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Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone

Titel: Mythor - 051 - Vorstoß in die Schattenzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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richtigen Reihenfolge tun musste: Man konnte nicht den siebten Schritt vor dem ersten tun – und man musste also auch die Fixpunkte in der vorbestimmten Abfolge aufsuchen. Zuerst die Gruft der Gwasamee hinter den Wasserfällen von Cythor…
    Nichts ist von Grund auf gut oder schlecht, das Gute trägt das Böse in sich, und umgekehrt verhält es sich ebenso. Niemand, der nicht den Einflüsterungen des Bösen verfallen könnte, weswegen auch viele Menschen so leicht Opfer der Dämonen wurden. Und kein Dämon, der unverwundbar war gegen die Kräfte des Guten – des Lichtes.
    Die Dunklen Mächte waren sozusagen die Kehrseite der Medaille, wie es das Orakelleder symbolisierte. Sie versuchten, dem Licht die Kraft zu nehmen, der Welt das Licht – um ihr die ewige Nacht zu bringen. Sie versuchten, das Böse aus den Dingen hervorzukehren und die Werte umzukehren.
    Denn es war doch so, dass eine Hand Liebkosung geben konnte, aber auch zu einem meuchlerischen Dolchstoß zu missbrauchen war. Ein Baum konnte ein Schattenspender sein, nahrhafte wie auch giftige Früchte tragen, und ein Baum konnte ebenso einen rettenden Steg über eine Schlucht bilden, wie durch Blitzschlag gefällt werden und einen Schutzsuchenden erschlagen. Feuer konnte wärmen und verzehren, konnte Nutzen und Tod im gleichen Maß bringen. Und man konnte seine Gefühle der Liebe verschreiben, aber auch dem Hass .
    Mythor sah den Weg, aber er hatte noch nicht die Zauberformeln, um diesen beschreiten zu können. Die Zauberformeln waren im DRAGOMAE enthalten. In den richtigen Händen bedeutete dieses Buch der Weißen Magie große Macht. Aber was konnte Albion schon damit anfangen, da er keine Ahnung vom Wesen der Dinge hatte?
    Die wahren Namen der Dinge allein nützten nichts, wenn man nicht auch ihre Natur kannte.
    Mythor hatte seinen Rundgang entlang der Kreismauer beendet, die die Lichtsäule umschloss. Er fühlte sich, als hätte er in einem Strom des Wissens gebadet. Er war gefestigt und stark, und er fühlte keinerlei Enttäuschung darüber, dass Albion ihm alles genommen und ihm zuvorgekommen war.
    Nun stand er vor der Lichtsäule, dem Grabmal des Lichtboten. Da von Albion nichts zu sehen war, musste Mythor annehmen, dass er die Lichtsäule längst schon betreten hatte und ihre Kraft auf sich einwirken ließ. Aber war das genug? War Albion mit der Ausrüstung des Lichtboten dermaßen gewappnet, die auf ihn einströmende Kraft auch aufnehmen zu können?
    Während Mythor noch dastand und sich überlegte, ob er seinem Rivalen in die Lichtsäule folgen sollte, merkte er, wie deren Schein allmählich erblasste .
    Was war passiert? War es den Dunkelmächten schließlich doch gelungen, das Licht der Welt zum Erlöschen zu bringen? Eine eisige Hand griff nach Mythors Herzen, denn wenn sich seine Befürchtungen bewahrheiteten, dann musste dies den Sieg der Dunkelmächte über die Lichtwelt bedeuten.
    Aber dann sah er, dass es sich anders verhielt. Durch den blasser werdenden Schein sah er eine Gestalt heraustreten. Es war Albion in voller Ausrüstung. Und von ihm ging ein Leuchten aus wie zuvor von der Lichtsäule.
    Mythor verspürte eine leise Enttäuschung, als er dies entdeckte. Aber er fühlte weder Neid noch Zorn in sich -wenn Albion der Auserwählte war, dann wollte er ihn als Sohn des Kometen anerkennen.
    »Hier habe ich das DRAGOMAE«, verkündete Albion und hielt mit beiden Armen einen großen Kristall hoch. »Dies ist das Zauberbuch der Weißen Magie, das man nicht lesen kann wie andere Bücher. Man muss es mit seinem Geist durchdringen, um seine Geheimnisse zu erforschen.«
    Die Lichtsäule war endgültig erloschen, aber auch Albion erstrahlte nicht mehr in überirdischem Schein. Es war, als sei das Licht tiefer in seinen Körper eingedrungen, um ihn unsterblich zu machen.
    Albion stieg von dem kreisförmigen Podest und kam hoheitsvoll zu Mythor geschritten. Dabei hielt er triumphierend den Zauberkristall hoch.
    Doch wenige Schritte vor Mythor passierte ihm ein Missgeschick. Der Kristall zerfiel plötzlich in viele Teile, jedes ein kristallenes, funkelndes Juwel für sich, die auseinanderstoben und sich über den Boden verstreuten.
    Mythor sah zu, wie Albion niederkniete, die einzelnen Kristalle einsammelte und sie zur ursprünglichen Form zusammenzusetzen versuchte. Es gelang ihm zwar, einige der Teile aneinanderzufügen, doch brachte er es nie auf mehr als ein Dutzend, bis sie wieder auseinanderfielen.
    Nach dem fünften vergeblichen Versuch blickte

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