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Mythor - 100 - Die Tochter des Kometen

Mythor - 100 - Die Tochter des Kometen

Titel: Mythor - 100 - Die Tochter des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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der Pfader nicht.
    Plötzlich wurde die Hermexe erschüttert. Mythor sah, wie die Asylnische Risse bekam, die sich rasend schnell ausweiteten und sich blitzartig verästelten.
    Ohne lange zu überlegen, nahm er den Pfader unter den Arm, der sich gerade dem Ausgang zugewandt hatte und rannte mit ihm in Fronjas Richtung.
    Fronja lag wie ohne Besinnung auf den Kissen. Ihr Körper wurde von den Beben erschüttert. Als die Asylnische endgültig barst, ließ sich Mythor einfach nach vorne fallen.
    »Wir müssen uns aneinanderklammern!« rief er noch, wußte aber nicht, ob der Pfader ihn auch gehört hatte.
    Er spürte Fronjas Nähe und dann eine Umklammerung wie von einer Schlange. Das war Robbin, der Pfader. Er klammerte sich an Mythor und Fronja, und Mythor hielt Fronja und ihn fest. So wurden sie fortgeschleudert, hinein in unvorstellbare Räume, durch ein scheinbar bodenloses Nichts.
    Irgendwann erfolgte ein harter Aufprall.
    Das Chaos legte sich. Mythor verspürte einen dumpfen Schmerz, der seinen Körper durchraste. Aber er war glücklich, einen solchen Schmerz überhaupt fühlen zu können, denn das zeigte ihm, daß er noch einen Körper hatte.
    »Wir leben noch«, stellte er fest und lauschte dem Klang seiner eigenen Stimme. Und er wiederholte: »Wir sind am Leben.«
    Er legte den Kopf auf Fronjas Brust und vernahm das Schlagen ihres Herzens. Als er ihren Schleier hob, atmete er erleichtert auf. Ihr Gesicht war immer noch gezeichnet, aber es tobten keine Schatten mehr darin. Der Deddeth hatte sie verlassen.
    Seine aufkeimende Hoffnung sank jedoch wieder, als er Robbin sagen hörte:
    »Wir leben - aber wo sind wir?«
    Mythor blickte sich um. Er sah eine fremdartige, feindlich anmutende Landschaft: Obwohl er keine Einzelheiten erkennen konnte, war ihm klar, daß dies ganz gewiß nicht der Hexenstern war.
    Wohin waren sie durch die Wucht der berstenden Hermexe geschleudert worden?
    Die Luscuma lag schräg an einem Felshang und war halb unter einer Geröllhalde verschüttet. Burras erster Blick galt dem Fischballon. Er war wohl ein wenig verformt, wurde von Gesteinsmassen eingedrückt, schien aber kein Leck zu haben.
    Lexa befreite sich aus dem Geröll und kam auf die Beine.
    »Deine Eigenmächtigkeit wird noch Folgen haben!« schrie sie Burra an. »Du hast gegen den Willen der Zaubermütter gehandelt, als du die Hermexe öffnen ließest.«
    Burra blieb ungerührt. Sie sah sich nach den Gefährten um und war erleichtert, als sie sah, daß sie alle noch lebten.
    Gerrek blähte die Nüstern, aber statt Flammen entströmte ihnen nur eine Staubwolke. Der Beuteldrache hustete. Tertishs steife Linke war unter einem Felsbrocken eingeklemmt. Gudun befreite sie davon. Gorma klopfte sich den Staub vom Gewand. Die beiden Aasen erholten sich von den vorangegangenen Schrecken auf ihre Weise - sie saßen in den Wanten und rieben die Nasen gegeneinander, als sei nichts geschehen.
    Ich bin das Einhorn. Ich bin das Schiff. Nun befehle ich, den zweiten Teil unserer Mission zu beginnen. Befreit mich von allem Ballast, damit ich euch nach Gorgan fliegen kann.
    Burra blickte sich um. Von den entfleuchten Dämonen war nichts zu sehen. Aber auch von Fronja und Mythor fehlte jede Spur.
    Die Amazone war nicht gewillt, die Nordwelt anzusteuern, ohne nach den beiden gesucht zu haben. Dafür würde sie sich mit ihrem Leben einsetzen.

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