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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Newiger
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geschult, mit denen er Bewegungseinschränkungen aufspüren und lösen kann. Andere medizinische Instrumente werden in der modernen Osteopathie nicht gebraucht. Die Osteopathie ist eine sanfte Medizin.
    Eine kraniosakrale Technik, am Kopf ausgeführt.
    Osteopathie ist sanfte Medizin.
    Dem Ungeschulten mag es unwahrscheinlich vorkommen, dass ein Osteopath mit seinen Händen beispielsweise Position, Größe und Bewegung innerer Organe ertasten kann. Andererseits wissen wir etwa von Blinden, dass sie die für uns kaum wahrnehmbaren Zeichen der Brailleschrift, etwa auf Geldscheinen, genau »lesen« können.
    Korrekter Befund und erfolgreiche Behandlung setzen die genaue Kenntnis vom Bau und den Lebensvorgängen des menschlichen Organismus voraus. Ein Osteopath ist deshalbauch und vor allem ein ausgezeichneter Anatom und Physiologe.
    WISSEN
    Was ist ein Osteopath?
    Ein Osteopath nutzt die Erkenntnisse der Anatomie und Physiologie, um mit seinen Händen kunstfertig dem Organismus zur Selbstheilung zu verhelfen.
    Im deutschsprachigen Raum ist ein Osteopath meist kein Arzt, sondern ein Therapeut. Er wird also keine Diagnosen erstellen, sondern Befunde erheben. Vom Physiotherapeuten unterscheidet ihn sein ganzheitlicher Ansatz. Ein Osteopath wird in der Regel keinen Muskelaufbau trainieren. Im Gegensatz zum Physiotherapeuten wird er jedoch auch die inneren Organe und die Einheit von Schädel und Becken behandeln. Ähnlich einem Chiropraktiker behandelt der Osteopath Bewegungseinschränkungen. Doch sucht der Chiropraktiker nicht nach der Ursache der Einschränkung, sondern behandelt deren Symptome. Vom Masseur unterscheidet den Osteopathen seine genauere anatomische Kenntnis. Auch beschränkt er seine Behandlung nicht auf die Muskeln und das Lymphsystem.
Andrew Taylor Still und die Geschichte der Osteopathie
    Amerika in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts. Der Westen des Landes ist noch dünn besiedelt. Missionare predigen ihren jeweiligen Glauben. Einer von ihnen ist Abraham Still, ein methodistischer Reiseprediger und Arzt, der mit seiner Familie in den Nordosten Missouris geschickt wird, um hier eine Mission zu eröffnen.
    Sein Sohn Andrew wächst als typisches Grenzlandkind heran, kräftig von Statur und hart im Nehmen. Andrew liebt die wilde Natur und das Jagen. Lebewesen faszinieren ihn.
    WISSEN
    Ein spielerisches Experiment
    Im Alter von etwa zehn Jahren macht er eine Erfahrung, von der er später behauptet, sie sei seine erste Entdeckung im weiten Feld der Osteopathie gewesen.
    Andrew baut sich mit einer Leine seines Vaters eine primitive Schaukel zwischen zwei Bäumen. Doch Kopfschmerzen hindern ihn am Schaukeln. Also lässt er die Schaukel bis knapp über den Boden herab, nimmt ein Betttuch und wirft dessen Ende über das Seil. Er legt sich mit dem Rücken auf das Betttuch, während das Seil seinen Nacken trägt. Recht schnell lassen die leichten Schaukelbewegungen seine Kopfschmerzen verschwinden …
    Er will verstehen, wie Leben funktioniert. Deshalb häutet und seziert er die Tiere, die er erbeutet. Er sammelt ihre Knochen und entwickelt ein genaues Verständnis für ihre unterschiedliche Größe und Form, für ihre Funktion.
Ein Chirurg mit Forscherdrang
    Bereits als Kind begleitet Andrew seinen Vater auf dessen Arztvisiten. Krankheiten und Tod werden ihm so vertraut. Er lernt, mit den Medikamenten aus dem Ärztekoffer seines Vaters umzugehen, und beschließt, selbst Arzt zu werden. So geht er bei seinem Vater in die Lehre, eignet sich sein Wissen an und wird zugelassener Arzt im Staat Missouri. Hier heiratet er seine erste Frau, mit der er drei Kinder hat.
    Im amerikanischen Bürgerkrieg werden A. T. Still die Defizite der damaligen Heilkunst bewusst.
    Mitte des Jahrhunderts bricht in Amerika der Bürgerkrieg aus. Andrew Taylor Still ist gegen die Sklaverei und zieht nach Kansas. Er meldet sich freiwillig zur Kavallerie und arbeitet als Chirurg. Zu jener Zeit weiß man noch wenig über Bakterien und Desinfektion, Betäubungen bei Operationen gibt es nicht. Der Erfolg bleibt oft aus, und Frustrationmacht sich breit, wenn ein Eingriff gelingt und der Patient trotzdem verstirbt. So beschließt Still, sich intensiv der Anatomie und Physiologie zu widmen, um eine bessere Form der Behandlung zu finden. Er kehrt nach Missouri zurück. Seine Frau stirbt, und Still heiratet ein zweites Mal. Zu Beginn der sechziger Jahre besucht er das College der Ärzte und Chirurgen in Kansas City.
    Im Jahr 1864 schlägt das

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