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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Strategen gern Zeit bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.«
    Er wollte nicht so lange warten. Spuren hyperenergetischer Vorgänge folgten denselben Gesetzen der Vergänglichkeit wie Spuren eines Verbrechens. Irgendwann verblassten sie und konnten nicht wiederhergestellt werden. Der Hypersturm sorgte zusätzlich für eine »Verschmutzung« des Tatorts, an dem sie die ursprünglichen »Fingerabdrücke« des Solsystems nur schwer würden rekonstruieren können.
    Die aktuelle Entwicklung des Tages spielte ihm ein wenig in die Hände. Entgegen aller Annahmen und Hochrechnungen kehrte im und am Sektor Null immer mehr Ruhe ein.
    »Ich korrigiere das Modell«, meldete die Positronik. »Die Eruptionen gehen weiter zurück.«
    Im Lauf der folgenden Stunden ließen die Ausläufer des Hypersturms im Sektor Null deutlich nach und pendelten sich auf Werte ein, die denen des Weltalls innerhalb der 2000-Lichtjahre-Hypersturmzone entsprachen. Sie lagen in den meisten Fällen unterhalb von 100 Meg.
    Damit wurden die Schiffe der LFT seit Jahrzehnten einigermaßen fertig.
    Das war die Planungssicherheit, die sie in der Heimatflotte brauchten. Wahna Porant musste seinen Vorschlag nicht wiederholen. Van Doberen übernahm das für ihn. »Wir beantragen eine Erkundungsmission. Ziel: die Suche nach Spuren des Solsystems.«
    »Hier CORONA, wir hören euch«, lautete die Antwort. Diesmal war es nicht Claudrins Stimme. »Ihr fliegt mit einem Verband aus fünf Schiffen. Er besteht aus den EXPLORERN GEMINI, SAGITTARIUS X, AQUILA XI, LEO VIII sowie dem Hypersturm-Forschungsschiff BURNORRAL, das in wenigen Stunden zu euch stoßen wird. Die Einsatzpläne erhaltet ihr in Kürze.«
    »Verstanden!«
    Ein Spezialschiff also. Wahna Porant rief die Daten und 3-D-Schnitte auf. Erste Hypersturm-Einheiten hatte Terra kurz nach Erhöhung der Hyperimpedanz 1331 NGZ gebaut. Die Pläne hatte Rhodan bereits nach seiner damaligen Rückkehr in die Milchstraße entwickeln lassen. Die LFT hatte sie allen Völkern zur Verfügung gestellt, verbunden mit dem Hinweis, dass es in naher Zukunft zu einer Verschiebung im Bereich des hyperphysikalischen Widerstands kommen würde.
    Schiffe wie die BURNORRAL bestanden fast ausschließlich aus Messanlagen und Hochleistungspositroniken. Mit etwas Glück verfügte die Forschungseinheit über eine kleinere Version des Kantor-Sextanten, mit dem Messungen bis in den superhochfrequenten Bereich des Hyperbands möglich waren.
    In den Daten zum Schiff fand der Rumaler allerdings keinen Hinweis darauf.
    Auf der Orteranzeige beobachtete er die Ankunft der drei anderen EXPLORER. Sie gruppierten sich in einer Reihe links und rechts neben der GEMINI. Van Doberen blendete sich in den Holoschirm über Porants Konsole ein und nickte ihm zu.
    Mit der Fingerspitze berührte er den orangefarbenen Punkt am linken Rand des Sensorfelds und schaltete eine Normalfunk-Standleitung zwischen den Schiffen für den Datenaustausch und die Kommunikation der Kommandanten untereinander.
    Er lauschte der Unterhaltung und stellte fest, dass die Absichten, Ziele und Bedenken der fünf Männer und Frauen verblüffend konkret waren. Sie unterhielten sich über die Widerstandsfähigkeit der Schirmsysteme, über die statistisch zu erwartenden Opfer an Mannschaften und Material und über die Chance, eine Spur des verschwundenen Sonnensystems und seiner Bewohner zu finden.
    Der Rumaler war zuversichtlich. Trotz des Epizentrums und der Tryortan-Schlünde lag der Wert des bisher unberührten Rauminhalts bei über 95 Prozent. Das machte Porant zuversichtlich.
    »Freunde«, murmelte er leise. »Wir finden das Solsystem und holen euch heraus. Egal, wo ihr steckt.«
     
    *
     
    Sie flogen mit 55 Prozent Lichtgeschwindigkeit. Den Wert hatten die Kommandanten gewählt, um bei unvorhergesehenen Hindernissen und deren möglicher Bremswirkung schnell genug zu sein, um in die Sicherheit des Linearraums zu wechseln.
    55 Prozent Licht, das waren 165.000 Kilometer pro Sekunde und ein Wahnsinnswert, den Wahna Porant nur erahnen, nicht aber sich konkret vorstellen konnte. Die Geschwindigkeit eines Fußgängers oder eines Roboters im Schiff ließ sich in Bezug zur Umgebung setzen. Das menschliche Auge entschied, ob die Bewegung schnell oder langsam war.
    Draußen im All fehlten solche Bezugspunkte meistens, oder sie waren so weit entfernt, dass das Auge keinen Unterschied erkannte. So wie in diesem Augenblick.
    In Flugrichtung stand Sol. Das Licht der Sonne schien noch immer. In ein paar Tagen

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