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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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wie Eisen von einem Magneten angezogen wird.«
    »Aber, Saril«, schalt Laurelin, »nun sorgst du dich aber unnötig, denn was sollte er, von Frauen und Kindern oder den Alten und Lahmen wollen?«
    »Das weiß ich nicht, Herrin«, entgegnete Saril, und Angst lag in ihren matronenhaften Zügen, als sie einen raschen Blick über die Schulter warf, als könnte jemand von hinten herangekrochen sein. »Doch habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie der Magnetstein eine unsichtbare Hand ausstreckte und das Eisen schnappte, und deshalb weiß ich, dass es stimmt. Also gibt es keinen Grund, zu glauben, dass das andere nicht genauso zutrifft.«
    »Ach, Saril«, erwiderte Laurelin, »aus dem einen folgt doch nicht das andere.«
    »Vielleicht nicht, Herrin«, sagte Saril nach einer Weile. »Gleichwohl würde ich ihn nicht in Versuchung führen.«
    Sie sprachen nicht weiter davon, Sarils Worte aber hingen den ganzen restlichen Tag über wie ein lautloses Echo in Laurelins Gedanken.
    Genau zum Sonnenuntergang schlugen sie rund zwanzig Meilen südlich der Feste Challerain ein Lager auf. Zwar hatte der Zug mehrmals unterwegs angehalten, damit man die Pferde versorgen, die Beine ausstrecken und andere Bedürfnisse befriedigen konnte, doch war das nicht das Gleiche, wie aus den Wagen herauszukommen und ein Nachtlager zu beziehen. Und da sie nun zur Abendzeit Halt machten, marschierte Laurelin die gesamte Länge des Zuges ab, etwa zwei Meilen hin und zurück. Sie sprach Alten und Jungen gleichermaßen neuen Mut zu, und sie begegnete unterwegs Igon, der das Gleiche tat.
    Als die Prinzessin schließlich zur Feuerstelle neben ihrem Wagen zurückkehrte, hatte Saril über der kleinen Flamme bereits einen Eintopf zubereitet. Der verwundete Haddon saß auf einem Holzklotz am wärmenden Feuer und aß; er trug den Arm in einer Schlinge, sein Appetit indes war gewaltig, auch wenn seine Züge blass und abgehärmt aussahen.
    »Prinzessin«, entfuhr es ihm erschrocken, als Laurelin plötzlich aus dem Dunkel auftauchte, und er bemühte sich, auf die Beine zu kommen, doch die Angesprochene gebot ihm, sitzen zu bleiben.
    »Und nun, Krieger Haddon«, sprach die Prinzessin, nachdem sie mit einer Schüssel Eintopf und einer Tasse Tee neben dem Soldaten Platz genommen hatte, »erzählt mir von Fürst Galen, denn ich möchte hören, wie es ihm erging.«
    Und bis spät in die Nacht hinein berichtete Haddon von Überfällen, Scharmützeln und Erkundungen, die Galens Hun dertschaft in der bitterkalten Winternacht im Norden unternommen hatte. Während der Erzählung des Kriegers kam auch Igon ans Feuer, um sein Mahl einzunehmen, und mit ihm erschien Hauptmann Janiel, der nicht von der Seite des Prinzen wich. Igons Augen funkelten im Feuerschein, als er hörte, wie sie im Dusterschlund nach Modrus Horde gesucht hatten.
    »An den Silberhügeln entlang ritten wir und zur Rigga hinauf«, sagte Haddon, und sein Blick verlor sich in der Erinnerung, »doch fanden wir nichts: Modrus Finsternis verbarg alles. Sodann wandten wir uns gen Norden zum Nordmeer, und endlich trug unsere Suche Früchte - wenngleich es bittere Früchte waren -, denn wir entdeckten die riesige Horde, und sie bewegte sich entlang dieses rauen Gebirgszugs nach Süden und kam gerade von den westlichen Ausläufern der Rigga herab. Aus dunklen Spalten und undurchdringlichen Gehölzen in dieser schroffen Felsengegend schwärmten sie, und ihre Reihen schwollen immer weiter an.
    Vulgs waren bei ihnen, sie rannten an den Flanken entlang, und wir konnten nicht angreifen, denn die schwarzen Bestien hätten uns schon von weitem gerochen und den Feind gewarnt, ehe wir uns ihm nähern konnten. König Aurion hat ihnen den zutreffenden Namen gegeben: Modrus Köter.« Haddon hielt inne, während Saril, die der Erzählung mit großen Augen gefolgt war, dem Krieger Tee nachgoss. »Wir sandten Boten nach Challerain«, fuhr Haddon fort, »um den König von der Horde zu unterrichten.«
    »Es kamen keine an«, sagte Igon voll Bitterkeit und schüttelte den Kopf. »Dann wurden sie vorher dahingerafft, mein Prinz«, erwiderte Haddon und streckte den Arm in der Schlinge vor. »So wie die Vulgs Boeder und beinahe auch mich getötet haben, müssen sie jene zur Strecke gebracht haben, welche mit der Nachricht zur Feste geschickt wurden.«
    »Prinz Igon sagte, du hast von Ghola gesprochen?«, erkundigte sich Hauptmann Jarriel. »Jawohl«, antwortetA der Krieger, und seine Augen blickten nachdenklich aus dem zerfurchten

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