Pinke Perlen und Schwarze Heels Teil 2 - Verrucht und Suendig
Nachdenklich beiße ich mir auf die Lippen, während ich mir vorstelle, was er denn so alles entblößen könnte. Auch wenn ich der Meinung bin, sehr diskret vorgegangen zu sein, scheint es ihm dennoch nicht entgangen zu sein. „Frau Tinkel , können wir?“ Er sieht mich frech an und zieht eine Augenbraue nach oben. „Setzen Sie sich bitte zuerst noch kurz auf die Liege , dann werde ich Ihnen noch schnell die Blutprobe entnehmen.“
Ich weiß nicht, was mir mehr Angst macht, mich vor ihm nackt auszuziehen oder mir eine Nadel in die Haut rammen zu lassen. Mit unsicheren Beinen stehe ich auf und setze mich, wie er es möchte, auf die Liege, das dünne Zellophanpapier raschelt unter mir und zerbricht die unangenehme Stille. Mein Herz rast, es pocht so stark gegen meine Brust, dass ich mir einbilde, er müsse es auch hören. Selbstsicher setzt er sich auf den kleinen Hocker und rollt näher an mich heran. Professionell legt er mir eine Manschette an und bittet mich, die Hand zu einer Faust zu ballen. Brav tue ich ihm den Gefallen, auch wenn ich von Sekunde zu Sekunde mehr Panik in mir aufsteigen spüre. Schweiß läuft mir am Rücken hinab und ich bekomme ganz schwitzige Handflächen . Unsere Blicke treffen sich, während seine Hand meinen Arm nach einer geeigneten Vene abtastet. Insgeheim wünsche ich ihm viel Glück, denn die sind bei mir ziemlich schlecht zu finden. Mit seiner linken Hand greift er nach der Kanüle, mir rauscht das Blut in den Ohren, während seine Augen weicher und mitfühlend werden. „Geht es dir gut?“ Vor lauter Panik bekomme ich nur am Rande mit, dass er mich gerade geduzt hat. Nickend gebe ich ihm zu verstehen, dass alles in Ordnung ist. Kann man noch mehr lügen, schießt es mir durch den Kopf. Prüfend sucht er ein letztes Mal meinen Blick, bevor er sich ganz darauf konzentriert, mich zur Ader zu lassen. Er trifft sofort meine Vene und die ersten roten Tropfen verlassen meinen Körper; zeitgleich spüre ich, wie mir das Atmen schwerfällt . Das Behandlungszimmer wird immer unschärfer, und ich versuche mit aller Kraft, gerade sitzen zu bleiben . Seit ich denken kann, vermag ich kein Blut zu sehen, schon gar nicht mein eigenes. Doch es ist wie ein Zwang, ich kann einfach nicht wegsehen. Der Raum beginnt, immer dunkler zu werden, und mein Sichtfeld verengt sich zusehends, bis es komplett verschwunden ist und ich mich in das schwarze Nichts fallen lasse.
Völlig zeitlos wache ich in einer liegenden Position wieder auf, schöne blaue Augen sehen mich prüfend an. „Wie geht es dir?“ Das mit dem Sprechen funktioniert noch nicht so ganz, und so versuche ich, einen Blick auf meinen Arm zu erhaschen. „Oh nein, liegen bleiben, ich möchte nicht, dass du mir noch mal das Bewusstsein verlierst.“ Wieder hat er mich geduzt und ich weiß nicht mal seinen Vornamen. „Jonathan.“ Oh Mist, mal wieder habe ich meine Gedanken laut ausgesprochen, das muss ich mir unbedingt abgewöhnen. Mittlerweile funktioniert mein Sprachzentrum wieder. „Hannah.“ Er greift nach meinem Handgelenk und fühlt meinen Puls. „Hallo, Hannah, wie fühlst du dich?“ Ich stütze mich mit den Ellenbogen in eine etwas höhere Position. Dieses Mal hindert er mich nicht daran. „Einigermaßen besser, sorry …“ Bevor ich weiterreden kann, bringt mich sein Blick zum Schweigen .
„ Du musst dich für nichts entschuldigen, ich habe genug Blut abnehmen können. Doch das mit der Spirale werden wir heute nicht mehr in Angriff nehmen. Dafür werden sie dir einen neuen Termin geben.“ Ich bin erleichtert, auch wenn ich letzte Nacht Wahnsinnssex hatte, so bin ich meinem Doktor gegenüber nicht immun. „Das ist schon o. k.“ Mit einem schnellen Blick auf meine Uhr stelle ich fest, dass ich dringend zur Arbeit muss. 10.45 Uhr. In einer dreiviertel Stunde beginnt meine Schicht. Jonathan bemerkt meinen Blick und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Ich muss jetzt wirklich dringend los, in 45 Minuten beginnt meine Schicht.“ „Du willst zur Arbeit, dass ist jetzt nicht dein Ernst?“ Seine Stimme klingt entsetzt. Ich frage mich, was ich an mir habe, dass immer alle Männer denken, mir etwas vorschreiben zu können. Gestern Alexander heute mein Gynäkologe. Mit Alex hatte ich zumindest hemmungslosen Sex, doch Jonathan kenne ich nun wirklich gar nicht. Ob er bei allen seinen Patientinnen so beschützend ist? „Nein, Hannah, das bin ich nicht. Nur bei denen, die ein ernstes Kreislaufproblem
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