Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)
diese strategisch durchführen muss. Ich habe nichts anderes erwartet. Für einen Informations-Junkie wie dich ist eine solche Isolation nicht gerade angenehm, was?«, versuchte er zu scherzen.
»Selbst auf dem Flug zum Mond habe ich gewusst, wie sich die angespannte Lage auf der Erde weiterentwickelt«, sagte Bull. »Genügt dir das als Antwort?«
Rhodan erinnerte sich daran, wie er nach der Tiefschlafphase erwacht war und Reginald gerade die neuesten Nachrichten der weltweiten Politik studiert hatte. Ehe er noch etwas erwidern konnte, betrat Dr. Manoli den Pilotenraum.
Der Arzt blieb am Eingang stehen. »Ich möchte mir die Diagnose-Liege ansehen. Begleitest du mich?«
Rhodan nickte und wandte sich dem Neuankömmling zu.
Bull blieb zurück. »Ich widme mich derweil dieser Technologie hier. Immer noch besser, als gar nichts zu tun und nur abzuwarten.«
»Ich habe einen Plan, Reg.«
»So? Dann raus damit!«
»Lass mich noch etwas nachdenken und sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Wir sind in Sicherheit, das ist mehr, als wir erhoffen konnten.«
»Ich werde versuchen, Ihnen bei der Reparatur zu helfen, Mr. Bull«, sagte Crest, »doch auch wenn die Technologie dieser Liege von meinem Volk stammen mag, so ist sie mir trotzdem fremd.«
Der Außerirdische hustete, und als Rhodan ihn beim Verlassen des Raums noch einmal ansah, glaubte er, dass Crests Augen auf andere Weise rot waren als noch vor Kurzem. Sie wirkten blutunterlaufen und krank.
»Ich habe ihn mit den beschränkten Bordmitteln der STARDUST untersucht«, sagte Dr. Eric Manoli zu Rhodan, als sie ins Freie traten. Die Zeltplanen spannten sich rundum, an der Weltraumkapsel und im Boden verankert. »Die auffallenden Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Arkoniden sind faszinierend, aber es gibt auch deutliche Unterschiede. Nimm nur unsere Rippen und die Knochenplatte, die Crest an ihrer Stelle besitzt.«
Der sonst so unscheinbare Mann mit den schwarzen Haaren verstrahlte plötzlich ein lebhaftes Charisma. Man sah ihm an, wie sehr ihn die fremdartige Biologie und die einmalige Möglichkeit, die sich ihm bot, begeisterten. Auch in dieser Hinsicht musste der Kontakt mit Crest für ihn unfassbar wertvoll sein. Dennoch standen ihm die Sorgen ins Gesicht geschrieben. »Dank meines Spezialwissens über zellulare Veränderungen habe ich auf dem Mond Leukämie diagnostiziert.«
»Und du bleibst bei dieser Einschätzung?«
Manoli nickte. »Inzwischen hab ich eine einfache genetische Untersuchung vornehmen können. Es gibt erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Arkoniden! Allerdings scheint es sich bei seiner Leukämie um eine spezielle Abart zu handeln. Vielleicht liegt es daran, dass Crest eben doch kein Mensch ist, bei aller Ähnlichkeit. Er könnte deswegen geringfügig andere Symptome zeigen.«
»Dir fehlen Vergleichsmöglichkeiten«, stellte Rhodan fest.
»Womöglich handelte es sich auch um eine bereits bekannte Form des Blutkrebses. Natürlich kenne auch ich nicht alles, und mir bleibt keine Gelegenheit, auf Datenbanken zuzugreifen. Ganz zu schweigen von den Möglichkeiten der Diagnose!« Er zeigte ein schiefes Grinsen.
Noch ehe Rhodan etwas erwidern konnte, eilte Eric Manoli zu der Diagnose-Liege. »Aber das wird ja nun anders! Phantastisch! Bai Jun hat sich nicht lumpen lassen, Perry. Das ist das Beste, was man nur auftreiben kann.«
»Du kennst dieses Gerät?«
»Es ist das Beste vom Besten – sagte ich das schon? Vor Kurzem von Dr. Frank Haggard entworfen. Er hat die Pläne der gesamten Menschheit geschenkt.«
»Open Source«, murmelte Rhodan nachdenklich. Eine Erfindung, die jeder nutzen durfte, ohne dass der Erfinder oder seine Firma dafür Geld erhielten. Ein Geschenk an alle Menschen auf der Erde, die es benötigten. Diese Vorstellung gefiel ihm und setzte eine ganze Assoziationskette in ihm frei.
»Wenn ich überhaupt mehr über Crests Krankheit herausfinden kann, dann damit.« Manoli strich mit einer beinahe zärtlich anmutenden Geste über das Kopfgestell, eine Konstruktion aus filigranen, rund gebogenen Metallstäben und Drähten, die in kleinen Sonden endeten. Eine durchsichtige Plastikverkleidung schützte es.
Plötzlich ertönte ein durchdringendes Kreischen, und das Licht verfärbte sich rot.
Perry Rhodan hastete unter den Zeltbahnen hervor, um zu sehen, was geschehen war.
Der Anblick verschlug ihm den Atem.
Das Schillern des Schutzschirms über ihm veränderte sich, doch auf völlig andere Weise als
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