Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)
einen gescheiterten Ausreißversuch unternommen hatte.
»Da waren's nur noch drei , spekulierte einer der Kommentatoren über Unstimmigkeiten innerhalb der STARDUST-Besatzung. Das Astronauten-Kleeblatt ist zerpflückt, und es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis die drei Übrigen und ihr außerirdischer Kumpan unter der immensen psychischen Belastung zerbrechen.«
Oho, da kannten sie Rhodan und Bull aber schlecht ... Keine Nachrichten über Manoli und Crest da Zoltral: ausgezeichnet. Von Flipper gab es ebenfalls nichts Neues. Seit er seine Verfolger abgeschüttelt hatte, war er wie vom Erdboden verschwunden. Manoli wünschte dem Kameraden von Herzen, dass die Suche nach seiner geliebten Beth von Erfolg gekrönt würde.
Ihm selbst setzte die erzwungene Untätigkeit zu. Ereignislos plätscherten die Stunden dahin. So froh er war, dass Crests Genesung ohne viel Zutun voranschritt, so ungern legte Manoli die Hände in den Schoß. All die Turbulenzen der vergangenen Tage, und nun – Langeweile! Er hatte wahre Entzugserscheinungen. Wie ein Raubtier durch sein zu enges Gehege, streifte er wieder und wieder durch die wenigen Räumlichkeiten der Klinik.
Zusehends nagte an ihm das Gefühl, etwas Wichtiges übersehen zu haben. Aber Crest befand sich unzweifelhaft allmählich auf dem Weg der Besserung, und es traten keine weiteren Komplikationen auf.
Jedes Mal, wenn er auf der Intensivstation nach seinem Patienten schaute, überprüfte Manoli gleichermaßen akribisch die Sicherheitssysteme der Klinik. Die Alarmanlage funktionierte fehlerfrei: Kameras, Mikrofone und Bewegungsmelder in sämtlichen Außenbereichen, eine Reihe weiterer Sensoren an den Zugängen und Fenstern ... Nichts deutete auf irgendeine Bedrohung hin. Niemand versuchte einzudringen. Keinerlei Auffälligkeiten.
Trotzdem wuchs Manolis Unruhe stetig. Sich abzulenken oder sich darüber lustig zu machen schaffte er nicht. Sollte er etwa bei sich selbst beginnende Paranoia diagnostizieren?
Am späten Nachmittag bemerkte er auf einem seiner ziellosen Streifzüge eine winzige Veränderung. Er war ziemlich sicher, dass er sich das nicht einbildete: Jenes Lämpchen auf der Tastatur des Bürocomputers hatte zuvor noch nicht geblinkt!
Manoli stürzte hin und betätigte die zugehörige Taste. Der Bildschirm erhellte sich. Schriftzeichen erschienen; einige wenige Sätze, sowohl in für ihn unleserlicher, kanaresischer Silbenschrift als auch auf Englisch. Eine Warnung, der zufolge seit einigen Stunden immer wieder Hacker-Angriffe auf die Netz-Server der Klinik stattfanden. Einstweilen wurden sie automatisch abgewehrt. Aber ihre Häufigkeit und Intensität steigerten sich, weshalb empfohlen wurde, Kontakt mit den Sicherheitsbehörden aufzunehmen.
Verflixt, was hatte das zu bedeuten? Wahrscheinlich handelte es sich um einen reinen Zufall, versuchte Manoli sich zu beruhigen. Das Ananthamurthy-Institut wurde häufig von Prominenten gebucht, und dass Boulevardmedien via Datenklau an sensible Informationen zu gelangen versuchten, war rund um den Globus ebenfalls keine Seltenheit. Nein, der Hacking-Angriff galt gewiss nicht Crest und ihm.
Oder? Manoli spürte eine Bewegung und sah zur Decke hoch, geradewegs ins Objektiv einer Videokamera, die eben in seine Richtung geschwenkt hatte. Mach dich nicht verrückt , beschwor er sich. Auch das ist sicher nur ein Zufall.
Zu den mit den Betreibern der Privatklinik ausgehandelten Bedingungen gehörte, dass nichts nach draußen dringen durfte. Selbstverständlich enthielt dieser Vertrag die Abschottung des Computersystems. Eine vollkommene physische Trennung vom Netz war allerdings unmöglich, zumal für Notfälle der rasche Zugriff auf externe medizinische Datenbanken gewährleistet bleiben musste.
Wo eine Verbindung war, war auch ein Weg ... Was sollte Manoli tun? Die Polizei auf den Plan zu rufen verbot sich von selbst. Auf die digitalen Sicherheitsvorkehrungen der Klinik zu vertrauen, für die nach eigenen Angaben Diskretion an erster Stelle stand, schmeckte ihm ebenso wenig. Behaupten konnte man viel, um zahlungskräftige Kundschaft anzulocken.
Vor allem aber hätte er die Passivität nicht ertragen. Also versuchte Manoli, mehr über Natur und Ziele der Cyber-Attacke zu ergründen. Er war kein großartiger IT-Spezialist, kein fanatischer Tüftler wie Reginald Bull. Aber seine Astronautenausbildung hatte mehr als bloß die Grundlagen zeitgenössischer Computertechnologie umfasst, und die interne Architektur des
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