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Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan

Titel: Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Castor
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ausgesprochen friedfertige Lebewesen, die besonnen und wohl gerade wegen ihrer großen körperlichen Überlegenheit gelassen zu reagieren pflegen.
    Die Burschen sind schon ein bemerkenswertes Trio, dachte ich. Alle hervorragende Hyperphysiker.
    *
    »Die ›Herren‹ Haluter können ihren Zwist bei passender Gelegenheit in der prallfeldgeschützten Trainingshalle austragen«, sagte Kommandantin Vashari Ollaron ironisch. »In wenigen Minuten steht bekanntlich ein Transit an.«
    »Fein, Halutercatchen hatten wir schon lange nicht mehr. Jung gegen alt! Aber nacheinander, soll ja fair bleiben.« Tovi wedelte mit den Ohrenhänden und reckte die Schwanzhand in die Höhe. »Wetten könnt ihr bei mir einreichen. Mal sehen, welche Quoten ...«
    »Gilt auch für den Herrn Laosoor.«
    »Aye, Ma’am.« Die rechte Ohrenhand klatschte an die Stirn.
    Psychotaktische Entspannungstherapie, konstatierte der Logiksektor trocken. Aufheiterungsmanöver dieser Art wurden zur Zeit des Solaren Imperiums auch Ernstfall- oder Einsatz-Blödelei genannt ...
    Vashari verdrehte die Augen, verkniff sich allerdings eine Antwort. Don’t feed the trolls , hatte es vor langer Zeit geheißen. Mit Blick auf die Crew der ATLANTIS mitunter keine schlechte Regel. Die Terranerin war von eher knabenhafter denn weiblicher Statur – aber ein Energiebündel, energisch, durchsetzungsstark, humorvoll, aufgeschlossen, neugierig, stets bereit zu lernen, Neues zu akzeptieren.
    Gute Argumente überzeugen sie schnell, Dampfplauderei ist ihr ein Gräuel.
    Durch ihr Auftreten hatte sie sich den uneingeschränkten Respekt der gesamten Besatzung verdient – geliebt oder verehrt wurde sie allerdings nicht, weil sie letztlich niemanden an sich heranließ und eine unsichtbare Aura der »Unnahbarkeit« aufbaute, sobald ihr jemand zu nahe kam. Letzteres galt auch und nicht zuletzt für mich. Unser Verhältnis war ein rein dienstliches.
    Eine aufblitzende Erinnerung: Bei der ersten Begegnung sagte sie spontan, dass ich keine bessere Kommandantin als sie für die ATLANTIS finden könne. Ich ließ mich trotz besten Leumunds aber nur auf eine »Probezeit« ein: Vashari Ollaron arbeitete an Bord nacheinander in allen Funktionen – vom Schleusenwart über Ladespezialist, Bordtechniker, Missionsspezialist in der Zentrale bis zum 2. Offizier.
    Als Mitte 1450 NGZ der von Traversan stammende alte Kommandant wegen »dringender Familienangelegenheiten« die ATLANTIS verlassen musste, war das Ende ihrer Probezeit erreicht.
    Auf Kommandant Kassian III. da Orbanaschol folgte Vashari als Kommandantin der ATLANTIS – und damit genau genommen auch Kommandeurin der mir zur Seite stehenden Flotte. Auf ZEUT-80 ist immerhin ein Unterstützungsverband von dreißig Fragmentraumern stationiert.
    Canio Sarkyuin griff an den Regler des Gürtels und justierte das Fluggerät so, dass er mit mir gleiche Augenhöhe erreichte. Ohne Unterstützung von Antigrav und Mikrogravopuls hätte er den Kopf in den Nacken legen müssen. »Wie wäre es, Freunde, wenn ihr den Tamaron endlich mal aussprechen lassen würdet?«
    Von siganesischen Siedlern abstammend, glich die Mentalität der Algustraner in Vielem der ihrer Vorväter, erreichte jedoch nicht ganz die für Siganesen so typische Feinfühligkeit, um nicht zu sagen Empfindlichkeit. Siganesen galten als überaus korrekt, friedfertig, zurückhaltend, fromm und loyal, allerdings auch als extrem prüde.
    »Sehr freundlich, Canio.« Ich unterdrückte das Grinsen. »Ich denke, dass der heutige Tag durchaus ein Resümee erlaubt. Unser Chefwissenschaftler war persönlich dabei – die meisten von euch kennen es dagegen nur aus den Datenspeichern und aus ebenso übertriebenen wie vermutlich verfälschten Erzählungen ...«
    Unüberhörbar laut grollte Icho: »Ich wusste, das dauert länger. Also Körperverfestigung!«
    Der Seitenpuff seines Elters hätte einen ausgewachsenen Bison ins Land der Träume befördert.
    Ich sagte ungerührt: »Als wir Anfang 1350 NGZ begannen, war die Situation unklar – immerhin hätte die Terminale Kolonne durchaus ZEUT-80 vernichtet haben können. Erster Schritt war das Vordringen zum Zentrum des Kugelsternhaufens Omega Centauri. Nicht umsonst hatte ich auf einem Solonium-Hypertakt-Kreuzer für diese Mission bestanden.«
    »Kluge Entscheidung, Chef, ist ein feines Schiffchen«, brummte Tovi und buckelte in seinem an den Laosoorkörper speziell anpassten Kontursessel.
    Ich nickte gleichmütig. Ohne Unterbrechungen würde es nicht gehen

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