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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Gott, Douglas, du bist gekommen !«
    Im nächsten Augenblick sprang sie auf und rannte auf ihn zu. Er nahm sie in die Arme und blieb so stehen. Er wusste nicht, wer wen fester drückte und wer den Trost nötiger hatte. Er wusste nur, er brauchte den Kontakt, um sicher zu sein, dass sie körperlich unverletzt war.
    Sowie sie seine Stimme erkannt, sowie sie begriffen hatte, dass er ihretwegen gekommen war, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Bis zu seinem Tod würde er den nicht mehr vergessen. Durch ihre Angst und Verzweiflung war plötzlich Hoffnung und Freude aufgeleuchtet, und – ja – Liebe. Die ihm galt. Diesen Moment würde er sein Leben lang vor Augen haben.
    Und nach der Angst, die er um sie gehabt hatte, fühlte er die Liebe, die er für sie empfand, in sich aufsteigen. Sie war seine Frau. Er würde jeden Preis zahlen, damit sie sicher und glücklich war.
    Doch zuerst musste er sie beruhigen.
    Allegra zitterte in seinen Armen, war noch voller Angst. Sie murmelte etwas in hohem, klagendem Ton. Er brauchte eine Minute, bis er die Worte verstand. Sie zitterte so stark, dass ihre Stimme schwankte.
    »Er war hier, Douglas, er war hier, er war hier « , wiederholte sie in einem fort. Ein heftiger Schauder durchlief sie. »Er hat mich angefasst. Er war hier! Halte ihn von mir fern !«
    Sie meinte Sanderson. Er musste irgendwie aus der Anstalt entkommen sein und verfolgte sie nun. Der Scheißkerl hatte sie angefasst, sie in Panik versetzt. Wenn er sie verfolgte, dann um zu Ende zu bringen, was er vor fünf Monaten begonnen hatte. Aber jetzt war er ein toter Mann.
    »Er war hier, ich habe ihn gehört, direkt neben mir .« Ihre Stimme wurde immer schriller, sie drückte sich Schutz suchend an ihn. »Halte ihn von mir fern! Ich habe solche Angst !«
    Hinter ihr stand Suzanne und sah es traurig mit an. Als Kowalski sie anblickte, schüttelte sie bedeutungsvoll den Kopf. »Sanderson war nicht hier « , sagte sie leise, doch Allegra hörte es.
    »Doch, er war hier, er war hier! Warum will mir niemand glauben ?«
    Allegra steigerte sich in Hysterie, ausgelöst durch einen Flashback. Kowalski legte einen Arm um ihre Taille und eine Hand an ihren Hinterkopf. Er schützte symbolisch dieselben Stellen, die ins Gefecht ziehende Soldaten mit Kevlarkleidung und Helm schützten: die weichen Eingeweide und den Kopf, die empfindlichsten Teile des menschlichen Körpers. Das war dem Menschen noch von Urzeiten her eingeprägt, war in der DNA enthalten. Sie so zu halten, war das Einzige, was sie beruhigen, was den Nebel der Hysterie durchdringen konnte.
    Vor lauter Angst konnte sie nicht klar denken. Im Augenblick wäre es zwecklos, sie mit beschwichtigenden Worten von dem Rand des Abgrunds wegholen zu wollen, an dem sie taumelte.
    Es war seine Körpersprache, die ihr sagte, dass ihr nichts mehr passieren konnte, solange er sie festhielt.
    Auch Kowalski musste seine Angst überwinden, so verrückt das vielleicht klang. Er war bekannt dafür, unter Beschuss völlig ruhig zu bleiben. Doch in diesen ersten Augenblicken, als er sich an Allegra klammerte, hatte er panisches Herzklopfen und einen leeren Kopf gehabt. Unter seinen Winterklamotten schwitzte er wie ein Schwein und stank nach Angstschweiß. So eine schwer fassbare, scheinbar grundlose Angst hatte er noch nie empfunden.
    Schließlich wurden sie beide ruhiger. Allegra hörte auf zu wimmern und hielt ihn lockerer fest. Der rasende Puls, der an ihren Schläfen zu sehen war, normalisierte sich, ebenso seiner. Sein Tunnelblick verschwand, sodass er die Umgebung wieder wahrnahm. Er blickte sich um und sah John Arm in Arm mit Suzanne stehen.
    Sie trug keinen Mantel, und jetzt erst bemerkte Kowalski, dass Allegra ihren eigenen und auch noch den von Suzanne anhatte. Die kluge Suzanne hatte instinktiv das Richtige getan: bei Schock als Erstes für Wärme sorgen.
    Als sie sah, dass Allegra sich beruhigt hatte, kam sie mit John heran.
    »Was ist passiert ?« , fragte Kowalski leise.
    »Wir waren draußen « , erzählte sie, selbst ebenfalls blass und traurig. »Ich habe Allegra vor der Tür warten lassen und bin gegangen, um meinen Wagen zu holen. Als ich zurückkam, war sie so … « Sie biss sich auf die Lippe, um nicht »hysterisch « zu sagen. »Sie war völlig aufgelöst und sagte, Sanderson hätte sie angesprochen und … «
    »Er hat mich angefasst .« Kowalski sah zu Allegra hinunter. Er hielt sie jetzt seitlich im Arm, wie John seine Frau. Allegra lehnte sich kraftlos an ihn, und

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