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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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vernichtete das arkonidische Schiff. Niemals werden wir sein Opfer vergessen. Ich werde es mir nicht nehmen lassen, seiner Witwe persönlich die Medal of Honor zu überreichen, die höchste Auszeichnung für Tapferkeit im Angesicht des Feindes, die unsere stolze Nation kennt. Ich darf Sie alle bitten, ihm in einer Schweigeminute zu gedenken.«
    Eine große amerikanische Flagge erschien auf dem Display. Sie flatterte getragen im Wind.
    »Die arkonidische Gefahr ist gebannt. Perry Rhodan hält sich mittels einiger Artefakte arkonidischer Technologie in der Gobi. Doch das wird nicht von Dauer sein. Der Entschlossenheit der Menschheit wird selbst märchenhafte Technologie nicht standhalten.«
    Der Präsident drehte sich zur Seite, sah den Arkoniden an.
    »Es ist jetzt an uns, das zu üben, was ein Grundbedürfnis des Menschen ist: Gerechtigkeit. Crest da Zoltral, ich klage Sie hiermit im Namen der gesamten Menschheit des Mordes an. Menschen sollen über Sie richten – und Menschen sollen Ihnen Ihre gerechte Strafe zukommen lassen!«

17.
    11. Juli 2036
     
    Im Osten kündigte fahles Blau die Dämmerung an.
    Perry Rhodan lag mit dem Rücken auf dem Flachdach eines Hauses von Terrania und sah hinauf in den Himmel.
    Der Energieschirm war transparent, behinderte seine Sicht nicht. Und in der Wüste Gobi existierte weder Licht- noch Luftverschmutzung, die seinen Blick getrübt hätten.
    »Na, träumen wir wieder von den Sternen?«, sagte eine vertraute Stimme.
    »Ich tue nichts anderes, das weißt du doch.« Rhodan setzte sich auf.
    »Prima. Und lässt andere derweil den Maulwurf spielen!« Reginald Bull, der lautlos auf das Dach gekommen war, ließ sich neben ihm zu Boden fallen. Das Material war hart und tragend und zugleich weich – ein weiteres, wenn auch unauffälliges Wunder der arkonidischen Technologie, dessen Geheimnis darauf wartete, von den Menschen gelüftet zu werden.
    Rhodan grinste, klopfte dem Freund aufmunternd auf den Rücken. Bulls Hemd war schweißverklebt. »Und wie fühlt sich das Leben als Maulwurf an?«
    Reginald Bull hatte zwei der Bauroboter dazu gebracht, das tonnenschwere arkonidische Triebwerk unter die Erde zu schaffen. Zwanzig Stunden lang hatte Bull sich mit dem Triebwerk vergraben.
    Rhodan hatte ihm seine Hilfe angeboten. Bull hatte sie wie die Angebote der übrigen Gefährten abgelehnt. Der Freund hatte allein sein wollen.
    »Ehrlich gesagt? Ist eine ziemlich schummrige Existenz als Maulwurf. Da unten«, Bull zeigte auf die Erde, »wie da oben.« Er tippte gegen die Stirn. »Wenn man nicht aufpasst, verdreht einem diese Arkonidentechnik die Hirnwindungen so, dass du sie nie wieder gerade bekommst ...«
    Schummrig im Kopf, ja, dachte Rhodan. Aber auch zufrieden. Bull stank nach Schweiß und Öl, er war über und über mit Schmutz und Ruß verschmiert, aber seine Augen leuchteten. Er hatte sich einer Herausforderung gestellt und war in ihr aufgegangen. Hatte er sie auch bezwungen?
    »Wie weit bist du gekommen?«, fragte Rhodan.
    »Weit. Sie ist flügge, auch wenn mich die Schubumleitung und die Steuerung beinahe den letzten Rest von Verstand gekostet hätten. Etwas frische Luft und noch mal ein paar Stunden als Maulwurf, und ich bin so weit.«
    »Gratuliere!«
    »Danke für die Blumen!« Bull schluckte, der Glanz in seinen Augen verschwand übergangslos. »Ich weiß nur nicht, was uns das nützen soll. Wir haben die ganze Welt gegen uns. Und wir haben keine Arkoniden mehr, die uns raushauen könnten, wenn es brenzlig wird.«
    Bulls plötzliche Niedergeschlagenheit war echt, ebenso wie es der Höhenflug der vergangenen Stunden gewesen war. Himmelhochjauchzend oder am Boden zerstört – es war nicht immer einfach mit Reginald Bull. Aber langweilig wurde es mit ihm nie. Und wenn es darauf ankam, konnte sich Rhodan blind auf seinen Freund verlassen.
    »Es wird sich was ergeben«, sagte Rhodan. »Wie immer.«
    »Du hast leicht reden.« Er hob einen Arm und zeigte hinaus in die Wüste, wo die chinesischen Belagerer auf ihre Chance warteten, den Landeplatz zu stürmen. »Was glaubst du? Wie lange kann das noch gutgehen?«
    »Sehr lange. Der Schirm ist nicht zu knacken. Unsere Vorräte reichen für Jahre. Wir ...«
    »Unsere Vorräte sind egal. Ich mache mir Sorgen um ihre .«
    Rhodans Kopf ruckte herum. Er musterte den Freund ungläubig von der Seite. »Du weißt davon?«
    Rhodan hatte seinen Kameraden nicht von Darjas Beobachtung erzählt. Einstweilen war es nur eine – wenn auch wohlbegründete

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