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Liebe Ist Nichts Fuer Feiglinge

Liebe Ist Nichts Fuer Feiglinge

Titel: Liebe Ist Nichts Fuer Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Gasbarre
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fände ich es gut, jemanden kennenzulernen, der seinen Patienten hilft, mit ihrer Krebserkrankung fertig zu werden.
    Sobald Celeste weg ist, werde ich Joy anrufen. Diesen Sommer werde ich keine Reinfälle in Liebesdingen mehr erleben.
    Sonntagabend setzen wir uns mit meinen Eltern in Korbstühlen auf die Veranda und schauen Vater der Braut – und als George Banks Annie dem Bräutigam übergibt, treten uns allen Tränen in die Augen, aber mein Vater bringt uns schnell wieder zum Lachen, indem er sich selber lachend die Tränen fortwischt. Grandpa habe ich zum ersten Mal weinen sehen, als er im Sterben lag. Ich frage mich, ob Chris schon einmal geweint hat.
    Montagmorgen stehen wir früh auf und spazieren mit Mom zwei Stunden am See entlang. Die ganze Zeit analysieren wir Chris. »Terry, wie findest du denn sein Verhalten?«, fragt Celeste meine Mutter.
    »Er ist sich einfach nicht sicher, was er will. Dabei ist er so ein schöner Mann. Es ist eine Schande. Er wäre ein großartiger Vater.« Ja, ich habe mir unsere Kinder auch schon vorgestellt, mit blauen Augen und dunklen, gewellten Haaren. Sie wären neugierig und besonnen, unglaublich selbstsicher. Aber ich habe mir auch gedacht, dass ihr Vater wahrscheinlich nie da wäre, wenn sie irgendwelche Spiele oder Schulaufführungen hätten. Natürlich könnte ich das alleine, aber würde ich das auch wollen? Meine Kinder haben ein Recht darauf, dass ihr Vater ebenso da ist wie ihre Mutter.
    Als wir nach Hause kommen, schreibt Chris mir eine SMS , dass er am Nachmittag vorbeikommen will. »Nett.« Ich stecke mein Handy wieder ein. »Er legt sich immer auf einen genauen Zeitpunkt fest.« Während Mom Spaghetti zum Mittagessen kocht und Celeste sich duscht, hole ich mein dünnstes, am tiefsten ausgeschnittenes Sommerkleid mit Spaghettiträgern aus dem Schrank und bügele es. Fragen Sie mich nicht, warum.
    Nach dem Duschen creme ich mich mit der nach Strandurlaub duftenden Bodylotion ein, die ich in Italien gekauft habe (die Italiener sind Experten für seidige Haut, das muss man ihnen lassen), und stecke die winzigen, schimmernden Perlenohrringe an, die so gut zu meinen Haaren passen. Dann schlüpfe ich in weiße Flip-Flops mit Strass auf den Riemchen. Grandma hat mir einmal erzählt, dass ihre Schwiegermutter ihr gleich nach der Hochzeit mit Grandpa geraten hat (damals war es wohl normal, dass Schwiegermütter ungefragt Ratschläge gaben), sich besonders schönzumachen, wenn man sich innerlich am wenigsten danach fühlt. »Du fühlst dich so, wie du dich kleidest«, hatte meine Urgroßmutter gesagt. »Und wenn du dich nicht gut fühlst, solltest du wenigstens gut aussehen. Dann wirst du dich besser fühlen.« Und sie hatte recht, denn als ich mich zu Celeste und meinen Eltern auf die Veranda setze, denke ich bei mir, wie gut ich zu den hübschen rosa Blumentöpfen passe, die Mom auf den Tisch und neben die Gartenmöbel gestellt hat. Beim Essen bekomme ich eine weitere SMS von Chris, in der er schreibt, er sei en route , ein französischer Ausdruck, bei dem mir normalerweise warm ums Herz wird … aber heute nicht.
    »Wie willst du dich ihm gegenüber verhalten?«, fragt Celeste. Meine Eltern blicken mich an.
    »Ich weiß es noch nicht. Ich warte einfach mal ab, was passiert.« Keiner widerspricht.
    Ich esse meine Spaghetti auf und schiebe meinen Teller weg. Mein Magen krampft sich zusammen.
    Als wir gerade den Tisch abräumen, höre ich ein Auto in die Einfahrt biegen. Ich gehe nach oben, um mir die Zähne zu putzen und Lippenstift aufzulegen, und als ich wieder herunterkomme, steigt Chris gerade aus seinem SUV und kommt in Jeans und weißem Hemd durch die Garage nach hinten. Mom und Celeste stehen hinter der Küchentheke und starren ihn an. »Hallo«, sage ich zu ihm und öffne die Fliegengittertür. »Komm rein.«
    Ich schalte das Licht in der Diele an, als er sein Scheckbuch herauszieht. Wir beugen uns über meine handgeschriebene Auflistung der Stunden und meine Ausgaben-Belege. »Insgesamt sind es fünfhundertachtundachtzig Dollar.« Meine Stimme zittert.
    Er schreibt einen Scheck über sechshundert Dollar aus. »Ist das fair?«
    Ich blicke ihn an. »Ja, danke.« Ich könnte schwören, er spürt, was jetzt kommt.
    Er bittet mich, ihn zum Auto zu begleiten, weil er etwas mit mir besprechen muss. »Aber bitte keine Überraschungen mehr«, sage ich zu ihm. »Ich habe es schon verstanden.«
    »Nein, nein, keine Sorge.« Er will mir nur erzählen, dass er, als er heute

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