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Marienplatz de Compostela (German Edition)

Marienplatz de Compostela (German Edition)

Titel: Marienplatz de Compostela (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.M. Soedher
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nach unten, die Eisentreppe nach oben, oder geradewegs durch den schmalen Durchgang kriechen? Bot der Tunnel Sicherheit? Er war ihr zu gefährlich. Endspiel.
    Alles konnte richtig, alles konnte falsch sein. Sie hörte das Schwingen des Pendels. Viel zu früh. Was war nur los heute?
    In der Ecke des Raums lag eine Armbrust mit vier Bolzen. Sie nahm sie in die Hand und drückte den Spannhebel nach hinten. Nach oben, entschied sie.
    Lara wartete unten. »Wo ist der Strom drauf?«
    »Ich weiß es nicht mehr.«
    Die achte Sprosse war es und sie quiekte kurz, obwohl sie nur kurz die Hand dagegengehalten hatte. Der Arm tat ihr weh und zeigte Lähmungserscheinungen.
    Sie rollte sich auf die obere Freifläche und blieb da liegen. Nach vorne und hinten erhoben sich die höher angesetzten Wände der dritten Ebene. Sie befanden sich hier in einer Art großen Nut. Vorne sah sie die Eisenketten des Pendels von den Stahlschienen hängen. Lara Saiter kletterte ihr nach. Die überkragenden Wände zur Rückseite gaben Deckung. Lara blieb in geduckter Haltung und sicherte in alle Richtungen. Langsam richtete sie sich auf, um ihre Muskeln zu entspannen. Anne Blohm riss sie zu Boden.
    Der Speer knallte gegen eines der Lochbleche an der Wand gegenüber. Sie robbten in den Schutz der hinteren Außenwand.
    »Wir müssen zurück«, raunte Lara, »zur Seite hin haben wir keine Deckung.«
    Anne Blohm überlegte. »Sie wollen uns nach vorne zum Monster treiben. Wir könnten in den ersten Vorraum. Da führt ein schräger Kamin runter. Aber aufpassen! An den Seitenwänden sind einige Lochgitter mit Ladung. Immer im Zentrum bleiben.«
    Lara sah in Richtung Pendel. Seile waren an den Führungsketten verknotet. Jemand musste an ihnen ziehen, so wie sie sich spannten und entspannten. »Was soll das?«
    »Durch das Ziehen wird das Pendel in elliptische Pendelbewegungen versetzt. Ganz schwierig, da auszuweichen. Sie verändern auch die Höhenposition und die Halterung fährt in den Schienen hin und her – einen Meter nach links, zwei nach rechts, wieder zurück. Ein widerliches Ding, ein Fleischwolf, nichts anderes.«
    »Wenn ich da rüberkrieche, an den linken Rand, dann müsste ich doch auf dieser Seite die Länge der Halle überblicken können. Freies Blickfeld also.«
    »Ja. Aber da warten die nur drauf. Man kommt da auch nicht runter. Alles mit Strom geladen und die Lochbleche sind an manchen Stellen aufgebogen – rasiermesserscharf.«
    Lara hatte eine Idee. Sie kroch nach vorne und hob den Kopf blitzschnell über den Rand – links, rechts. Sie erschrak, denn ihr Blick traf den von Martha Schott, die an einem Seil hing und sich sofort fallen ließ. Lara schoss zwei Mal. Funken sprühten auf, als die Projektile auf das Eisen trafen. Ob sie getroffen hatte, konnte sie nicht sagen. Schnell robbte sie zurück und visierte das Pendel an.
    »Was hast du vor?«
    »Seil durchschießen.«
    Mehrfach musste sie absetzen, weil sie zu sehr zitterte. Sie feuerte und kontrollierte anschließend. Eine Walze war getroffen, über die das Seil lief. Ob das reichte? Sie lud nach. Sechs in die Trommel, noch zwei in der Tasche.
    »Darauf sind die natürlich nicht eingestellt, dass jemand mit so einem Ding auf sie schießt«, meinte Anne Blohm.
    Martha Schott hatte die Schüsse mitgezählt und grinste. Sechs. Sie nahm die Armbrust hoch.
    Anne Blohm kroch zurück und führte Lara Saiter zu einem Schacht, der schräg nach unten führte, einsfünfzig auf einsfünfzig. »Nicht an die Seitenwände gelangen.«
    »Wieso?«
    »Strom.«
    »Okay. Was ist dann da unten?«
    »Einer dieser Räume. Auf der linken Seite befindet sich eine Luke. Könnte sein, dass sie da warten. Aufpassen also. Geradewegs geht es dann in den großen Bereich – eine Art Vorraum. Du wirst es sehen – das Monster.«
    »Lass mich voraus«, forderte Lara.
    Es war schwerer, als sie sich vorgestellt hatte. Die Schräge erforderte eine gebückte Haltung und sie hatte Angst, die Seitenwände zu berühren. Pervers. Am Ende des Schachts wartete sie. Ihre Beine taten weh. Links hatte Anne gesagt, war eine Luke. Was sollte sie tun? Anne war hinter ihr.
    Sie nahm den Colt in Anschlag, ging zwei Schritte zurück, um Anlauf zu haben und katapultierte sich mit wenigen schnellen Schritten auf den Holzboden des Raums, rollte einmal, brachte die Waffe in Anschlag und sah wieder in das kühle Gesicht von Martha Schott. Die feuerte eine Armbrust ab. Der Bolzen schlug knapp neben Laras Kopf auf den Boden und

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