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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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diesem Zusammenhang gibt es Gerüchte.«
    »Auch aus der KFM-Ecke?«
    »Auch. Aber auch aus dem Umfeld der Toten. Angeblich ist Hünner nicht gerade nett zu ihr gewesen. Aber das wisst ihr bestimmt schon.«
    »Nein. Wir haben natürlich ihr Umfeld untersucht, ihre Arbeitskollegen, ihre wenigen Freunde, die Eltern. Nichts wirklich Belastendes.«
    »Das finde ich merkwürdig, ehrlich gesagt. Dann müssen wir mit jemanden gesprochen haben, den ihr noch nicht kennt.«
    »Dann sag’s mir.«
    »Bei uns hat sich eine Frau gemeldet, aus Süddeutschland. Sie hat Sabrina über das Internet kennengelernt und in der Zeitung über ihren Tod gelesen. Angeblich hat Sabrina Genenger ihr in einer Mail geschrieben, dass ihr neuer Freund manchmal ausrastet.«
    »Wir haben in ihrer Wohnung keinen PC oder Laptop gefunden. Und der PC in Ihrer Firma ist auch sauber. Soweit wir das überprüft haben.«
    »Vielleicht hat sie ein Internetcafé genutzt.«
    »Warum sollte sie das tun?«
    »Aus Angst vor ihrem Freund, oder weil sie sich schämte und vermeiden wollte, dass ihre Arbeitskollegen ihre Mails lesen.«
    »Wäre eine Möglichkeit. Hast du die Adresse dieser Frau?«
    »Nur die Telefonnummer. Aber ich habe ihr versprechen müssen, dass die Nummer nicht in falsche Hände gerät.«
    Frank zog die Augenbrauen hoch. »Es geht um Mord, Bert.«
    »Jaja, schon klar. Du sollst sie auch bekommen. Ich maile sie dir.«
    Frank nickte zufrieden.
    »Was werdet ihr in Sachen Sabrina Genenger nun tun?«
    Ja, was? So recht wusste Frank es auch nicht. »Wir werden wohl noch mal an die Presse gehen. Von daher kann ich dir das schon erzählen, warte aber bitte die offizielle Pressemitteilung von Wirtz ab.«
    »Kein Problem. Erzähl.«
    »Wir werden noch mal ein Foto der Toten veröffentlichen, mit ein paar detaillierteren Informationen über die mutmaßlichen Umstände der Tat. Wir haben in der Pressekonferenz damals gesagt, dass wir keinen Hinweis auf den möglichen Tatort haben. Das stimmt so nicht.«
    »Und was werdet ihr nun erzählen?«
    »Sabrina Genenger hatte zwar kein genetisches Fremdmaterial unter den Fingernägeln, dafür aber eine Moos- und Flechtenart.«
    »Sie ist im Wald getötet worden?« Becks vergaß seine Zigarette.
    »Nicht in einem Wald, in einem Stollen, einem Keller; da wo es feucht ist jedenfalls.«
    »Das kann doch überall sein.«
    »Mehr haben wir aber nicht. Unser Pathologe hat nicht mehr gefunden, leider. Keine fremden Haare, keine Spermaspuren, keine auffälligen Anhaftungen an ihrer Kleidung. Nur das Moos unter den Fingernägeln. Und es gibt angeblich einen Fotografen, den Sabrina Genenger kurz vor ihrem Tod hat besuchen wollen.«
    »Ich weiß. Und, habt ihr ihn schon?«
    »Woher weißt du das?« Frank wurde nervös.
    Bert Becks zuckte nur mit den Schultern und lächelte vielsagend. »Auch wir haben so unsere Quellen. Also, was ist mit dem Knipser?«
    »Wir arbeiten daran.«
    »Geht das bitte auch ein bisschen konkreter, lieber Frank?«
    »Nein.«
    »Er soll in Frankreich leben.«
    »Woher …« Bevor Frank weitersprechen konnte, hob der Polizeireporter der Rheinischen Post vielsagend die Hände.
    »Schon gut, ich frag nicht weiter.«
    »Mehr habt ihr nicht? Das ist nicht wirklich viel.«
    »Sag ich doch. Wenn du mehr wissen solltest, lasse es mich bitte wissen. Wir können jede Spur gebrauchen.«
    »Ich habe dir alles erzählt.«
    »Und jetzt?« Frank ärgerte sich, dass bei dem Gespräch nicht mehr zutage gekommen war außer lauwarmen Gerüchten und Halbwissen.
    »Sieh mich nicht so böse an. Nimm es doch so: Wir haben uns gegenseitig auf den Stand der Informationen gebracht. Und das in angenehmer Umgebung bei ebenfalls angenehmer Musik. Wer kann das schon von seinem Arbeitstag behaupten?« Bert Becks hob seine Hand und signalisierte der Bedienung, dass er noch ein Getränk wollte.
    * * *
    »Nun sag schon, Heinz-Jürgen. Du grinst wie ein Holländer nach dem Endspiel der Fußballweltmeisterschaft.«
    »Apropos, habe ich euch schon erzählt, dass meine Vorfahren …«
    »Heinz-Jürgen!« Eckis und Franks Rüge kam wie aus einem Mund. Manchmal funktionierten die beiden Polizeibeamten wie seit Jahren gedrillte Synchronspringer. »Mach’s nicht so spannend.«
    »Ich habe aber eine wirklich interessante Familiengeschichte! Aber wenn ihr halt nicht warten könnt, dann bitte: Ihr erinnert euch doch an die großformatigen Fotos in Genengers Wohnung? Die raue See.«
    Die beiden nickten.
    »Sie stammen von ein und demselben

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