Mensch und Hund - ein starkes Team
wird sich der Hund nicht auskennen und das vom ihm geforderte Verhalten nicht zeigen.
Wenn wir unserem Hund nun das Kommando „Sitz“ geben und er es sofort ausführt, sollte die Belohnung innerhalb einer Sekunde erfolgen.
Jede Übung sollte anfangs immer belohnt werden (etwa 50 Mal), sodass beim Tier eine positive Verknüpfung mit dem jeweiligen Hör- oder Sichtzeichen erfolgt. Danach werden die Belohnungen langsam reduziert, bis schließlich zu selteneren Futtergaben übergegangen wird. In einem fortgeschrittenen Übungsstadium sollte der Hund vorher nicht wissen, ob er die Belohnung bekommt oder nicht. Durch die positiv erzeugte Erwartungshaltung bei Ihrem Hund wird er alleine dadurch das Verhalten auf Kommando ausführen.
Positive Bestärkung erfordert konsequentes und genau gezieltes Belohnen durch den Hundeführer. Hochwertige Belohnungen sollten nicht gratis sein!
Ist man im Training nicht konsequent und gibt seinem Hund auch dann ein Leckerli, wenn er sich auf das Hörzeichen nicht hinsetzt oder aufspringt, ruiniert man sich schnell die bereits erlangten Erfolge. Denn dann lernt der Hund: „Ich muss keine genaue und korrekte Leistung erbringen, um an mein Ziel (Leckerli) zu kommen.“ Der Hund wird folgerichtig das von ihm verlangte Kommando „Sitz“ nur hin und wieder ausführen, wenn es ihm danach ist. Natürlich kann der Hund auch mal ohne ein Kommando ein Leckerchen bekommen. Entscheidend ist hier aber, dass auch kein Kommando gegeben wurde.
Trainings-Tipp:
Bevor Sie eine Trainingseinheit beginnen, überlegen Sie genau, was Sie mit ihrem Hund alles üben möchten. Danach bedenken Sie, wie Sie Ihren Hund belohnen können. Immer nur ein Leckerli wird auf Dauer langweilig, es sollte zwischendurch auch einmal ein Spiel sein, eine Streicheleinheit oder ein besonders gutes Leckerchen. Am besten Sie machen sich eine Liste mit: „10 Dinge, die meinen Hund belohnen!“ auf die Sie immer zurückgreifen können. Erst wenn Sie alles bereit haben und genau wissen, welche Übungen Sie mit Ihrem Hund machen möchten (genaue und klare Bilder im Kopf), starten Sie!
Nichts als Ausreden
Viele Hundebesitzer geben als Antwort, wenn sie auf das Können ihrer Hunde angesprochen werden: „Mein Hund hat Charakter oder ist eigensinnig, der folgt nur, wenn er will!“ Natürlich haben Hunde Charakter – aber der ist nicht verantwortlich dafür, ob ein Training erfolgreich ist oder nicht. Das ist der Hundebesitzer schon selber. Je konsequenter und zielgerichteter sein Training mit dem Hund ist, desto größer wird der Erfolg sein. Auch Hunde, die die Grundkommandos schon beherrschen, müssen diese hin und wieder einmal üben. Und je regelmäßiger diese Wiederholungen sind, desto fehlerfreier werden Sie die Kommandos auch in verschiedensten Situationen abrufen können.
Die Tricks der Hunde & der „innere Schweinehund“
Jeder hat schon einmal die Situation erlebt, dass der eigene Hund kommt und sich vor einen hinsetzt, ohne dass man das Kommando dafür gegeben hat. Hunde lernen sehr schnell, dass es gewisse immer wiederkehrende Handlungsabläufe gibt. So zum Beispiel nehmen wir ein paar Leckerli zur Hand, um mit unserem Hund zu trainieren, der Hund sieht oder riecht die Leckerli, erinnert sich an die vergangenen Trainingseinheiten und spult bereits alle Verhaltensweisen, die ihm das letzte Mal Erfolg gebracht haben, automatisch ab.
Hat der Hundebesitzer nicht ganz klar eine Trainingsaufgabe oder ein Ziel vor Augen, kann es ihm sehr schnell passieren, dass er nicht mehr aktiv das Training gestaltet, sondern nur mehr passiv reagiert.
Grundsätzlich gilt: Je öfter man sich bewusst und überlegt von den eigenen und nicht mehr sinnvollen Gewohnheiten („dem inneren Schweinehund“) trennt und sein Trainingsziel in Angriff nimmt, umso leichter wird das Gehen des Weges fallen. Und je länger Sie den Weg gehen, umso mehr werden Sie an Selbstbewusstsein gewinnen und umso leichter wird Ihnen das Training mit Ihrem Hund von der Hand gehen. Hunde folgen ihren Besitzern um vieles besser, wenn diese in ihren Anweisungen klar und selbstbewusst sind, wenn sie wissen, was sie wollen und was sie tun müssen. Je klarer ein Kommando abgerufen wird, desto besser versteht es der Hund und kann schneller und genauer darauf reagieren. Sind sie unsicher oder unentschlossen, dann weiß auch der Hund nicht, was sie von ihm wollen.
So „tickt“ der Hund
Hunde lernen anders als wir Menschen. Hunde
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