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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ruf nicht kannten.
    Im Hafen herrschte Betrieb, doch war er personalmäßig unterbesetzt, obgleich die Ausmaße ihn geradezu verwaist erscheinen ließen. Es war sehr einfach, die Longtimer von denen zu unterscheiden, die erst vor kurzem eingetroffen waren. Die Haut der ersteren war blaß, wenn nicht gar fahlweiß.
    »Hier unterzieht sich fast jeder einer Bräunungsbehandlung«, erklärte Clarity. »Einige sind da etwas wählerischer und sorgfältiger als andere. Künstliches Licht kann das nur unzureichend verbergen.«
    »Warum blieben sie dann hier?« Flinx wußte, daß es eine dumme Frage war, noch während er sie stellte.
    »Wegen der guten Bezahlung. Warum sollte sonst jemand an diesen Ort kommen? Wegen Geld und vielleicht auch um etwas Ruhm zu erringen.«
    »Und finden sie, was sie suchen?«
    »Einige schon. Den Ruhm sowieso - das Geld fängt gerade an zu fließen. In meinem Fall ist es ein Anteil an den Tantiemen für ein neu entwickeltes Biopatent. Ich habe noch andere Patente, mehr als du bei jemandem meines Alters erwarten würdest. Die Arbeit, an der ich beteiligt war, trägt soeben die ersten Früchte.«
    »Und welche Art von Arbeit ist das?«
    »Stimmt«, lachte sie neckend, »davon habe ich dir ja noch gar nichts erzählt, oder?«
    »Nur daß du Geningenieurin bist. Du hast mir nicht erzählt, womit genau du dich beschäftigst.«
    »Du wirst es schon sehen. Du wirst alles zu sehen bekommen, und zum Teufel mit den Sicherheitsbestimmungen der Firma! Das schulde ich dir, wenn du es wissen möchtest. Wenn nicht, dann kannst du jederzeit wieder starten. Du hast alles getan, worum ich dich gebeten habe, und noch viel mehr.«
    Er erinnerte sich an den Sprung von Alaspin nach Long Tunnel und meinte trocken: »Es war meinerseits nicht unbedingt eine mühevolle Aufgabe. Was du tust, interessiert mich genauso wie dieser Ort. Ich werde gern sehen, was du so treibst.«
    »Ich hätte inständig gehofft, daß du diesen Wunsch äußerst«, lächelte sie voller Wärme. »Ich besorge dir die Generalerlaubnis.«
    »Long Tunnel ist doch ein riesiger verkarsteter Brocken, jedenfalls behaupten das die Geologen. Der ganze Planet war Milliarden Jahre lang mit flachen Ozeanen bedeckt.«
    Flinx nickte und betrachtete die nackten Wände. »Das ist alles Kalkstein.«
    »Das meiste, nicht alles. Kalkstein, Gips, Kalzit - weiche Mineralien. Als die Ozeane sich zurückzogen, während Long Tunnel abkühlte, wurden die drei Kontinente diesem Wind und - noch wichtiger - dem ständigen Regen ausgesetzt. Er hatte im Lauf der Jahrtausende an dem Kalkstein genagt. Die Folgen sind Höhlen wie die, in der wir uns jetzt gerade aufhalten, und die größere, die wir soeben verlassen haben und die als Hangar benutzt wird.«
    »Die Erkundung steckt hier noch in den Kinderschuhen. Doch einige meinen, daß Long Tunnel das ausgedehnteste und längste Höhlensystem im gesamten Commonwealth besitzt. Du kannst gar nicht durch die Unterstadt gehen, ohne über einen wie berauscht umhertaumelnden Speläologen zu stolpern. Die gesamte Besatzung irrt wie benommen umher, seit die Planetenoberfläche zum erstenmal verlassen wurde. Ständig werden neue revidierte Listen veröffentlicht, wenn sie wieder mal das größte Dies oder das wundervollste Das entdeckt haben. Magst du Höhlen?«
    »Kann ich allgemein nicht behaupten; nein. Ich habe keine Angst davor, aber ich sehe und spüre lieber den Sonnenschein und genieße den Geruch wachsender Dinge.«
    »Einen Teil davon wirst du auch hier finden, wenn auch nicht unbedingt die Gerüche, die dir gefallen. Die Luft ist immer kühl, aber die Wärme der Oberfläche sickert nach unten und beeinflußt die Luft. Man kann hier im kurzärmeligen Hemd arbeiten. Niemand weiß, wie es noch tiefer unten aussieht. Die Höhlenforscher waren in der sogenannten gemäßigten Zone derart intensiv beschäftigt, daß sie noch nicht die Gelegenheit hatten oder den Wunsch verspürten, mit ihren Lampen weiter in die Tiefe vorzudringen. Das Wasser ist übrigens genauso rein und erfrischend wie sonst überall, da es natürlich gefiltert wird. Es wird sogar schon davon geredet, hier eine Brauerei einzurichten und deren Produkte zu exportieren. Das wäre doch wenigstens, mal etwas Neues.
    Bisher konnte man vier unterirdische Flüsse lokalisieren.« Sie schlenderten gerade an einer Cafeteria vorbei. Einige Leute holten sich ihr Essen von Serviceschaltern. »Sie hoffen, mehr zu finden. Es wird sogar von unterirdischen Ozeanen

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