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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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bitte!« Melanie Contzen blieb an der schweren eisernen Bunkertür stehen, die gerade so weit offen stand, dass ein Mensch sich an ihr vorbeizwängen konnte.
    »Komm. Ist nur dunkel, aber daran gewöhnen sich deine Augen schnell. Bisschen muffig, vielleicht. Komm, trau dich, Angsthäschen.«
    »Ralf!«
    »Nun komm schon.«
    Langsam tastete Melanie Contzen sich in die Dunkelheit des Raums vor. Sie konnte nicht erkennen, wie groß er war. Sie konnte nur riechen, dass er feucht sein musste. Sie fühlte mit einer Hand über die Wand. Sie war rau und klamm. Kein guter Ort, um lange zu bleiben.
    »Ralf?« Ihre Frage klang leise und ängstlich.
    »Keine Angst. Ich bin direkt neben dir.«, flüsterte ihr Ralf ins Ohr.
    Melanie Contzen fuhr vor Schreck zusammen. »Bist du bescheuert, mich so zu erschrecken?«
    Ralf lachte. »Oh, Mann, tut mir leid. Das wollte ich nicht. Hätten wir nur eine Taschenlampe.«
    »Komm, ich will hier weg. Mir ist das unheimlich.«
    »Was soll denn schon passieren? Meinst du, hier liegt noch ein alter Nazi, der uns mit seinen morschen Knochen heim ins Reich holen will? Nee, Melanie, hier ist nichts. Nur nasse Wände und Dreck. Ich will nur mal ausprobieren, wie weit ich komme.«
    Sie hatte Angst, aber alleine bleiben wollte sie auch nicht. »Warte.«
    Hand in Hand tasteten sie sich Stück für Stück weiter vor. Sie waren erst wenige Meter vorangekommen, als Melanie leise aufschrie.
    »Hier ist was. Ich bin mit meinem Schuh an etwas gestoßen.«
    Melanie nahm allen Mut zusammen und ging in die Hocke. Dann fühlte sie an ihrem Schuh entlang in die Dunkelheit.
    »Ihh! Da ist etwas Weiches.«
    »Was?«
    »Irgendwas! Eine Matratze, vielleicht. Ich weiß nicht.«
    »Warte. Ich bin doch ein Depp. Ich hab doch ein Feuerzeug dabei.«
    Melanie hörte das Ratschen des Zündrädchens, dann flammte neben ihr das Feuerzeug auf. Im dünnen Schein der Flamme konnten sie nicht viel sehen. An einer Wand stand in verwitterter Schrift »Rauchen verboten«. Die beiden Geocacher sahen sich an. Melanies Blick war voller Panik. Dann erlosch die Flamme. Ralf betätigte das Feuerzeug erneut.
    »Wir gehen gleich. Nur einen Moment noch.« Er sah sich um, soweit der eingeschränkte Radius der Flamme das zuließ. Am Boden hockend hob er den Arm mit dem Feuerzeug, um mehr Licht in ihre unmittelbare Umgebung zu bringen.
    »Hier muss jemand gewohnt haben. Das ist eine Matratze und eine Decke. Und dass da sind alte Kekse. Und da, ein Eimer. Wie kann man es hier drin nur aushalten? Alles feucht und voller Moos. Das ist was für Fledermäuse, aber nicht für Menschen. Komisch.«
    »Fledermäuse?«, fragte sie mit Panik in der Stimme. »Ralf, ich will hier raus, sofort.«
    »Schatz, du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin doch bei dir.«
    »Lass die Scherze, ich will hier weg. Sofort.«
    »Nur keine Panik, Melanie. Nur keine Panik.«
    Das Feuerzeug erlosch.
    Melanie stieß einen spitzen Schrei aus. »Ralf!«
    »Schon gut. Aber das Feuerzeug ist leer.«
    »Dann nimm meine Hand. Aber lass sie ja nicht los. Ich hab echt Angst.«

XII.
    Wir müssen reden, hatte Bert Becks am Telefon gesagt. Reden über die »Bökelberg-Fälle«, wie er sich ausgedrückt hatte. Frank hatte erst versucht, ihn abzuwimmeln. Becks hatte ihm dann aber erzählt, dass er in den nächsten Tagen eine »Geschichte« über die Querelen innerhalb der KFM schreiben wolle, und dass es merkwürdige Gerüchte über »die Person Hünner« gebe. Daraufhin hatte sich Frank doch zu einem Treffen mit dem Journalisten entschlossen. Allerdings wollte er sich mit ihm nicht in Mönchengladbach treffen, sondern auf neutralem Boden.
    Nun saß er im Tach! in Nettetal-Kaldenkirchen vor einem Bier und wartetete schon seit einer halben Stunde auf den Redakteur. Frank hatte die Kneipe mit der kleinen Bühne vorgeschlagen, weil er das Tach! noch in guter Erinnerung hatte. Er hatte dort vor einiger Zeit ein Konzert der Sgt. Arnie’s Allstars gesehen, außerdem war das Lokal der geeignete Ort für ein Treffen zweier Amateur-Musiker.
    »Da bis du ja endlich.« Becks machte dem Klischee des unzuverlässigen Musikers wirklich alle Ehre, dachte Frank, als er Becks mit Handschlag begrüßte. Er musste lauter sprechen, denn aus den Boxen des Tach! dröhnte überraschend laut Musik.
    »Was hast du gesagt?« Becks legte beide Hände an die Ohren.
    »Ist laut hier.« Frank machte eine Kopfbewegung in den Raum hinein, der aussah wie eine Mischung aus einem englischen Pub und einem

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