Palazzo der Lüste
letzten Moment konnte sie einen Sturz verhindern, aber ihr Schienbein schlug sie sich schmerzhaft an einer Kante an – ihr entfuhr ein Schrei.
»Cecilia, was ist?«, rief Stefano von nebenan.
»Nichts – ich habe mich gestoßen.«
»Ich bin gleich wieder bei dir.« Dann leiser: »Sie müssen hier irgendwo sein, diese verdammten Kerzen.«
Cecilia tastete umher. Woran sie sich gestoßen hatte, war wirklich die Bank – mit einem Seufzer ließ sie sich darauf nieder und umarmte sich selbst. Ihr linkes Schienbein schmerzte, als hätte es jemand mit einem der Hämmer aus dem Atelier bearbeitet. Bestimmt hatte sie es sich aufgeschlagen.
»Es sind nicht die Sicherungen, das habe ich kontrolliert.« Stefano kam zurück. In jeder Hand trug er eine brennende Kerze auf einer mit Farbe beklecksten Untertasse.
Wie eine Lichtinsel kam er auf sie zu, und nicht zum ersten Mal wunderte sich Cecilia, wie viel Licht zwei kleine Kerzen in einem großen Raum spendeten. Alles war schemenhaft zu erkennen. Die große Statue wirkte im flackernden Licht nicht mehr ganz so bedrohlich.
»Was ist mit dir?«, fragte er besorgt.
Er stellte die eine Kerze auf dem Sockel der Statue ab und die andere auf dem Boden neben der Bank und kniete vor ihr nieder, als er sie wie ein Häufchen Unglück dort hocken sah. Ihr linkes Bein zitterte, sie konnte es nicht ruhig halten.
»Ich …«
Sanft umfasste er ihren Unterschenkel und schaute zu ihr auf. Durch seine fürsorgliche Geste fühlte sie sich beinahe getröstet.
»Ich habe mir das Schienbein gestoßen. Dumm von mir, aber es geht schon wieder.« Sie beugte sich ein bisschen vor und beäugte ihr Bein. Es war nichts zu sehen, nicht einmal die Haut war gerötet, dabei hatte es sich angefühlt, als würde Blut ihr Bein hinunterlaufen.
Stefano pustete auf die schmerzende Stelle. Wie Seide strich sein Atem über ihre Haut. Seine Hände fuhren ihre Schenkel entlang, schoben sich unter ihren Rock. Das Zittern vor Schmerz wurde abgelöst von einem solchen der Sehnsucht nach seinem Körper.
»Wird es besser?«, murmelte er, während seine Finger ihren Oberschenkel liebkosten.
»Oh ja.«
Sie wühlte in seinem Haar, mit der anderen Hand drückte sie seine Lippen auf ihre Haut. Er tupfte eine Reihe federleichter Küsse auf ihr Schienbein, ihr Knie. Der Rock war ihr bis zu den Hüften hochgerutscht. Cecilia spreizte die Beine. Köstliche Schauer rieselten durch ihren Leib, der den ganzen Abend auf Stefanos Zärtlichkeiten gewartet hatte. Ein Stöhnen entfuhr ihr. Ihre Hände glitten unter den Kragen seines Hemds, umfassten seine muskulösen Schultern, glitten seinen Rücken hinab.
Worte waren zwischen ihnen nicht mehr nötig, und beide hatten die ganze Zeit über gewusst, dass es geschehen würde. Stefano küsste die zarte Haut auf ihrem Bauch zwischen Slip und Rockbund. Cecilia fühlte sich, als hätte sie ihr ganzes Leben auf einen Mann wie ihn gewartet. Sie lechzte danach, dass er sie auszog und zu ihr kam. Stefano war von ihr genauso berauscht wie sie von ihm. Die aufregenden Kurven ihres Körpers brachten sein Blut zum Kochen.
»Stefano«, keuchte sie.
»Willst du es?« Er richtete sich auf und schaute ihr in den die Augen – Fragen und Verlangen standen in seinem Blick.
Statt einer Antwort zog sie ihm das Hemd aus der Hose, er half ihr, es über seinen Kopf zu ziehen. Anschließend öffnete er den Verschluss ihres Rockes und streifte ihn ihr ab.
»Du bist wunderschön.« Er zeichnete mit den Fingern ihre aufregenden Formen nach und wandte sich den Knöpfen ihrer Bluse zu, öffnete einen nach dem anderen. Den entstehenden Schlitz fuhr er zunächst mit den Fingern, dann mit den Lippen nach.
Zum Vorschein kam Cecilias cremefarbenes Spitzenunterhemd. Stefano zog ihr die Bluse so vorsichtig von den Schultern, als wäre sie aus kostbarem Porzellan. Als sie in Unterwäsche vor ihm auf der Bank lag, schaute er sie eine Weile nur an. Sein Blick streichelte sie, und ihr Blut kreiste in stürmischen Wogen durch ihren Körper. Sie las das Verlangen in seinen Augen und rekelte sich. Wenn sie gewusst hätte, welchen Sturm der Leidenschaft das in ihm entfesselte, hätte sie vielleicht Angst bekommen, so jedoch bewegte sie sich in einer Unschuld, die sie noch begehrenswerter machte.
Er sah nur noch sie, und wie fantastisch sie in ihrer Spitzenunterwäsche aussah. Er wollte sich ihr mit Haut und Haar ausliefern und sie gleichzeitig völlig
Weitere Kostenlose Bücher