Mrs. Murphy 19: Mausetot
Steuersystem, das landwirtschaftliche Bestrebungen eindämmt. Wie die Dinge zur Zeit liegen, müssen Züchter und Besitzer die Pferde viel zu früh auf die Bahn schicken. Man kann es sich einfach nicht leisten, sie ein weiteres Jahr zu halten, bis sie ausgewachsen sind.«
»Deswegen sitze ich so gern mit meiner Frau am Frühstückstisch. Du galoppierst einfach drauflos.«
»Ich weiÃ.« Sie senkte kurz den Blick.
»Trainer sind heutzutage so gewieft darin, wann man Steroide einsetzt und wann man sie absetzt, dass es sogar mir manchmal schwerfällt, es zu erkennen. Aber wenn ich mir einen Zweijährigen mit dem Aussehen eines perfekt konditionierten Dreijährigen anschaue? Steroide, ohne Zweifel. Wenn sie aber älter sind und ich Blut entnehme, kann ich es nicht erkennen, weil die Muskulatur sich mit fortschreitendem Alter festigt. Bei Menschen ist es dasselbe. Steroide bringen jeden Wettkämpfer in Schwung.«
»Vor allem im Kraftsport oder in Sportarten, wo man Hiebe einsteckt.«
»Und der Verkauf bringt ein Vermögen ein. Aber Zylinder zum Versand benutzen? Nein. Da kann ich dir nicht weiterhelfen. Mich frustriert das auch. Ich nehme an, man könnte geschmuggelte Diamanten oder Smaragde darin transportieren. Bloà haben wir hier in der Gegend noch keine Edelsteine zu sehen gekriegt.«
»Es treibt mich zum Wahnsinn.«
Fair genoss seinen Kaffee, dann stellte er den schweren Steingutbecher hin. »Lass gut sein. Du musst dich auf Wichtigeres konzentrieren, deine Genesung zum Beispiel.«
»Mir gehtâs gut.«
»Harry.«
»Okay, nach der Bestrahlung gehtâs mir nicht gut, aber dann wirdâs besser. Im Moment gehtâs mir gut.«
»Und du hast deine Haare noch.«
»So viele Bestrahlungen, dass sie mir ausgegangen wären, hatte ich nicht. Menschenskind, wenn man sieht, was mit denen ist, die die doppelte Ladung kriegen, Chemo und Bestrahlung, dann wundert man sich, dass sie überhaupt noch aufstehen können.«
»Apropos Steroide, Ãrzte verordnen sie, um Patientinnen über diese Nachwirkungen hinwegzuhelfen.«
»Noch mal zu legalen und illegalen Drogen. Was würdest du tun, wenn mir die Haare ausgingen?«
»Sie aufkehren.« Er lächelte.
»Ich würde den Rest einfach abrasieren. Tabula rasa. Ich würde eine Mütze oder so was aufsetzen, aber ich würde einen Präventivschlag durchführen.«
Er strich sich über seinen blonden Schopf. »Wenn mir meine ausgingen, ich glaube, ich würde es genauso machen.«
»Komisch, nicht? Die Menschen finden sich wegen ihres Aussehens gegenseitig attraktiv, und dann büÃen sie es auf die eine oder andere Weise ein, durch Krankheit oder Alter.«
»Du bleibst immer das tolle Mädchen, in das ich mich in der Highschool verliebt habe. Und wenn du hundert Jahre alt bist.«
»Ha!« Aber sie hörte es gern.
»Er ist durchtrieben« , bemerkte Mrs. Murphy.
»Hey, er macht sie glücklich.« Tucker verehrte Fair.
»Wenn er sie nicht weiter glücklich macht, dann tut es eben ein anderer« , erklärte Pewter, die aufgefuttert hatte.
»Du bist âne richtige Miesmachermieze« , sagte Mrs. Murphy.
»Bin ich gar nicht. Ich sag die Wahrheit. Menschen sind nun mal so. Sie müssen sich ständig gegenseitig Aufmerksamkeit schenken, sonst ⦠Das ist die Beobachtung einer einzelnen Katze«  â sie blähte die Brust â, » aber was für einer.«
Mrs. Murphy gab einen Würgelaut von sich. »Ich muss gleich kotzen.«
Harry stand auf und griff nach einem Papiertuch. »Du frisst zu schnell, zu viel, und dann säufst du Wasser.«
»Es ist wegen Pewter. Mir ist nicht schlecht. « Mrs. Murphy sprang von der Anrichte und aus der Katzentür auf die kleine eingezäunte Veranda beim Hintereingang. Dann ging sie durch die Tierpforte in der AuÃentür und trottete zum Stall.
»Ich muss schon sagen, du kannst einen Raum leer kriegen.«
»Ach, halt die Schnauze« , fauchte Pewter den Hund an. »Sie führt sich auf wie eine alte virginische Vettel.«
Drei Stunden später war die Arbeit getan, und bei Katzen und Hund stellte sich die normale gute Laune wieder ein â bei Pewter zumindest so gut, wie es ging. Harry klappte das Heck des Volvo hoch, und die Katzen sprangen hinein.
Tucker stellte sich auf die Hinterbeine und legte die
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