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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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steckenblieb.
    Grayson spürte, wie der Griff aus seiner verschwitzten Hand glitt, während er rückwärts von seinem Opfer wegstolperte. Die Wand neben dem kleinen Kühlschrank stoppte ihn, er konnte nirgendwo hin. Grayson sah seinen eigenen unausweichlichen Tod in ihren Augen. Ohne den Vorteil der Überraschung hatte er gegen ihre Jahre der Kampferfahrung keine Chance. Er hatte nicht mal mehr eine Waffe. Sein Messer ragte immer noch sperrig aus Keos Hals. Der Griff vibrierte leicht.
    Sie ignorierte die Pistole an ihrer Hüfte, weil sie an Bord eines Passagierschiffes während des Flugs keinen Schuss riskieren wollte. Sie zog ein kurzes, primitiv aussehendes Messer aus ihrem Gürtel und sprang über den Sitz, der sie von Grayson trennte.
    Das war ein großer Fehler. Grayson hatte einen schnellen Mord verpfuscht, was seine Unerfahrenheit bewies. Deshalb hatte Keo ihn unterschätzt. Sie ging die Sache zu aggressiv an, wollte den Kampf schnell beenden, statt vorsichtig um den Sitz herum zu gehen. Dieser taktische Fehler gab ihrem Gegenüber den Bruchteil einer Sekunde, den er brauchte, um wieder im Vorteil zu sein.
    In dem kurzen Moment, da sie ihre Füße nicht auf dem Boden hatte, sprang Grayson vor. Während sie durch die Luft flog, konnte Keo ihre Bewegungsrichtung nicht mehr ändern, und sie krachten zusammen. Grayson spürte, wie ihr Messer in seinen linken Bizeps schnitt. Aber auf dem engen Raum konnte die kleine Frau nicht genug Hebelwirkung einsetzen, und so war die Wunde nur oberflächlich.
    Sie trat nach ihm und versuchte, sich von ihm wegzurollen. Grayson hielt sie nicht auf. Stattdessen streckte er die Hand aus und packte das Messer, das noch aus ihrem Hals ragte. Er zog es mit einer geschmeidigen Bewegung heraus, während er sich wieder auf die Füße kämpfte.
    Als die Klinge frei kam, spritzte ein roter Strahl aus der Wunde. Die Zacken hatten die Halsschlagader durchtrennt. Keo blieb gerade noch Zeit für einen entgeisterten Blick, bevor ihr Hirn durch den plötzlichen Blutdruckabfall nicht mehr genügend Sauerstoff bekam. Augenblicklich verlor sie das Bewusstsein und brach zusammen. Ihr schlaffer Körper stürzte direkt neben Grayson zu Boden.
    Die warme, klebrige Flüssigkeit lief ihm über Gesicht und Hände. Vor Ekel würgend kam er wieder auf die Beine und wich zurück, bis die Wand neben dem Kühlschrank ihn erneut stoppte. Das Blut schoss weiterhin mit jedem Schlag ihres Herzens aus dem Loch in Keos Kehle. Als der Muskel ein paar Sekunden später starb, wurde das Pulsieren zu einem schwachen, aber stetigen Rinnsal.
    Pel kam nach weniger als einer Minute aus dem hinteren Raum zurück. Erstaunt betrachtete er das Blut, das Grayson bedeckte, sagte aber nichts. Ruhig ging er zu Keos Leiche auf dem Boden und bückte sich, um ihren Puls zu fühlen. Sorgfältig umging er dabei die sich immer weiter ausbreitende Blutlache, um seine Schuhe nicht zu beschmutzen. Zufrieden richtete er sich wieder auf und setzte sich in den Sessel, in dem er sich zuvor schon entspannt hatte.
    „Gute Arbeit, Killer“, sagte er leise lachend.
    Grayson stand immer noch an der Wand neben dem Kühlschrank. Bewegungslos hatte er zugesehen, wie das Leben aus Keo herausfloss. Das grausige Szenario hatte ihn paralysiert.
    „Ist Menneau tot?“, fragte er. Eine dumme Frage, aber als der Adrenalinstoß seines ersten Mordes schwand, fühlte er sich benommen und träge.
    Pel nickte. „Es war nicht ganz so eine Sauerei wie hier. Ich mag es, wenn meine Leichen ordentlich aussehen.“ Er griff nach den Kopfhörern, die immer noch auf dem Sitz neben ihm lagen.
    „Sollen wir das Blut aufwischen?“
    „Nicht nötig“, meinte Pel und setzte die Kopfhörer auf. „Sobald wir uns mit dem Aufräum-Team getroffen haben, werden sie dieses Schiff in die nächste Sonne stürzen.“
    „ Vergiss deine Trophäe nicht“, fügte der große Mann hinzu, während er die Augen schloss. Sein Körper begann sich erneut, im Rhythmus der Musik zu wiegen.
    Grayson musste schlucken. Dann drückte er sich von der Wand ab und trat zu Keos Leiche. Sie lag auf der Seite, die Pistole an ihrer Hüfte war in Reichweite. Er streckte seine zitternde Hand in Richtung der Waffe aus …
    Der Traum endete immer an der exakt gleichen Stelle. Und jedes Mal, wenn das geschah, wachte Grayson mit rasendem Herzen auf. Seine Muskeln waren angespannt und die Hände schweißnass, als hätte sein Körper alles erneut durchlebt.
    Er wusste schon damals nicht – und auch heute

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