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PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

Titel: PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eindringliches
Gefühl der Zufriedenheit erfüllte. Er hatte alles erreicht,
was er wollte. Nur zwei Dinge waren offen. Aber sie hatten noch etwas
Zeit. Er lehnte sich zurück und betrachtete die Landschaft, die
unter dem Schiff dahin jagte. Der Sendemast von Port McKinley tauchte
auf.
VASCO DA GAMA - 1469 bis 1524; Terra/Sol.
Portugiesischer Seefahrer. Entdeckte 1498 den Seeweg nach Ostindien,
gründete die Kolonien in Afrika, starb als Vizekönig von
Indien. (Held der LUSIADEN des Camoes.)
    Er ging langsam und allein über den sandigen Boden, trug die
Uniform des Kommandanten mit dem Majorsstern. Das silbergraue Haar
war kurz und in die Stirn gekämmt; die Augen darunter
versteckten sich hinter dunklem Glas. Niemand sollte den Ausdruck
erkennen. Unter weichen Stiefeln stob Sand auf und sank rasch wieder
zusammen. Der Abend kam näher.
    Dreihundert Meter bis zum Schiff.
    Die schräge Rampe war ausgefahren, der Belag darauf war
sauber und sehr gepflegt. Neben ihm, als er durch die Schleuse ging,
salutierte der Erste Offizier. Er setzte die Pfeife an die Lippen und
blies, dicht neben dem Mikrophon der Bordanlage, ein Signal:
Kommandant an Bord. Carmichael nahm die Brille ab und steckte sie in
die Brusttasche. Er grüßte zurück, blickte den
Offizier kurz an, sagte aber nichts.
    Dann schwang er sich in den Antigravschacht, schwebte nach oben
und betrat die Steuerzentrale. Hier herrschte das Schweigen eines
Schiffes, das eben gelandet war. Niemand grüßte ihn hier;
er hatte es so gewünscht.
    Er lehnte sich an den Kartentank und betrachtete die Frau, die in
dem schweren Sessel saß und ihn schweigend anblickte. Beide
sagten sie nichts. Die Frau war jung; rund vierundzwanzig Jahre. Sie
trug einen schneeweißen Hosenanzug terranischer Mode, die
passenden Schuhe und nicht ein einziges Schmuckstück. Das blonde
Haar war kurz geschnitten und gab dem schmalen Gesicht mit den
großen, brennenden Augen das subtile Aussehen einer uralten
ägyptischen Königinnenplastik. Sherpa holte aus der Tasche
seiner Uniform das breite Band, das er in MANETHO gefunden hatte und
hielt es in den Fingern. Das polierte Metall schien im Licht der
Kontrollampen Funken zu sprühen.
    »Mehr als vierhundert Tage und nur ein Brief von fünfzig
Zeilen. Bist du noch Alissar?« fragte er fast tonlos. Alissar
stand auf und blieb einen Meter vor ihm stehen.
    »Vierhundert Tage Wälder, Kämpfe und MANETHO. Bist
du noch Sherpa?«
    Sie lächelte unbestimmt, ohne daß ihre Augen
mitlächelten. Ihre Aussprache des Terranischen war makellos.
    »Nicht mehr jener Sherpa, den du kennst. Älter,
schlanker und klüger, bereit, morgen früh zu starten. Die
Gleichgültigkeit starb auf einem Möbiusstreifen in
MANETHO.«
    Jetzt lächelten ihre Augen mit.
    »Etwas unsicher, scheint es, wurdest du, Sherpa.«
    »Nur ein Narr ist sicher«, sagte er bestimmt. »Meine
Sicherheit liegt auf anderem Gebiet.«
    Sie streckte eine Hand aus und legte sie an seine Wange. Sherpa
rührte sich nicht. Er war ein halbes Jahr hinter allem
hergejagt. Jetzt wartete er.
    »Ich kann inzwischen vieles«, sagte sie. »Und
ich habe vieles gesehen. Länder und Planeten. Bücher und
Bilder. Menschen und Städte. Und als ich hörte, was
geschehen ist, kam ich hierher. Nicolson will auch kommen. Sagt das
nicht alles?«
    Sherpa schüttelte den Kopf.
    »Nein - es sagt nicht alles. Gelten die letzten vier Worte
deines Briefes noch so, wie ich sie verstehen
    kann?«
    Alissar nickte. »Ja. Sie gelten unverändert. Aber wir
werden von vorn anfangen müssen.«
    »Ja«, sagte er und drehte den schweren Armreif in den
Händen. »Jede Geschichte fängt irgendwo an, jede hört
irgendwo auf. Das hier ist viele Jahrtausende alt und gehörte
einem deiner Vorfahren. Ich brachte es mit. Vergiß einen
Augenblick deinen Stolz und nimm den Ring.«
    »Dein Geschenk, Sherpa?«
    »Ja. Für dich. Über dreitausend Kilometer Urwald,
fünf Morde und alle meine kleinen Kämpfe kleben daran.«
    »Immerhin«, sagte Alissar, »ist dies das erste
Geschenk, das du mir machst. Irgendwo muß ein echter Grund
dafür vorhanden sein.«
    »Savvy«, sagte Sherpa und zog sie an sich.
»Häuptlingstochter sie prächtig neu Lendenschurz.«
    Alissar lachte.
    »Weißer Mann er groß Kämpfer, er vergessen
nicht Schiff und Frau.«
    Er küßte sie, und im gleichen Moment mußte er an
N'diumay denken, deren schmale Hände sich um den Speerschaft
geklammert hatten, der sie an den Stamm der Pinie genagelt hatte, und
an ihre ruhigen und leeren

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