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Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
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Verletzung sehen und berühren. Seine Hand zitterte, wollte sie anfassen, doch er hielt sich selbst zurück, beherrscht und ruhig.
    Gott, er wollte sie.
    Er dachte an diejenigen, die ihm immer noch treu waren. Wem könnte er vertrauen, wie schnell könnte irgendjemand hier sein, um sie an seiner Stelle zu füttern? Es war nicht machbar. Die Situation war so instabil, dass es nicht möglich war, einen anderen Vampir sie füttern zu lassen und dadurch Macht über sie und damit über ihn zu haben, insbesondere da Marion von Valerie und seinem Interesse an ihr wusste.
    Das Dilemma war einfach. Füttere sie oder lass sie sterben. Keine Alternative. Er setzte sich neben ihrem Bett auf den Boden und brachte sein Handgelenk erneut an seinen Mund, die zweite Wunde schon geschlossen, aber noch rosa. Das Handgelenk an seine Fangzähne gepresst öffnete er die Wunde abermals, sah sein schwarzes Blut zähflüssig an die Oberfläche sickern und beugte sich zu Valerie, ein Aufruhr an Gefühlen in ihm, wie Vögel, die mit ihren Flügeln gegen einen Käfig schlugen. Obgleich er diesen Moment, der die Zukunft verändern und ihr Macht über ihn geben könnte, fürchtete, war es dennoch ein heiliger Akt. Ein Akt der Aufopferung, sich ihr hinzugeben, um ihr Leben zu erhalten.
    Einen anderen zu füttern war intim, der Akt sexuell, persönlich und nicht leichtfertig getan, mit emotionalen Auswirkungen und Verletzlichkeit.
    Ihre Lippen waren kühl und von einem leichten bläulichen Schimmer umgeben und er befürchtete, dass er schon zu lange gewartet hatte, um sie zu retten.
    Val öffnete ihren Mund nicht, sondern drehte abwehrend den Kopf weg, runzelte die Stirn, ihr Körper versuchte sich weg zu winden, war aber zu erschöpft, um sich auch nur umzudrehen.
    Lucas sprach sanft zu ihr und streichelte mit der anderen Hand ihre Wange, Worte sprechend, an die er sich später nicht erinnern würde, halb Drohungen und halb Flehen in seiner Muttersprache, die er seit langer Zeit nicht gesprochen hatte.
    Sie drehte sich zu dem Klang seiner Stimme, ihr Kopf ihm wieder zugeneigt. Er sah ihre Züge sich glätten, als sie sich entspannte, ihr Körper sank in die Matratze, als sie auf seine Worte und den Druck, den er seiner Stimme gab, reagierte. Ihre Lippen öffneten sich und er fühlte, wie sich ihre Zunge an sein Fleisch presste.
    Oh Gott.
    Ihr Mund war siedend heiß, und er ließ seinen Kopf auf das Bett fallen, einen scharfen Atemzug ausstoßend. Ein schweres Stöhnen entwich ihm, und er fluchte. Wie viele Male konnte sie noch Äußerungen von ihm erzwingen?
    Sie saugte stärker, ihre Kehle arbeitend, als sie von ihm aß.
    Jeder Zug und Schluck ergoss sich durch seinen Körper und entflammte ihn. Lucas fühlte sich selbst im Rhythmus ihrer Bewegungen atmen. Schnelle ruckartige Atemzüge, die für einen toten Mann unnötig waren. Er zwang sich aufzuhören. Er starrte angestrengt auf die ihm gegenüberliegende Wand und versuchte, seine Gedanken von dem erotischen Akt, der ihm geschah, abzulenken.
    Doch sein Verstand wollte sich nicht konzentrieren, und er dachte weiter an diese Frau, die zu einer gefährlichen Besessenheit wurde. Warum lügen? Sie war seine Besessenheit gewesen, seit er von ihrer Existenz erfahren hatte. Er war zu ihr gegangen, um sie zu sehen, nachdem er vor all diesen Jahren das Blut ihrer Mutter, vermischt mit Robertos Blut, getrunken hatte.
    Ein bildhübsches Kind, das sich in den Schlaf weinte, weil es seine Mutter und den glücklichen Vater, den es gekannt hatte, vermisste.
    Er war sich nicht sicher gewesen, was er tun würde: sie entweder töten oder sie für sich selbst nehmen. Das Blut einer Empathin wäre seins gewesen, wann immer er gewollt hätte. Alles, was er hätte tun müssen, war, sie zu nehmen, und er hätte von ihr fressen können, wann immer er sich dafür entschieden hätte. Er hatte es verzweifelt gewollt und sich ebenso sehr davor gefürchtet. Er stellte sich vor, ein Blut-Junkie zu sein, der verzweifelt auf seinen nächsten Schuss von ihr wartete, eine Spezies, von der er gedachte hatte, sie sei ausgerottet, die es aber nicht war.
    Er hatte sie beobachtet und in Ruhe gelassen, der Wunsch nach ihrem Tod oder ihrer Person blieb jedoch so stark, dass er wusste, er konnte keine Entscheidung treffen.
    Doch er erinnerte sich an die exquisite Freude, die das Blut ihrer Mutter ihm bereitet hatte, wie es noch Wochen später in ihm anhielt und ihn Dinge hatte fühlen lassen, von denen er gedacht hatte, dass sie lange

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