    Ein Terraner und ein Kralasene – das erbitterte Duell entbrennt
     
    von Arndt Ellmer
     
    Fast siebenhundert Jahre dauerte die Monos-Diktatur in der Milchstraße - und erst in den letzten Jahren zeigte sich ein wichtiges „Ergebnis" jener schon lange zurückliegenden Epoche: Zigtausende von jungen Menschen auf Terra und anderen Planeten, die von Terranern besiedelt wurden, verfügen über Para-Gaben. Grund dafür war eines der Genprogramme jener Diktatur, mit dem ursprünglich Supermutanten „gezüchtet" werden sollten. Auf der Erde des Jahres 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 4890 alter Zeit - gehören Mutanten mittlerweile zur Normalität. Doch die Lebensuhr der jungen Menschen läuft ab. Man weiß, daß sie alle in absehbarer Zeit sterben müssen. Sie ziehen sich in eine Stadt in den terranischen Anden zurück. Dort, in Para-City, wollen die Mutanten ihren Weg aus der Krise finden. Doch die Machenschaften des finsteren Koo Parkinson verändern die Situation in einer Weise, die vorher keiner ahnen konnte. Währenddessen ist die allgemeine galaktische Lage nach wie vor gespannt. Das Kristallimperium der Arkoniden und die Liga Freier Terraner belauern sieh geradezu, ein galaktischer Krieg scheint in greifbarer Nähe.
    In der Botschafter-Stadt auf Arkon zieht Julian Tifflor die Fäden - er wirkt mit in den INTRIGEN IN MIRKANDOL...  
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Beim geringsten Anlaß an einem Freund zu zweifeln ist leicht. Selbst in schier unerträglicher Situation noch an einen Freund zu glauben ist eine Kunst.
    Alte terranische Binsenweisheit
     
     
    1.
     
    26. August 1292 NGZ
     
    „Moy Westphal kommt", meldete der Servo.
    Julian Tifflor hob den Kopf und schwenkte den Sessel in Richtung Eingang. Mit gemischten Gefühlen beobachtete er die Ankunft des Hauptsekretärs. Wenn Westphal ihn aufsuchte, überbrachte er meist unangenehme Nachrichten. Und Tiff wußte im voraus nie, ob es sich um den LFT-Beamten aus Fleisch und Blut handelte oder um sein Roboter-Double.
    Die hochgeschossene, schlanke Gestalt erreichte den Eingangsbereich, ließ dort geduldig den Struktur-Scan über sich ergehen. „Es ist der Hauptsekretär persönlich", fuhr der Servo fort.
    Daraus schloß der Residenz-Minister für Liga-Außenpolitik und Sprecher Terras vor dem Galaktikum, daß es etwas Wichtiges sein mußte.
    Julian Tifflor erhob sich und ging dem Ankömmling entgegen.
    Moy Westphal überragte den Aktivatorträger um einen halben Kopf. Sein weißblondes, schulterlanges Haar erinnerte an einen Arkoniden, ebenso der lange Körper. Die gelbgrünen Augen verliehen seinem Gesicht einen exotischen, fast fremdartigen Touch.
    Als Kind terranischer Eltern auf der Venus geboren, verwies er mit Stolz auf seinen irdischen Stammbaum, der bis zum Jahr 1 NGZ zurückreichte. „Guten Morgen, Moy", begrüßte Tiff den Beamten.
    Er forschte in seinem Gesicht, aber Westphals Miene blieb unergründlich wie immer. Der Beamte ließ sich in einen Sessel fallen und orderte beim Servo ein Frühstück. „Nimm es mir bitte nicht übel", sagte er mit seiner tiefen, grollenden Stimme. „Aber wir waren die halbe Nacht unterwegs, um die Nachricht vom toten Briefkasten einzuholen."
    Mit „wir" meinte er sich und seine Zweitausgabe, den Daniel-Roboter in dem perfekt menschlichen Kokon.
    Die Doublette des Hauptsekretärs zählte bisher zu den bestgehüteten Geheimnissen der LFT-Botschaft Mirkandols. „Und?"
    Natürlich sah sein Gegenüber ihm an, daß Tifflor vor Wißbegier schier platzte. Es schien ihm nichts auszumachen. Er lächelte verbindlich. In diesem Fall kostete der Hauptsekretär sein Wissen voll aus. „Wie du weißt, ist jeder Beamte bestechlich." Jetzt grinste er breit. „Na gut, fast jeder. Ich zähle jedenfalls dazu. Als Gegenleistung für ein kräftiges Frühstück könnte ich mich dazu hinreißen lassen, dir ein paar Hinweise zu geben."
    Tiff prustete los, und Westphal fiel in sein Gelächter ein. „Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren", sagte der Aktivatorträger, als sie sich beruhigt hatten. „Das Frühstück ist genehmigt. Mein Magen knurrt auch."
    „Die Anordnung der Wurzeln weist auf einen Zeitpunkt in der kommenden Nacht hin", sagte der Beamte. „Exakt eine Stunde vor Mitternacht wird über der Wüste Khoukar das Licht angehen."
    Tiff nickte nachdenklich. Das Spiel, das er als LFT-Sprecher im Galaktikum mit den Arkoniden trieb, barg einige

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