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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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er unbeabsichtigt übernommen hatte.
    Der blonde Eindringling schlug um sich. Hart klirrte das Metall
des Schwertes an die langen, eisernen Speerstangen, die ihm
entgegengehalten wurden und mit denen man versuchte, ihm den
Fluchtweg abzuschneiden. Niemand wollte ihn töten. Man wollte
ihn lebend haben. Das Gesetz verlangte, daß Prinz Ghanor jenen
Mann lebend zu Gesicht bekam, der die heimlichen Wege in das Gemach
seiner Gattin genommen hatte.
    Kein Mensch fragte hier nach Schuld oder Unschuld.
    Ghanor mußte das Todesurteil sprechen. Und vor dieser
Entscheidung konnte er sich nach seiner Rückkehr nicht
drücken.
    Das Volk wollte den Kopf des Eindringlings fallen sehen. Und Osira
würde vor ihrer eigenen Enthauptung den Kopf ihres Geliebten
einmal durch die ganze Stadt tragen müssen…
     
    *
     
    Der Gedanke daran brachte ihn fast an den Rand des Wahnsinns.
    Sie war unschuldig. Sie hatte keinen Fremden empfangen und ihm
nicht die geheimen Wege gezeigt. In Wirklichkeit war Ghanor bei ihr
gewesen. Aber das konnte und brauchte sie nicht zu beweisen. Die
eingedrungenen Wachen richteten sich nach dem Augenschein.
    Selbst die Tatsache, daß sie geschrien hatte, würde
nichts am Schicksal ändern. Das konnte nur bedeuten, daß
sie noch, versuchte, sich zu rechtfertigen und es so hinzustellen,
als wisse sie von alledem nichts, als wäre dieser Eindringling
eben ohne ihr Zutun auf die Schleichwege gekommen.
    Ghanor in Hellmarks Körper kämpfte mit dem Mut der
Verzweiflung, während seine Gedanken die tollsten Kapriolen
schlugen.
    Er trieb die Wächter zurück, rochierte, war mal hier und
dann im nächsten Moment auf der anderen Seite des Kreises. Das
Schwert des Toten Gottes wirbelte durch die Luft. Ghanor war
erstaunt, mit welcher Leichtigkeit er es führen konnte und
welche Treffsicherheit er damit erzielte.
    Funken sprühten über die eisernen Speerstangen. Sie
wurden den Wächtern förmlich aus den Händen
gerissen.
    Er machte im Kampf die Erfahrung, daß er zwar die
gegnerischen Waffen zurückschlagen konnte, ehe sie ihn trafen,
aber daß das Schwert jene nicht zu verletzen vermochte, die ihn
angriffen.
    Ganz deutlich konnte er sehen, wie die Schwertschneide schwungvoll
auf das Schulterblatt eines Wächters herabsauste, der ihm
bedrohlich nahe gekommen war. Unter normalen Umständen wäre
das Schulterblatt glatt durchgesägt worden. Aber nichts
dergleichen geschah.
    Dieses Schwert konnte nicht verletzen, konnte nicht töten. Es
beschützte seinen Träger – aber mit ihm konnte sich
kein Blut vergießen lassen.
    Der so Getroffene taumelte zurück, als hätte die Faust
eines Giganten ihn getroffen. Er stürzte zu Boden und griff sich
an seine schmerzende Schulter.
    Es gelang Ghanor in Hellmarks Körper den Kampf
abzukürzen und sich mit einem Sprung in eine düstere Nische
in Sicherheit zu bringen. Er drückte gegen das Mauerwerk, und
ein geheimer Durchgang tat sich auf.
    Ehe er im Dunkel der durch das dicke Mauerwerk führenden
Gänge verschwand, warf er einen letzten Blick zurück auf
die geliebte Frau, die, wie zur Salzsäule erstarrt, gegen die
Wand neben dem Fenster gepreßt stand und glaubte, einen
Alptraum durchzumachen.
    Ghanor eilte in seinem fremden Körper die vertrauten
düsteren Gänge entlang, die er als junger Mann
kennengelernt hatte. Die Liebeswerbung um das andere Geschlecht hier
in Lovon führte stets durch ein Labyrinth von Gängen, von
denen nur ein einziger ins Ziel wies. Seit jeher fanden die jungen
Adligen hier im Palast auf diese Weise den Weg zu der
Auserwählten, und so war es nicht verwunderlich, daß ein
Außenstehender vom Verlauf des Labyrinths nichts wissen konnte.
Nur so war es verständlich, weshalb das alte Herrschergesetz so
streng genommen wurde, und keiner nach irgendwelchen Gründen
fragte oder Entschuldigungen gelten ließ. Nur den beiden
Liebenden war das Liebeslabyrinth vertraut.
    Ghanor jagte in die Dunkelheit.
    Jeder Schritt, jede Nische war ihm hier vertraut.
    Kleine leuchtende Punkte an den Wanden verbreiteten schwaches
Licht, das gerade ausreichte, die Umrisse, Winkel und Bögen in
den einzelnen Bezirken der Gänge zu erkennen.
    Das Herrscherhaus bestand aus einem Doppelpalast.
    Ghanor wußte, daß die Wachen nun andere Wächter
alarmieren würden und sämtliche Ausgänge im Mauerwerk,
die sowohl ins Innere des Schloßhofes als auch nach außen
in die Wüste mündeten, innerhalb weniger Minuten besetzt
seih würden.
    Er würde seinen Häschern, denen eine Verfolgung

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