Lehrer-Schueler-Konferenz
zu lernen.
Geprüfte Methoden, keine vagen Abstraktionen
Die in diesem Buch angebotenen Methoden sind in einem Schulungsprogramm, » Effektivitätstraining für Lehrer« genannt, Zehntausenden von Lehrern in den USA vermittelt worden. 1966 entworfen, hat es für die Ausbildung von Lehrern an öffentlichen und privaten Schulen groÃe Anerkennung gefundenâ dabei handelt es sich um Lehrer aller Schularten. Dieses Schulungsprogramm entwickelte sich ganz natürlich aus unserem ersten Kurs, » Effektivitätstraining für Eltern« (deutsche Ausgabe: Familienkonferenz ) genannt, der von Ausbildern überall in den Vereinigten Staaten und in etlichen ausländischen Staaten gelehrt wird. Ausgelöst durch die Initiative der Eltern, Lehrer und Schulleiter an ihren neuen Erfahrungen teilhaben zu lassen, haben wir innerhalb eines Jahres den Kurs für Lehrer entwickelt, der auf die besonderen Konflikte in der Schule ausgerichtet ist, mit denen Pädagogen, in Klassen mit 30 oder 40 unfreiwilligen Schülern auf einmal, konfrontiert werden. In diesem Buch werden also dieselben Prinzipien und Methoden, die wir im Elterlichen Effektivitätstraining entwickelt, vervollkommnet und in unserer Ausbildungsarbeit mit Lehrern getestet haben, dargestellt. Dabei werden wir uns auf praxisbezogene Vorschläge konzentrieren, die die Lehrkräfte täglich in der Klasse prüfen können, und nicht auf abstrakte Erziehungskonzepte.
Die Erfahrung mit den Lehrern in unseren Kursen hat uns einigermaÃen kritisch gegenüber der konventionellen Ausbildung der meisten Pädagogen gemacht; diese macht sie zum groÃen Teil mit abstrakten Begriffen, Ideen und Konzepten vertrautâ wie zum Beispiel » Respekt vor den Bedürfnissen der Schüler«, » affektive Erziehung«, » Klassenklima«, » Freiheit des Lernens«, » humanistische Erziehung«, » der Lehrer als Zufluchtsperson«, » wechselseitige Kommunikation« etc.â, ohne ihnen deren praktische Anwendung zu vermitteln. In unseren Kursen werden solche Abstraktionen anhand spezifischer Verhaltensmöglichkeiten erklärt, von Handlungen, die Lehrer tatsächlich vornehmen, von spezifischen Botschaften, die sie mitteilen können.
Nehmen wir als Beispiel eine Verhaltensregel wie » Respekt vor den Bedürfnissen des Schülers«. Nur wenige der Pädagogen in unseren Kursen wissen, wie sie einem Schüler Respekt vor seinen Bedürfnissen zeigen können. Dabei ist es ganz einfach, wenn sie eine Methode verwenden, die weder Sieg noch Niederlage bedeutet (siehe Kapitel 8 und 9). Bei dieser Methode lösen Lehrer und Schüler die anstehenden Konflikte gemeinsam, bis sie auf eine Lösung stoÃen, die es erlaubt, sowohl den Bedürfnissen des Lehrers wie denen des Schülers gerecht zu werden, sie zu respektieren.
Methode III bietet Lehrkräften ein spezifisches Hilfsmittel, das sie täglich anwenden können, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse ihrer Schüler respektiert werden, ohne dass dabei ihre eigenen missachtet werden. Durch das Effektivitätstraining für Lehrer bleibt Respekt gegenüber Schülern für Lehrer nicht länger abstraktâ sie lernen, wie sie ihn ganz konkret zollen können.
Das Gleiche gilt für das Konzept der » Demokratie im Klassenzimmer«. Unser Kurs vermittelt Pädagogen die notwendigen Fähigkeiten und Verfahren, um eine echte Demokratie mithilfe eines Regelwerks schaffen zu können, das während eines eigens dazu einberufenen Treffens von allen Mitgliedern der Klasse, einschlieÃlich des Lehrers, entworfen wird und dessen Einhaltung von jedem Einzelnen erwartet wird. Der Kurs bietet Lehrkräften darüber hinaus umsetzbare Alternativen zum traditionellen Gebrauch von Macht und Autorität (wodurch natürlich das genaue Gegenteil einer demokratischen Beziehung geschaffen wird).
Viele Lehrer haben unseren Kurs als Lernprozess beschrieben, der ihnen eine sinnvolle praktische Anwendung ihrer theoretischen Kenntnisse ermöglichte.
Fähigkeiten, die Schülern sich zu entwickeln helfen
» Entwicklung und Reife« der Schüler sind Ziele, zu denen sich alle Schulen und alle Lehrer mit ganzem Herzen bekennen. Doch die von den meisten Pädagogen angewendeten und von den meisten Schuldirektoren sanktionierten Methoden verbürgen nur, dass die jungen Menschen hoffnungslos abhängig, unreif und
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