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Lost Vampire - Das Ende der Welt

Lost Vampire - Das Ende der Welt

Titel: Lost Vampire - Das Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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diesem Moment.
    „ Nun“, überlegte Issy vorsichtig, „hast du?“
    „ Keine Ahnung“, antwortete Ever unentschlossen. „Wir haben nur ausgemacht, uns heute bei James zu treffen. James will noch ein paar Angelegenheiten mit George besprechen. Und dann… mal sehen.“
    Zu dieser Tageszeit war es relativ ruhig in den sonnenbeschienenen Straßen. Die aus hellem Stein gebauten Häuser wirkten wie ausgestorben und nur hier und da spielten einige Kinder in den Vorgärten. Erst später, mit dem Feierabend, würde wieder etwas mehr Leben in die kleine Stadt kommen. Gerade wirkte sie wie eine Geisterstadt inmitten der Wüste.
    „ Ich schätze, du hast noch ein wenig Zeit dir darüber Gedanken zu machen.“ Issy sah in einer übertriebenen Geste und mit einem spöttischen Grinsen auf ihr nacktes Handgelenk, als würde sie eine Armbanduhr tragen. „So etwa drei bis vier Stunden?“
    „ Fünf vor Sieben ist Sonnenuntergang“, korrigierte Ever fast automatisch.
    „ Ich sehe du hast dich schon rundum auf die neuen Umstände vorbereitet.“
    „ James war so freundlich mich darüber zu informieren“, gab Ever mit einem etwas verbissenen Tonfall zurück. „Er besteht darauf, George persönlich zu treffen, bevor er mich noch einmal mit ihm allein lässt. Er war ebenfalls so freundlich mich daran zu erinnern, dass er es weiß, wenn ich George ohne seinen Segen treffe.“
    „ Na dann wünsche ich dir, dass dein Vampir einen guten Eindruck bei deinem übernatürlichen Wachhund macht.“ Issy klopfte ihr ermutigend auf den Rücken und lachte, doch Ever konnte sich einen gequälten Seufzer nicht verkneifen.

Kapitel 3
    24. März. Torch Creek. Sonnenuntergang.
     

    George brauchte an diesem Abend deutlich länger, um zu erwachen. In Los Angeles war kein Wecker nötig gewesen, der ihn bei Anbruch der Nacht aus dem Schlaf riss. Wenn sich sein Appartementblock zum Feierabend mit Bewohnern füllte, wachte er von ihren Geräuschen des alltäglichen Lebens auf. Er hörte die mehreren Dutzend Menschen in den umliegenden Wohnungen klar und deutlich. Ihre Stimmen und ihre Bewegungen. Er roch Bier und gebratenes Fleisch. Selbst der chlorhaltige Geruch des fließenden Wassers war in der Stadt der Engel nicht auszublenden. Doch hier herrschte absolute Stille.
     

    Das Haus in der Baker Street, das George gekauft hatte, stand nun seit acht Jahren leer. Die Maklerin hatte den Vampir gleich bei seiner Anfrage darauf hingewiesen, dass darin zwei tragische Unfälle passiert waren und diese Tatsache viele Interessenten abschreckte. George scherte sich nicht um Aberglauben und Karma und so kam das Haus nach langer Zeit wieder zu einem neuen Bewohner. Bei seiner Ankunft in Torch Creek hatte George das einzige Fenster des Schlafzimmers im ersten Stock des alten Gebäudes mit schweren Brettern verschlossen. Es war eine provisorische Lösung. Bei Zeiten würde er sich einen eleganteren Schutz ausdenken müssen, der auch dem Blick neugieriger Nachbarn standhielt. Diese hatten auch prompt die erste Gelegenheit genutzt, ihm die Geschichte seines „verfluchten Hauses“ en détail zu erzählen:
    Die vermeintlich glückliche Ehefrau des Erbauers hatte sich in der Badewanne die Pulsadern aufgeschnitten und war vor den Augen ihres halbwüchsigen Sohnes verblutet. Doch noch mysteriöser war, dass es an gleicher Stelle zwei Jahre später zu einem weiteren Todesfall kam. Ein junges Ehepaar zog nach der Tragödie in das Haus und hatte gerade damit begonnen, das Kinderzimmer einzurichten, als sich die schwangere Frau auf gleiche Weise das Leben nahm. Niemand konnte sich diesen plötzlichen und völlig unerwarteten Selbstmord erklären. Anzeichen hatte es zuvor keine gegeben. Das war der Grund, weshalb das Haus nun seit acht Jahren unbewohnt war. Es sei verflucht, hieß es in Torch Creek. Es würde sogar spuken – die Seelen der toten Frauen würden bis heute ihr Unwesen treiben.
    Den Vampir ließen solche Geschichten indes völlig kalt. Zu oft schon hatte er menschliche Tragödien gesehen oder diese sogar selbst verursacht, als dass ihn diese Erzählungen aus der Fassung brächten oder sein Verhalten beeinflussen könnten.
     

    George brauchte eine ganze Weile, um überhaupt Geräusche der Nachbarschaft wahrnehmen zu können. Die Eindrücke traten aus der Entfernung an seine Sinne heran und drängten sich nicht auf wie in der Millionenmetropole. Als er in den Fünfzigern nach Los Angeles gezogen war, übte das geballte Leben noch eine gewisse

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