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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Scheck aus dem Portemonnaie, versicherte sich, dass die Arbeitsplatte sauber und trocken war, und schrieb etwas auf das Papier. Dann reichte er Marshall den Scheck.
    Er war auf die Stiftung ausgestellt.
    Eine Spende.
    Über 22.192 Dollar und 73 Cent.
     
    Sie gingen spazieren.
    Sugar Land war kein Ort, an dem man Spaziergänge unternahm. Doch John Marshall ließ sich die Gewohnheit nicht nehmen. Er lebte für den Shelter, doch in regelmäßigen Abständen musste er dieses Leben hinter sich lassen. Bei Spaziergängen, Joggingrunden oder auf dem Rad, je nachdem, wie der Tag im Shelter lief.
    Marshall blieb bei seinen Runden bislang unbehelligt. Weil man ihn und das, wofür er stand, achtete, wie er an guten Tagen glaubte. Weil er nichts besaß, was einen Überfall gelohnt hätte, glaubte er an schlechten Tagen, wenn ihn die Kinder beinahe in den Wahnsinn trieben.
    Der Bucklige im Anzug humpelte neben ihm. Der Mann schien unbesorgt, als nehme er nicht wahr, in was für einer Gegend sie sich befanden, als wäre ihm entgangen, dass er in einem gepanzerten Bus zum Shelter gefahren worden war.
    Oder war er einfach nur ähnlich unerschrocken wie Marshall, von einer Aufgabe erfüllt, der er alles andere unterordnete?
    Der Bucklige zog ein kariertes Stofftaschentuch hervor und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. »Ist es immer so heiß hier?«
    »Im Sommer ja. Und jeder Sommer wird heißer. Aber man gewöhnt sich daran. Früher war es hier schwül, jetzt ist die Hitze trocken. Die Wissenschaftler sagen voraus, dass die Gegend hier sich binnen einer Generation in eine Wüste verwandelt haben wird.«
    »Zu trocken für meinen Geschmack.«
    Der britische Akzent des Buckligen mutete Marshall unwirklich an, wie aus einem alten Film. Ein exzentrischer Lord mit geflicktem Designeranzug. Oder ein alter Diener, ein Faktotum, das man aus sentimentalen Gründen behielt. Nur: Was trieb den Buckligen nach Sugar Land? Marshall war stolz auf sein Gespür für Menschen. Er fühlte meist, was in seinem Gegenüber vorging. Bei diesem merkwürdigen Buckligen ließ es ihn im Stich.
    »Sie leisten bewundernswerte Arbeit, Mister Marshall.«
    »Danke!« Er sagte es leise, zögernd. Es fiel ihm schwer, Lob anzunehmen.
    »Ich würde mich freuen, Ihnen bei dieser Arbeit zu helfen.«
    Es gab noch etwas, das Marshall schwerfiel: gönnerhaft aufgezwungene Hilfe anzunehmen. »Woher wissen Sie, dass wir Hilfe brauchen? Was war das für ein Zaubertrick mit dem Scheck?« Marshall hatte versucht, ihn dem Buckligen zurückzugeben, aber der Mann hatte ihn auf die Arbeitsplatte gelegt. Nach langem Hin und Her hatte Marshall den Scheck eingesteckt, damit keines der Kinder das Papier fand. Im Shelter herrschte schon mehr als genug Unruhe.
    Der Bucklige lächelte. »Nun, ich musste auf irgendeine Weise Ihre Aufmerksamkeit erregen, nicht wahr?«
    »Wieso? Wenn Sie helfen wollen, können Sie Ihre Spende jederzeit auf das Konto der Stiftung überweisen. Es braucht keinen Auftritt.«
    »Dann wäre mir das hier entgangen.« Der Bucklige streckte einen Arm aus, machte eine umfassende Geste über das Ödland, das einst eine Modellstadt gewesen war. Ein kleines Utopia, geschaffen von wohlmeinenden Industriellen. Natürlich war es gescheitert, wie jedes Utopia. »Und natürlich das Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
    »Ich weiß nicht, ob das als Vergnügen zu bezeichnen ist.«
    »Machen Sie sich nicht schlechter, als Sie sind, Marshall. Wir sind alle nur Menschen, wir machen Fehler. Sie haben Beachtliches geleistet. Ich war neugierig auf Sie. Und ich wollte mich überzeugen, dass Sie der Richtige sind.«
    »Der Richtige wofür?«
    »Sehen Sie, ich bin wohlhabend, geradezu obszön reich«, sagte der Bucklige. »Es wäre mir ein Leichtes, Ihre Stiftung auf eine gesunde finanzielle Basis zu stellen. Meine Mittel sind, sagen wir, beträchtlich.«
    »Trotz der Krise?«
    »Trotz der Krise. Wissen Sie, mit dem richtigen Gespür ist es möglich, selbst bei ins Bodenlose fallenden Kursen zu den Gewinnern zu gehören.«
    Der Bucklige redete Unsinn. Größenwahnsinnigen Unsinn. Marshall hätte ihn stehen lassen sollen. Er war dieser Art von Größenwahn in seiner Zeit als Investmentbanker zu oft begegnet. Männer und Frauen, die auf der Welle steigender Kurse ritten. Die immer höher und höher stiegen, sich an ihrer eigenen Wichtigkeit und Weisheit berauschten und schließlich sich selbst davon überzeugten, dass sie über dem System standen. Die glaubten, sie könnten den

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