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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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auseinanderhalten, geschweige denn richtig zuordnen.
    Die Schiffe der Heimatflotte zogen sich bis auf eine Distanz von zehn Lichtjahren vom Sektor Null zurück. Nur ein paar Messstationen schwebten noch in der Nähe der tödlichen Zone. Andere auf den Asteroiden der Oortschen Wolke befanden sich auf Kollisionskurs mit dem Hypersturm. Hin und wieder geriet einer der Felsen in die Nähe eines Tryortan-Schlundes und wurde von ihm eingesaugt.
    Nichts Neues also. Porant stampfte die Messergebnisse umgehend in die Historien-Tonne der Schiffspositronik. Abgehakt.
    Eines ging ihm jedoch nicht aus dem Sinn: Wenn sich der Hypersturm in Sektor Null festsetzte, führte das bei einer plötzlichen Rückkehr des Solsystems zur Vernichtung der Sonne und ihrer Planeten. Materialisationseffekte, hyperenergetische Reizung – die Wissenschaft umschrieb die bösen Überraschungen mit fast sterilen Worten.
    Der Rumaler zermarterte sich das Gehirn, wie sie dieser Katastrophe vorbeugen konnten. Den Hypersturm beseitigen – ein sinnloses Unterfangen. Das schafften sie nicht mit aller Milchstraßentechnik. Er überlegte, wer helfen konnte. ES? TALIN? Kosmokratendiener wie die Metaläufer von Evolux?
    Oder konnten die Menschen selber die Rückkehr des Solsystems in einer solchen Situation verhindern?
    Nein. Völlig ausgeschlossen. Rückkehr unmöglich. Der Raumsektor um Sol zählte ab sofort zu den unbewohnbaren und unbefahrbaren Regionen der galaktischen Westside.
    Wie auch immer, Wahna Porant spürte Furcht in sich, Furcht vor der Wahrheit.
     
    *
     
    Sibana und Katarr meinten seit Tagen, sein aschblondes Haar sei aschgrau geworden. Aber sooft sich Porant auch im Spiegel betrachtete – er konnte keine Veränderung feststellen. Auf den Arm nehmen wollten sie ihn ganz bestimmt nicht, also redeten sie es sich ein.
    Der Rumaler ließ es auf sich beruhen, weil die Besatzungen in allen Schiffen der Heimatflotte unter starker nervlicher und psychischer Belastung standen. Es gab Fälle von leichter Paranoia, nicht in der GEMINI, aber in anderen EXPLORERN der 1500-Meter-NEPTUN-Klasse.
    Der Bordkalender zeigte inzwischen den 9. Oktober 1469 NGZ. Seit dem Verschwinden des Solsystems war über ein Monat vergangen. Das zweite Epizentrum des Hypersturms stabilisierte sich. Täglich entstanden Dutzende Tryortan-Schlünde in einem Gebiet von zwei, drei Lichtjahren Durchmesser um Sektor Null.
    Das Navigieren in diesem Bereich war unmöglich. Schiffe, die sich hineinwagten oder aus Versehen in diesem Gebiet materialisierten, hatten keine Chance, unbeschadet herauszukommen. Jeden Augenblick konnte an jedem Ort einer dieser Schlünde entstehen und alles zerquetschen.
    Wahna Porant ertrug die Ungewissheit äußerlich mit stoischer Ruhe. Innerlich kochte er wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Die Ausschläge der Ortungsanzeigen registrierte er, aber er blockte die Informationen ab, die ihn nur unnötig anstachelten. Wieder vier zerstörte Asteroiden, acht zerfetzte Raumtorpedos und eine platt gequetschte Robot-Space-Jet, die der Kommandant der BURNORRAL in die Todeszone geschickt hatte.
    »Die Anzahl der Ereignisse im Sektor Null ist in dieser Stunde um sechs gesunken«, teilte Sibana ihm mit.
    Er starrte ihr Holoabbild an, ohne die Information richtig aufzunehmen.
    »Wahna?«
    Porant zuckte zusammen. »Was ...?«
    »Hast du mich verstanden?«
    Er spielte sich die Aufzeichnung vor. »Jetzt ja. Wir beobachten das. Vielleicht ...«
    Er ließ den Satz offen und fragte sich Augenblicke später, was er eigentlich hatte sagen wollen.
    Vom Oberkommando traf die Meldung ein, dass soeben 5000 Schiffe der Mobilen Einsatzflotte abgestellt wurden, um Sektor Null zu bewachen.
    Wahna Porant pfiff durch die Zähne. »Dieser Claudrin muss Hellseher sein. Kaliena, es darf nicht bei dieser einen Entscheidung bleiben. Die nächste muss uns gelten.«
    Er fixierte die Darstellung auf dem Holoschirm, die den Raumsektor im Umkreis von 500 Lichtjahren zeigte. Im Zentrum der Darstellung lag das Epizentrum Antares-Riff, ein Stück daneben das Epizentrum Sektor Null. In der dreidimensionalen Wiedergabe erinnerte es an die zwei Brennpunkte einer Ellipse. Wenn er mit dem 3-D-Pointer den Raumsektor mit den meisten Beben und Schlünden der letzten zehn Jahre umriss, entstand tatsächlich eine Ellipse oder zumindest ein annähernd eiförmiger Körper.
    »Du kennst das doch, Wahna«, lautete die leicht belustigte Antwort der Kommandantin. »Mit solchen Entscheidungen lassen sich die

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