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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mal mit gedämpfter Stimme an die
schweigsame Runde. »Ich wollte nicht, daß er Zeuge unseres
Vorgesprächs wurde…«
    Durch die Tür kam ein schlanker, dunkelhaariger Junge. Wie
Shoam trug er eine weiße, weite Hose und darüber ein Hemd,
das bis über die Knie hinabreichte.
    Die Haut des Knaben war hellbraun, die Augen, groß und
schwarz, blickten klug.
    Der Junge begrüßte jeden anwesenden Gast mit Handschlag
und machte einen höflichen Diener.
    Sarash wirkte ungezwungen, fröhlich, und die fremden
Gäste schienen ihn überhaupt nicht zu stören.
    »Dies alles«, erklärte der Gastgeber dann nach der
Begrüßungszeremonie, »sind Leute, die sich für
das interessieren, was du, Sarash, uns erzählen wirst. Ich
möchte dich bitten, dich hinzulegen. Ich werde dich, wie schon
einige Male, in Hypnose versetzen, und dann wirst du ruhig und meine
Fragen beantworten, die ich dir stellen werde…«
    »Ja, Shoam…« Der Junge lächelte sanft. Er
wirkte sehr sympathisch und ließ sich durch die Anwesenheit der
Fremden nicht im geringsten irritieren.
    Er durchquerte den Raum, kam dabei an dem Plüschbär in
der Ecke vorbei und versetzte ihm einen Stupser auf die Nase. Sarash
lachte.
    »Vielleicht kann ich auch so Antwort geben, Shoam«,
meinte er, während er eigenhändig den Vorhang um sein Bett
seitlich wegzog.
    »Nein, das kannst du sicher noch nicht. Zumindest nicht in
dem Umfang, wie ich es erwarte. Und uns kommt es doch beiden darauf
an, die Herrschaften zu überzeugen, nicht wahr?«
    »Ja, Shoam…«
    Er legte dem Jungen die Hand auf den Kopf und ließ sie dann
langsam nach vorn über die Stirn gleiten, als wolle er ihm die
Augen schließen. Sarashs Bewegungen wurden sofort kantiger. Er
glitt langsam auf das Bett. Shoam schob ihn nach hinten und streckte
ihm die Beine aus.
    Sarash wirkte wie ein Schlafender. Die geladenen Gäste
bildeten einen Halbkreis um das Bett.
    »Sarash ist in Hypnose gefallen. Er kann das, was ich jetzt
zu Ihnen spreche, nicht hören. Erst, wenn ich ihn direkt
anspreche, wird er reagieren. Bitte, hören Sie genau zu! Seien
Sie ruhig kritisch, meine Herren, das ist Ihr Recht – und
deshalb habe ich Sie eingeladen. Was Sarash, der nicht immer Sarash
war, Ihnen berichten wird, stellt ihr Weltbild auf den Kopf. Eines
möchte ich noch erklärend vorausschicken, ehe ich Ihnen das
Experiment vorführe. Es war nie meine Absicht, irgendwelche
Versuche mit dem Jungen durchzuführen. Sein eigenes Verhalten
hat mich dazu gebracht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Mehrere
Male hat Sarash im Schlaf gesprochen, verhielt sich sehr unruhig, und
Dinge in seiner Umgebung zerbrachen oder bewegten sich. Ein
parapsychologisches Phänomen, dachte ich. Bis ich erkannte,
daß es etwas ganz anderes war. Sarash begann, aus seinem
Unterbewußtsein Dinge ans Tageslicht zu befördern, die
irgendwann mal in einer anderen Daseinsebene für ihn Alltag
gewesen sind. Das Zwiegespräch, das ich mit ihm führen
werde, betrifft diese Welt. Sie liegt nicht hundert Jahre
zurück, keine dreihundert oder fünfhundert Jahre. Sie
werden mit Dingen und Begriffen zu tun haben, die Ihr
Begriffsvermögen sprengen. Sie sehen einen
zwölfjährigen Jungen vor sich – machen Sie sich bitte
von diesem Eindruck frei! Sarash ist so alt wie die Welt,
nämlich einige Millionen Jahre…«
    Um die Lippen einiger Anwesenden spielte ein amüsiertes
Lächeln. Einige Männer nickten sich zu, andere begannen in
diesem Moment daran zu zweifeln, ob es überhaupt richtig gewesen
war, hierher zu kommen und den Abend nicht auf eine andere Weise zu
verbringen.
    Richard Patrick, der durch seine Arbeit schon mit vielen, seltsam
anmutenden Dingen und Phänomenen konfrontiert worden war, dachte
nicht so.
    Er lauschte der Stimme des Inders.
    »… was als Sage und Legende in das Bewußtsein der
Menschheit eingegangen ist, hat einen realen Hintergrund. In den
meisten Fällen. Es gab in der Anfangszeit der Welt unheimliche
Monster, Dämonen und Drachen, geistige Wesenheiten, deren
Körper noch nicht ausgebildet waren, stellten das Gros derer
dar, die diesen Monstern, Urtieren, Dämonen und Drachen
vorausgingen. Aber hören Sie selbst…«
    Jeder merkte, daß Shoam, der Inder, gewisse Schwierigkeiten
hatte, seinen Gästen die Dinge richtig zu bezeichnen. Er selbst
schien die Angelegenheit begriffen zu haben, aber sie in Worten
faßbar für andere darzustellen, das fiel ihm sichtbar
schwer.
    »Sarash«, wandte er sich an den schlafenden Jungen,
»kannst du mich

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