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Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Macabros 007: Totenacker der Dämonen

Titel: Macabros 007: Totenacker der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nackten Frauenkörper erschienen ihm von Wellen
umspült. Die Formen der Leiber verschwammen. Nach links…
nach rechts… wie in Zeitlupe… als würden sie einen
seltsamen Tanz tanzen.
    Die Arme glitten in die Höhe, die Fingerspitzen der Frauen,
die eine Gasse bildeten, suchten sich, berührten sich. Sie waren
nun eins, wie eine Kette.
    Dann stimmten die Anwesenden den Gesang an.
    Dumpf und unheimlich klang das Summen der einen und die
unverständlichen Laute, die andere herausschrien.
    Die Luft erwärmte sich fühlbar.
    Bildete er sich das nur ein? Verlor er die Nerven?
    Er wußte es nicht. Das Denken fiel ihm schwer. Er hatte das
Gefühl, als sauge jemand seine Gedanken ab. Er brachte keine
vernünftigen Überlegungen mehr zustande.
    Der Gesang, der zeitlupenartige Tanz, die verschwommenen
Körper, die Bewegungen um ihn herum, das alles wurde zu einer
Einheit, zu einer Mauer, die auf ihn zurückte, ihn einzuengen
drohte.
    Nun legte auch der Begleiter, der mit dem nackten Mädchen aus
dem geheimen Zugang gekommen war, sein Gewand ab. Auch sie war eine
Frau. Schön, jugendlich, gut gebaut.
    Dem Satan dienten die Schönen.
    Sie führte die mit den verbundenen Augen durch die Gasse, auf
den Altar zu.
    Tastend mußte die Neue den Umfang des großen,
glattgeschliffenen Steins erfassen, ehe sie hinaufstieg.
    Sie tat das sehr geschickt. Obwohl sie nichts sah, warf sie die
beiden brennenden Schalen nicht um.
    Sie spürte das warme, lautlose Feuer unterhalb ihrer
Füße, oberhalb ihres Kopfes.
    Dann die Stimme des Meisters. Sie übertraf alle anderen
Geräusche, den Singsang und die lauten Schreie, die auch jetzt
nicht abbrachen. Und was er sagte, war verständlich. Auch
für Ellis.
    »Wir sind hergekommen, um das Gesetz zu erfüllen. Eine
Verräterin hatte sich in unsere Reihen eingenistet. Ihr Platz
ist freigeworden. Sie hat die gerechte Strafe erhalten.« Er kam
von seinem Thron herunter.
    Er breitete seine Arme über dem ausgestreckten makellosen
Mädchenkörper aus und fragte:
    »Du bist freiwillig hierhergekommen?«
    »Ja«, lautete die Antwort aus dem Mund der Neuen.
    Die Stimme klang schwach.
    »Du hattest selbst den Wunsch, unserer Gemeinschaft
beizutreten?«
    »Ja.«
    »Dann frage ich dich nach deinem Namen. Nenne ihn laut und
deutlich, damit ihn jeder der hier Versammelten verstehen kann und
niemals vergessen wird, denn er soll mit Blut in das Buch unseres
Meisters Asmodi, der uns mit Macht und Stärke belohnt,
eingetragen werden.«
    Wie auf ein Kommando hin herrschte plötzlich Stille.
    »Ich heiße Sally Swanson.«
    Die junge Blondine gab sich alle Mühe, ruhig zu erscheinen.
Aber ihre Stimme zitterte ein wenig.
    »Sally Swanson, ich frage dich: bist du bereit allem
abzuschwören, was dir bisher gut und heilig erschienen
ist?«
    »Ich bin bereit.«
    »Bist du bereit, dem Satan und allen seinen Helfern zu
gehorchen, wann immer sie es von dir verlangen?«
    »Ich bin bereit.«
    »Für deine Treue wirst du als Gegengabe all das
erhalten, was dir für dein Leben vorschwebt. Aber es ist nicht
leicht, diese Treue zu erringen. Willst du dich mit allen
Kräften einsetzen, das Böse zu tun, wann und wo immer es
vondir verlangt wird?«
    »Ja, dazu bin ich bereit.«
    »Wärst du imstande, einen Menschen zu töten, um
deine Treue zu beweisen?«
    Nicht eine einzige Sekunde lang zögerte Sally Swanson mit der
Antwort. »Ja, das würde ich tun.«
    »Dann bist du würdig, die Stelle der Renegatin
einzunehmen. Sie fand den Tod, Asmodis Gericht ist über sie
gekommen, weil sie ihr Versprechen gebrochen hat. So wird es jedem
Verräter gehen. Sie hat den Platz beschmutzt, der ihr angeboten
worden war. Sie wollte über das Erlebte und Gesehene
erzählen und schreiben. Sie hat sich unter Vorspiegelung
falscher Tatsachen unser Vertrauen erschlichen. Aber Asmodi und seine
Helfer sind nicht zu täuschen. Du würdest es niemals wagen,
ähnliches zu tun?«
    »Nein.«
    »Dann bist du würdig, ihre Stelle einzunehmen, den
Abfall der Renegatin auszugleichen. Für sie das Opfer zu sein,
um Asmodis Geist zu besänftigen. Rein wie du jetzt bist, sollst
du in das Dämonenreich aufgenommen werden. Dein Platz ist
reserviert.«
    Der Sektenführer zog die Arme zurück. In der
Zwischenzeit war die dreizehnte der nackten Frauen hinter dem
steinernen Thron verschwunden und hatte dort ein hellbraunes
abgegriffenes Leder gebundenes Buch geholt und einen kleinen, in
einer goldschimmernden Scheide steckenden Dolch, den sie dem Meister
zuerst

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