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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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nur millimeterdicke Folie mühelos stand. Der unbekannte Schütze musste Geschosse mit extremer Durchschlagskraft verwendet haben, die sogar Metallplatten durchdrangen.
    »Vor Jahren sind solche Waffen aus Militärdepots verschwunden«, hatte Mercant erklärt. »Das wird bis heute verschwiegen.«
    Wie auch immer. Pounder schaute auf, weil er Mercants Blick auf sich ruhen fühlte. »Wenn der Schuss drei Meter versetzt getroffen hätte, wäre die Gaskammer zur Feuerlohe geworden. Sie erinnern sich an die Zeppelin-Katastrophe von Lakehurst?«
    »Ja. Die Hindenburg ging bei der Landung in New Yersey in Flammen auf, als sich der Wasserstoff in ihren Tanks entzündete«, sagte Mercant.
    »Sie sind gut informiert.«
    »Als Geheimdienstmann war das mein Beruf. Aber bei der Hindenburg ist das nicht weiter schwer. Das Netz ist voll mit Berichten darüber. In einigen Monaten ist der hundertste Jahrestag der Katastrophe.« Mercant trat einen Schritt zurück. »Alles bereit?«
    Pounder hatte die Anordnung bis zum Ende der Ladefläche abgeschritten. Die präzise zusammengefaltete Hülle ließ keine Probleme erwarten.
    »Bereit«, bestätigte er.
    Allan D. Mercant sendete das Signal an Iga. Keine halbe Minute verging, dann kam ihre Bestätigung.
     
    Das Verdeck des Trucks glitt auf. Vorübergehend übertönte das Geräusch der sich einfaltenden Lamellen alles andere, dann wurde das Knistern hörbar, mit dem die Folie reagierte. Gas strömte aus den Tanks in die Hülle, die obersten Lagen blähten sich auf und stiegen in die Höhe.
    Drei Minuten bis zur vollständigen Füllung.
    Silbern schimmernde Reflexionen huschten durch das Innere des Trucks. Es war ein Eindruck, wie ihn ein Taucher wenige Meter unter der sonnenüberfluteten Wasseroberfläche haben musste.
    Die Folie hatte ein sehr geringes Eigengewicht und war extrem reißfest. Dem Memoryeffekt folgend, der während ihrer Verarbeitung entstanden war, stieg sie wie eine breite Wurst in die Höhe. Erst ab einem bestimmten Innendruck wurde das Materialgedächtnis überwunden, und die verschweißten Bahnen entfalteten sich zu der Form, die das Schnittmuster vorgab.
    Von hohen Bäumen vor direkter Sicht geschützt, stand der Truck in einem verwilderten Park. Das schwere Fahrzeug hatte den weichen Boden aufgewühlt, doch die verräterische Spur begann nicht schon an der Abzweigung der zum Potomac führenden Seitenstraße, sondern erst nach mehreren Hundert Metern Schotterpiste. Bis vor zwanzig Jahren hatten hier Industrie-Ruinen gestanden, die im Rahmen einer kurzlebigen Renaturierungskampagne aufgelassen und begrünt worden waren. Mittlerweile verkam das Areal erneut.
    Zwei Rotorkameras flogen über dem Waldrand und übermittelten Bilder der näheren Umgebung. Bislang gab es keine ungebetenen Zaungäste. Je höher die Ballonkonstruktion allerdings aufstieg, desto größer wurde die Gefahr, dass ein Augenzeuge voller Panik Alarm schlug.
    Mit grässlich reißendem Geräusch schrammten die verstärkten Gasbrenner im Ringwulst über die Truckwand. Sekunden später wurden die schwereren Antriebsaggregate von dem in der Höhe schon Kugelform annehmenden Ballon angehoben.
    Gut die Hälfte der Konstruktion ragte bereits über die Baumwipfel hinaus und musste von Weitem sichtbar sein. Der intensiver werdende Silberglanz fiel selbst in der Mittagssonne auf. Möglicherweise hielten viele Menschen das Leuchten jedoch für eine Reflexion.
    Mercant hatte ein auf »News« programmiertes Tablet aufgehängt. Ein schlecht animiertes Sprecheravatar redete über den Weltuntergang. Immer wieder wurde die verzerrte Gestalt von Szenen einer Demonstration überlagert. Ein Meer von Transparenten und Bannern drängte für kurze Zeit sogar den Prozess gegen Crest in den Hintergrund.
    Das letzte Folienstück löste sich aus dem Truck und wurde von dem grellen Silberglanz erfasst. Die leuchtende Kugel blähte sich vollständig auf.
    »Sehr gute Arbeit, Mr. Pounder.« Allan Mercant nickte zufrieden. »Ihre Weltraumverrückten haben sich selbst übertroffen, vor allem in Anbetracht der Kürze der Zeitspanne, die ihnen zur Verfügung stand.«
    Mit leisem Summen sprang der Vortrieb an, eine Kombination aus Propellersystem und ultraleichtem Düsentriebwerk. Alte Luftschiffpläne hatten dafür ebenso Pate gestanden wie die bislang erst in den Rechnern der Konstrukteure sichtbaren hochmodernen Flüsterjets.
    Lesly Pounder lächelte, als er den Steuerknüppel der Fernsteuerung bewegte und das Summen über ihm zum

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