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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Mörder als Auftrag verstanden und deshalb Rosis Leiche auf die Brücke gelegt. Sie hätten noch mehr Verbrechen begangen, hätten nicht wir versucht, Rosis Mörder zu finden. Um das zu verhindern, haben diese Leute mir eine Bombe ins Taxi gelegt, und die hat eine Freundin getötet. Das wäre nicht möglich gewesen, hätte nicht dieser Herr« – wieder ein finsterer Blick auf Kahl – »die Killer mit den Informationen versorgt, die zu Rosi führten. Bevor Sie jetzt wild protestieren und lügen, mache ich Ihnen einen Vorschlag. Wir verzichten darauf, unsere Beweise gegen Sie als Auftraggeber der Polizei zu geben, wenn Sie genau tun, was ich Ihnen jetzt vorschlage. Wenn Sie mich fragen, Sie haben keine Wahl. Entweder Knast oder unser Vorschlag, der für Sie vergleichsweise risikoarm ist. Soweit klar?« Er blickte in die Runde. Hier und da leichtes Nicken, Kahl saß verstört da und guckte in die Ferne. Er zündete sich eine Zigarette an und zog kräftig.
    »Nun sagen Sie schon, was Sie wollen«, knurrte der Elefantenohrentyp. »Wir alle hier bedauern, dass die Leute, die dieser … Herr engagiert hat, sich als Mörder herausgestellt haben. Dass wir dafür in Haftung genommen werden, ist mehr als ungerecht …«
    »Halten Sie den Mund«, blaffte Twiggy.
    Der Elefantenohrentyp schwieg und glotzte wütend an die Decke.
    »Sie werden diese Leute noch einmal engagieren, und Sie werden so viel Geld als Honorar anbieten, dass die dem nicht widerstehen können. Sie werden notfalls Ihre Wohnungen beleihen, Ihre Luxusschlitten verkaufen, Ihre Mütter anpumpen, scheißegal.«
    »Wir sollen einen Mordauftrag erteilen?«, fragte die Knochige entgeistert. »Und wer soll ermordet werden?«
    »Ich«, sagte Dornröschen.
    Alle starrten sie an.
    »Sie wollen denen eine Falle stellen«, sagte der Elefantenohrtyp.
    »Ist doch klar«, sagte Biermann.
    Kahl zündete sich eine weitere Zigarette an.
    »Sie müssen darauf bestehen, dass dieselben den Auftrag übernehmen. Die Zahl von Berufskillern, die international arbeiten, dürfte so hoch nicht sein, da schicken die wahrscheinlich ohnehin dasselbe Personal. Aber wir müssen sichergehen.«
    »Sie sind wahnsinnig«, sagte der Designerjeanstyp.
    »Wahnsinnig sind Sie«, sagte Matti. »Und Sie gehen in den Knast, wenn Sie nicht machen, was wir Ihnen sagen.«
    »Das wäre nun Stufe zwei«, brummte Twiggy fast vergnügt vor sich hin. Es war ja auch ein Spaß, sich mit Berufskillern anzulegen.
    Stufe drei des Plans war die schwierigste, und sie war lebensgefährlich.
    »Ich hätte nie gedacht, dass mein nichtsnutziges Leben hunderttausend Euro wert ist, also wirklich«, sagte Dornröschen. »Das baut mich echt auf.«
    Robbi stand in der Küchentür und jaulte, Matti bediente die Espressomaschine. Twiggy erhielt einen doppelten Espresso, Matti einen Cappuccino, und Dornröschen blieb beim Tee. Sie hatten die Sache wieder und wieder durchgesprochen und wussten doch, dass ihr Plan einige Schwachstellen hatte. Die drei hatten sogar Werner das Großmaul um Hilfe gebeten, und auch Gaby machte mit, obwohl sie Matti mit ein paar Flüchen empfangen hatte. Mit von der Partie war außerdem Schlüssel-Rainer. Dass Aldi-Klaus und Detlev, Mattis Kollegen, helfen würden, verstand sich von selbst. Klaus sagte noch, dass Ülcan ein Hühnchen mit Matti rupfen wolle, er habe etwas von zwanzig Euro gemurmelt und einem Berkan Göktan, der bestreite, Matti das Geld zu schulden.
    Twiggy guckte auf die Uhr. Seine Finger tippten auf dem Tisch. Dornröschen rührte in ihrem Becher.
    »Wenn das mal gut geht«, sagte Matti, nachdem er sich gesetzt hatte.
    »Die Tour nach Ahrensbök war purer Stress«, stöhnte Twiggy. »Die arme Frau Weinert.« Ihre Trauer verringerte sich nicht mit der Zeit, sie wuchs. Und zunächst wollte sie nicht verstehen, was Twiggy ihr erklärte, er blieb im Ungefähren, weil sie niemanden unnötig einweihen wollten. Vielleicht hätte es Frau Weinert sonst ihrer Schwester erzählt, und die wäre zu den Bullen marschiert, was rechtschaffene Bürger eben gern so machen. Am Ende aber hatte Twiggy gefunden, was er gesucht hatte. Und Frau Weinert hatte ihm beim Abschied erzählt, dass Rosi ihr mehr als siebentausend Euro hinterlassen hatte, die hätten bei einem Anwalt gelegen.
    Währenddessen hatte Dornröschen den Hauptkommissar Schmelzer besucht.
    »Was wollen Sie denn?«, hatte der gefragt, als Dornröschen in seinem Büro aufgetaucht war.
    »Dass Sie den Herrn vor die Tür bitten.«
    Schmelzer

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