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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Netz-Übertragung aus dem Supreme Court. Der Ton war abgeschaltet, was Iga bedauerte. Es hätte ihr geholfen, den Ablauf besser einzuschätzen.
    Aber auch so: Die Pause wurde hinausgeschoben. Die Anspannung in den Gesichtern der Richter war greifbar. Die Autokameras waren auf menschliche Regungen justiert, das war mittlerweile bei den meisten Live-Reportagen Standard. Fortgeschrittene Programme zur Gesichtserkennung machten es möglich. Emotionen verkaufen, hieß das Schlagwort. Freude, Leid, Trauer und Verzweiflung, das erwarteten die Menschen, die sich ins Net einschalteten. Permanent suchten die automatischen Kameras und zeichneten auf, sobald die vorgegebenen Kriterien erfüllt waren. Jedes Netz-Team bestand aus zwei Leuten, deren Tablets als Mischpult dienten, auf dem die Fäden zusammenliefen. Fingertippen besorgte die Auswahl der jeweiligen Filmsequenz. Im Gerichtssaal fiel die Schnittfolge natürlich langsamer und beständiger aus als bei anderen Ereignissen. Vor allem waren die mit nahezu geräuschlosen Rotoren flugfähigen Kleinkameras verboten.
    Crest kam ins Bild.
    Der Arkonide wirkte nachdenklich, fand Iga. Als verstehe er, dass er ein Außenseiter war, der keine Chance hatte, irdischen Vorurteilen zu entgehen. Mehrmals fasste er sich an den Hals und massierte sich mit beiden Händen den Nacken.
    Er war unsicher. Ein Eingeständnis seiner Schuld? Oder nur Unverständnis, was mit ihm geschah?
    Irgendwann, Iga entsann sich längst nicht mehr, wann und wo, hatte sie einen Ausspruch gehört, der ihr nun wieder in den Sinn kam. Es war wohl während einer ihrer vielen Überlandfahrten gewesen, eine der wissenschaftlichen Infosendungen.
    Wenn eines Tages Außerirdische auf der Erde landen, werden wir sie entweder als Götter verehren oder wir bringen sie um.
    Sie brauchte nicht mehr zu fragen, welche der beiden Möglichkeiten die zutreffendere sei.
    In den Topnachrichten war Crest nur sehr kurz oder in verwischten Aufnahmen zu sehen gewesen, wenn überhaupt. Sein Alter zu schätzen, fiel Iga schwer. Dass er wie ein Mensch aussah, verblüffte sie immer noch. Crest war groß und schlank, eigentlich schon dürr. Falten prägten sein Gesicht, verrieten viel von Lebenserfahrung und starker Willenskraft. Die hohe Stirn verriet Intelligenz, dem Blick seiner roten Augen schien nichts zu entgehen.
    Das weißblonde Haar umschmeichelte ihn. Es war lang, fast zu lang, fand Iga, und das machte den Arkoniden älter, als er tatsächlich sein mochte.
    Dennoch wirkte Crest schwach, zweifellos als Folge seiner schweren Erkrankung. Die Gefangennahme konnte ebenso wenig spurlos an ihm vorübergegangen sein.
    Crests Miene verhärtete sich.
    Die Regie blendete um zu Manoli. Iga kannte den schwarzhaarigen, unscheinbar wirkenden Mann inzwischen. Die Crew der STARDUST war in den letzten Wochen oft genug auf allen Sendern zu sehen gewesen. Wie ein Verbrecheralbum waren die Konterfeis der vier Astronauten immer wieder im Frontdisplay ihres Trucks erschienen.
    Dr. Eric Manoli, Bordarzt und Materialforscher. Kind italienischer Einwanderer. Seine Eltern hatten auf alles verzichtet, was das Leben in den Staaten lebenswert machte, nur um sein Medizinstudium zu finanzieren. Warum der biedere Arzt zum Hochverräter geworden war? Etliche Psychologen hatten in Talkrunden im Netz darüber diskutiert und das Problem von allen Seiten beleuchtet: Sie wussten es nicht. Das war Igas einzige Erkenntnis daraus. Die Koryphäen hatten sich darüber entzweit, ob ein einschneidendes Ereignis in Manolis Kindheit für sein unglaubliches Verhalten verantwortlich sein mochte oder ob ganz einfach Rhodan und Bull ihn mit Zwang gefügig gemacht hatten.
    Zu gern hätte Iga gehört, wie Manoli selbst sich dazu äußerte.
    Soeben wurden die letzten Verpackungseinheiten aus dem Transporter herangefahren. Iga ergriff einen der Männer am Arm, der Getränkekartons auf einer Sackkarre vorbeirollte.
    »Ist alles ausgeladen?«
    »Die Flaschen waren das Letzte, Miss.«
    Sie holte sich die elektronische Bestätigung über die Lieferung. Vollständigkeit, Zustand, alles okay wie immer. Die leeren Behälter, Porzellan, Besteck und Abfälle vom Vortag aus dem Zwischenlager zurückzunehmen und zu verladen, war ihre Aufgabe und die ihres Beifahrers. Ob sie eine halbe Stunde dafür benötigte oder zwei Stunden, danach fragte niemand. Denn sobald sie den Bereich des ehemaligen Küchenkomplexes verließ, gab es für sie keinen unmittelbaren Zugang mehr ins eigentliche

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