Mad about you - erotische Novelle (German Edition)
wichtig wäre ...«
» Was machen wir jetzt?« Ich hebe beide Arme und lasse sie seufzend sinken. »Ich muss mir einen neuen Anwalt suchen. Das verstehst du doch, oder? Jonathan hat mich am Telefon verhöhnt und gedroht, dass er dafür sorgen wird, dass du deine Zulassung verlierst. Das können wir nicht zulassen, Braden. Das ist es nicht wert.«
Er knirscht erneut mit den Zähnen. »Ich bin nicht der Typ, der aufgibt, wenn es ein paar Schwierigkeiten gibt.«
» Ein paar Schwierigkeiten?« Ich lache schrill. »Unterschätz ihn nicht. Er hat gedroht, unser beider Leben zu ruinieren. Alles vor der Presse breitzutreten. Damit wäre er reingewaschen, doch dein Ruf wäre ruiniert. Von meinem brauchen wir gar nicht erst reden.«
» Das wird er nicht tun«, sagt Braden überzeugt und sieht mir fest in die Augen. »Glaub mir, Lilly. Er hat gute Gründe, es nicht zu tun. Denn ich weiß auch etwas über ihn, von dem er sicher nicht will, dass es an die Öffentlichkeit dringt.«
» Was weißt du?«, frage ich atemlos. »Braden? Was?«
Er schüttelt den Kopf. »Ich kann es dir nicht sagen. Es würde dich ... Es ist meine Notwaffe vor Gericht, falls er nicht von selbst zur Räson kommt. Aber ich möchte sie ungern zücken müssen.«
Mein Puls beschleunigt sich. Ich presse die Lippen fest aufeinander und schaue an ihm vorbei zum Fenster. Regentropfen prasseln dagegen, die Äste kratzen wieder am Glas. Das Unwetter passt zu meiner Stimmung.
»Wenn es etwas mit mir zu tun hat, solltest du es mir besser sagen.« Ich spreche leise, damit er mir auch zuhört. Es wäre nicht nötig. Bei Braden habe ich immer das Gefühl, dass er mir zuhört. Dass alles, was ich sage, irgendwie wichtig für ihn ist. Jonathan musste ich ständig von seinem Handy ablenken, wenn ich ihm etwas sagen wollte. Ich war oft kurz davor, seinen blöden Blackberry in einer Vase zu versenken, weil er dem Ding so viel mehr Aufmerksamkeit schenkte als mir. Sogar die Zehn-Uhr-Nachrichten waren wichtiger als ich, dafür beendete er jedes Gespräch mit mir, um kommentarlos den Fernseher einzuschalten. Jeden Abend. Wie ein Uhrwerk. Mein Magen zieht sich zusammen. Warum fallen mir jetzt die schönen Momente unserer Ehe nicht mehr ein? Wieso erscheint mir auf einmal alles so grau und trostlos? Es ist doch nicht möglich, dass ich das jahrelang ertragen habe. Was bin ich nur für ein schrecklicher Mensch? Meine Augen werden schon wieder wässrig.
» Hey.« Braden streicht mir sanft mit dem Handrücken über die Wange. »Bleib ruhig, Lilly. Wir kriegen das hin. Schmerzfrei.«
» Ich wünschte nur, es wäre vorbei«, sage ich. »Alles.« Ich hole tief Luft, bevor ich weiterspreche. »Weißt du, was sich viel schlimmer anfühlt, als allein zu sein?«
Er schüttelt den Kopf. Seine Augen sind dunkel. Fast schwarz.
»Mit jemandem zusammen zu sein, an dessen Seite man sich einsam fühlt.«
» Es tut mir leid, Lilly. Ehrlich.«
Ich ziehe ihn zu mir und schmiege mein nasses Gesicht an seine Brust. Braden legt die Arme um mich und hält mich. Fest. Mein Herz klopft so schnell wie das eines kleines Vogels. Ich fühle mich so sicher in seiner Gegenwart. So ruhig. So unbesiegbar. Das ist verrückt. Das ist einfach nur verrückt.
»Der Gedanke, fünf Jahre verschwendet zu haben, macht mich wahnsinnig«, gestehe ich endlich. »Aber das, was wir hatten ... es war nur Sex, nicht? Nur pure, reine Leidenschaft. Ich hätte keine Entscheidung treffen können, nur weil wir ...«
Braden nimmt mein Gesicht in beide Hände und sieht mich an. »Ich glaube nicht an Liebe auf den ersten Blick, Lilly. Das ist Unsinn. Das gehört in kitschige Bücher und romantische Filme, nicht in mein Leben. Nur das mit dir, damals ... das war so ... ich finde bis heute keine Worte dafür.«
» Ich auch nicht«, gestehe ich. »Ich habe mich fünf Jahre lang damit gequält. Weil ich mich so schuldig fühlte. Weil ich Jonathan alles verzieh, schließlich hatte ich ein schlechtes Gewissen und jeden Grund dazu.«
» Denkst du, du kannst mir jetzt sagen, was damals passiert ist zwischen euch? Was alles so verändert hat?« Ich weiche seinem Blick aus. »Braden, ich ... was du mir gerade erzählt hast, hat alles für mich verändert. Jonathan wusste es. Die ganze Zeit. Er hat dich absichtlich auf mich gehetzt, um mich zu überführen. Als hätte er geahnt, dass unsere Ehe nicht auf Leidenschaft basiert, sondern auf Vernunft. Ich verstehe nur nicht, wieso er keine Konsequenzen gezogen hat.«
» Er wird seine
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