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PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

Titel: PR 2682 – Schlacht an der Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Probleme hatte.
    Rhodan begutachtete neues Bildmaterial. Es zeigte Zapfenraumer; winzige Pünktchen in einem roten Universum, die verschwanden. Die auf einmal nicht mehr da waren. Sie ... tröpfelten aus der Anomalie und kehrten in den Normalraum zurück.
    Eine Aufrisszone näherte sich dem terranischen Konvoi. Rhodan hielt den Atem an. Sie raste vorbei, ein schmaler Riss in der Wirklichkeit, der ihnen Einblick in ein anderes, nicht definierbares Universum gewährte. Alles geschah so rasend schnell, dass kaum etwas in seinem Gedächtnis haften blieb, und als er sich Aufnahmen des Aufrisses zeigen ließ, war nichts zu sehen.
    Doch in seinem Kopf waren neue Bilder entstanden. Solche, die dahintreibende Riesenobjekte zeigten. Leben, das in dieser Librationszone existierte und an Wanderfilarien gemahnte, auch Augenwürmer genannt, wie sie sich im Sehorgan des Menschen ansiedelten. Sich schlängelnde Wesen, die blitzschnelle Bewegungen vollzogen und dann wieder ruhig lagen.
    Sie wollen heraus!, dachte Rhodan besorgt. Sie warten darauf, den Aufriss zu verlassen und zu uns überzuwechseln. Um ... ja, um was zu tun?
    Er verdrängte die Bilder. Diese Geschöpfe, die womöglich nur in seiner Einbildung existierten, hatten nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun, mit QIN SHI. Sie waren Treibgut, das aus einem anderen Universum stammte und die Möglichkeiten der Anomalie nutzte, um den Blick auf sie zu richten. Um sie zu studieren und dann weiterzutreiben auf der Suche nach anderen Opfern – und nach der Möglichkeit, ihren Lebensbereich zu verlassen.
    »Ich möchte weg von hier«, flüsterte Nemo Partijan. Er wankte, griff blindlings um sich und fand eine Wandreling, an der er sich abstützen konnte.
    »Ich auch«, meinte Rhodan leise. »Mir ist so schrecklich heiß.«
    Mondra sah ihn verwundert an. »Es ist kühl im Schiff«, sagte sie unsicher.
    Unterschiedliche Temperaturempfindungen. Das mag mit den Umständen zu tun haben. Oder? Rhodan konzentrierte sich, horchte in sich hinein – und stellte rasch fest, dass die Wärmeimpulse fremdbestimmt waren. Sie stammten vom Anzug der Universen, den er nun schon seit geraumer Zeit am Leib trug.
    Rhodan suchte den mentalen Kontakt mit dem Kleidungsstück, dessen Möglichkeiten längst nicht von ihm ausgelotet waren und das ihm während der letzten Tage mehr Rätsel aufgegeben hatte, als ihm lieb war. Rede mit mir!, dachte er. Sag, was du zu sagen hast!
    Er drängte und reizte und forderte den Anzug, erhielt aber keine Antworten. Da war bloß dieses unbestimmte Gefühl, dass er Kontakt aufnehmen wollte, aber nicht konnte – oder nicht durfte.
    »Wenn wir davon ausgehen, dass die feindlichen Truppen, sobald sie den Ausgang aus der Anomalie nehmen, in einer fremden Galaxis namens Escalian landen, stellt sich die Frage: Was wollen sie dort?«
    Er wartete keine Reaktion ab, sondern gab sich gleich selbst die Antwort: »Wir reisen einer Invasionsflotte hinterher. Einer, die sich eine ganze Sterneninsel einverleiben und zum Bestandteil von QIN SHIS Reich machen möchte. Weil QIN SHI sich mit seinen ›verlorenen Geschwistern‹ vereinigen möchte ...«
    »QIN SHI ist eine parasitär-negative Superintelligenz«, sagte Mondra. »Er ist auf Lebensenergien aus. Womöglich vermutet er auch einfach besonders ... leckere Substanz, an der er sich laben kann.«
    »QIN SHI muss sein Vorhaben von langer Hand geplant haben.« Nemo Partijan hatte sich weitgehend erholt. Er stand da, an die Wand gelehnt, und atmete ruhig. »Derartige Manöver erfordern ein großes Maß an Vorbereitung. Selbst jemand, der so mächtig ist wie QIN SHI, schüttelt so etwas nicht einfach aus dem ... ähm ... Handgelenk.«
    »Ich habe neue Ortungsergebnisse.« Mikru schob sich nahe an Rhodan heran und lenkte seine Aufmerksamkeit auf ein zusätzliches Holo. »Die Anomalie wirkt instabiler als noch vor wenigen Minuten. Je mehr feindliche Einheiten den Schlauch verlassen, desto mehr Probleme entstehen.«
    »Geht es ein klein wenig präziser?«
    »Na ja ...« Mikru senkte den Kopf.
    Errötete sie etwa? Nun – besser ließ sich die Ratlosigkeit des Schiffs nicht dokumentieren. Es stieß an seine Grenzen und wusste mit der Situation nichts anzufangen. Er verstand alles so viel besser, solange er der Pilot war.
    Ein Alarmzeichen erklang. Es wirkte drängend, lauter als alle anderen, die seit geraumer Zeit im Hintergrund zu hören waren. Es strich die besondere Wichtigkeit jener Meldung heraus, die sich auf einige wenige Worte

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