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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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reichte.
    Sally Swanson wurde aufgefordert, sich aufzurichten.
    Sie gehorchte.
    Sie mußte den rechten Zeigefinger ausstrecken. Der Meister
setzte den spitzen Dolch an, stieß kurz und ruckartig zu. Die
Spitze bohrte sich einige Millimeter tief in die Fingerkuppe.
    Sally Swanson zuckte zusammen.
    Kein Schmerzenslaut kam über ihre Lippen.
    Blut quoll aus der kleinen Wunde.
    Es tropfte auf ihren rechten Oberschenkel, als sie die Hand
zurückzog.
     
    *
     
    Schlag auf Schlag ging es nun, und Peter Ellis konnte sich dem
Bann, der ihn gefangenhielt, nicht entziehen.
    Er kam sich vor wie ein Gefangener, von dem ein fremder Geist
Besitz ergriffen hatte.
    Der Meister klappte das große Buch auf.
    Von seinem Platz aus konnte Ellis erkennen, daß große
verschnörkelte Buchstaben sich zu Zeilen reihten, die etwa ein
Drittel einer Seite einnahmen. Darunter stand in großen
Buchstaben wie mit einer dicken roten Feder geschrieben über die
ganze Seite hinweg ein Namenszug.
    Der Meister schlug eine Seite auf, die nur den Text enthielt.
    Sally Swanson wurde von einer nackten Teufelsschwester die
blutgetränkte Augenbinde abgenommen.
    Sie sah sich um. Erschrecken spiegelte sich in ihren
glänzenden Augen. Sie sah ihre Umgebung zum erstenmal.
    »Deinen Namen, Sally Swanson.« Der Meister hielt ihr das
Buch vor. »Verewige ihn in diesem Buch mit deinem
Blut!«
    Sally Swanson schrieb. Mit dem blanken, blutenden Zeigefinger.
    Das Buch wurde nicht geschlossen, um den Namenszug trocknen zu
lassen.
    Der Meister nahm mit der Spitze des Dolches einen letzten
Blutstropfen von der Fingerkuppe, hielt den Dolch in die Flamme der
unteren Schale. Das Blut verdampfte, die Spitze wurde
rotglühend.
    »Damit ist der Pakt besiegelt. Kommt und holt sie! Wir haben
unseren Auftrag erfüllt.« Der Meister und die nackten
Helferinnen traten vom Altar zurück.
    War es Wirklichkeit? War es ein Spuk?
    Wurden die Flammen in den Schalen nicht größer,
schlugen sie nicht empor bis zur Decke? Ein Feuervorhang hüllte
den Altar ein.
    Bis hierher war es Menschenwerk gewesen.
    Nun kamen die Mächte der Finsternis zum Zuge. Es gab sie
wirklich. Man hatte sie gerufen – und sie kamen.
    Drei, vier, fünf schrecklich aussehende Geschöpfe, wie
mit Schuppen und schleimigen, knotenartigen Auswüchsen
bewachsen, umringten den Altar.
    Sie waren mit einem Male da, als wären sie dem aufsteigenden
Rauch, den lautlosen Flammen entstiegen.
    »Sie gehört euch, sie ist unser Opfer an uns«,
dröhnte die mächtige Stimme des Meisters durch den
Teufelstempel. »Cindy Parker war eine Verräterin. Sally
Swanson wird nie Gelegenheit haben, einen Verrat zu begehen. Das ist
der gerechte Ausgleich. Die Forderung Asmodis ist erfüllt. Sie
wird mit ihrem Tod – den Tod Cindy Parkers aufheben. Auf dem
Friedhof der Dämonen ist ihr Grab bereitet.«
    Der Nebel über dem Altar verdichtete sich.
    Gierig griffen die großen, klauenartigen Hände nach dem
nackten, weißen Körper.
    Sally Swanson schrie gellend auf.
    Dies hier war mehr als nur die angekündigte
Einführungszeremonie.
    Dies war ein Tag des Opfers.
    Sally Swanson sollte mit ihrem Tod den Verrat Cindy Parkers
sühnen. Nicht reich – sondern tot würde sie sein!
     
    *
     
    Sie schlug und trat um sich und nahm keine Rücksicht darauf,
daß sie mit ihren Füßen gegen die Feuerschale
stieß.
    Wie gelähmt stand Ellis da, als die Schale umkippte. Flammen
leckten über den Boden.
    Der Detektiv wollte sich aus dem Bann herausreißen, der ihn
gefangenhielt.
    Jetzt war der große Moment gekommen, jetzt müßte
er handeln.
    Aber er handelte nicht. Er sah, wie Sally Swanson von den Klauen
der anwesenden, aus einem unwirklichen Reich stammenden
Geschöpfe mit Gewalt auf den steinernen Altar
zurückgerissen wurde.
    Niemand griff ein, niemand hatte Angst vor dem Feuer, das auf dem
steinernen Boden züngelte, sich aber nicht ausdehnte und auch
nichts Brennbares erfaßte.
    Ich muß ihr helfen. Sie werden sie töten. Das erkannte
Ellis. Aber er konnte sich nicht bewegen. Er stand da wie
angewachsen.
    Aber da geschah etwas Seltsames.
    Plötzlich war da noch jemand.
    Ein Fremder. Er stand auf dem freien Platz vor dem Thron, erschien
dort wie eine Geistererscheinung.
    Bewegung kam in die Anwesenden. Unruhe.
    Der Mann war groß, blond, er war einfach da, ohne die
Tür benutzt zu haben. Aber man hatte ihn offensichtlich nicht
erwartet. Und das zeigte sich auch sofort an seiner Reaktion.
    Er stieß den Meister einfach zur Seite, so daß er

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