PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes
hatte demnach eine Besatzung an Bord, die
durch den Ausfall des Hypnosesenders vollkommen verwirrt sein mußte.
Nur ein Schiff konnte einwandfrei landen: das, in dem sich die
Agentin Celia Longden und ihre Helfer befanden - denn sie hatten
nicht unter dem Einfluß der Hypnosestrahlung gestanden!
Nun folgten die Landungen Schlag auf Schlag. Am gegenüberliegenden
Platzrand krachte ein Raumgigant so heftig auf die Landefläche,
daß die Trümmer bis zum Kontrollturm flogen.
Die Besatzung hatte zwar vorschriftsmäßig in der
feststehenden Höhe die Impulstriebwerke desaktiviert, aber
vergessen, die Antigravaggregate einzuschalten.
Ein anderes Schiff wurde von der Automatik relativ gut zu Boden
gebracht, nachdem die Besatzung es mit Fluganzügen - und
teilweise auch ohne - verlassen hatte.
Endlich schwieg das Dröhnen der Triebwerke.
Das letzte Schiff senkte sich auf den Raumhafen herab und landete
auf der Umzäunung, was dem Schiff allerdings nichts ausmachte.
Dafür schrillten die Alarmklingeln durch den Kontrollturm, denn
die Beschädigung der Absperrung hatte eine Warnanlage ausgelöst.
Perry Rhodan wartete noch eine Minute, dann trat er aus dem Schutz
des Turmportals hinaus. Die Trümmer der Panzerplastkanzel
knirschten unter den Sohlen seiner Stiefel.
Er schritt unbeirrt auf das einzige Raumschiff zu, das eine
absolut einwandfreie Landung vollführt hatte.
Als er den äußeren Kreis der Landestützen
durchquerte, öffnete sich die untere Polschleuse. Eine Rampe
glitt heraus und stieß knirschend gegen den Platzbelag.
Der Großadministrator zog den Impulsstrahler, den er dem
Akonen abgenommen hatte. In der erleuchteten Schleuse erschienen
mehrere Männer in den Monturen der nyongaschen Reservisten. Sie
redeten aufgeregt
durcheinander und beachteten Rhodan überhaupt nicht.
Nachdem sie die Rampe verlassen hatten, wandte Rhodan sich nach
seinen Begleitern um. Verwundert registrierte er, daß der
Shemba fehlte.
Er fragte Brigham nach seinem Diener.
Der Oberst drehte sich um.
„Da soll doch ...!" entfuhr es ihm. „Sir, ich
habe nicht die geringste Ahnung, wo Umo sein könnte; ich nahm
an, er würde mir folgen."
„Hm!" machte Mulongo. „Ob er etwa doch ...?"
„Ganz ausgeschlossen!" empörte sich Brigham. „Umo
ist mein Freund!"
Rhodan lächelte.
„Ich glaube ebenfalls nicht, daß Umoquil uns in den
Rücken fallen würde. Er muß triftige Gründe
haben, uns nicht zu begleiten. Gehen wir, meine Herren!"
Er schob den Strahler wieder ins Gürtelhalfter zurück,
um bei der offensichtlich ahnungslosen Besatzung nicht aufzufallen.
Unbeirrt bahnte er sich einen Weg durch die aufgeregten Reservisten,
die aus der Schleuse stürmten und kein anderes Ziel kannten, als
so schnell wie möglich in die Stadt zu kommen.
Auch im Schiff wurden die drei Männer nicht belästigt.
Man nahm sie einfach nicht zur Kenntnis. Unbehelligt glitten sie im
Antigravschacht zum Mitteldeck.
Erst vor dem Panzerschott der Zentrale stellte sich ihnen ein Mann
in der Raumkombination eines Oberstleutnants in den Weg. Mulongo
schoß ihn mit dem Paralysator nieder.
Der Großadministrator zog seinen Impulsstrahler, deutete mit
den Daumen nach rechts und links und aktivierte den
Öffnungsmechanismus des Schotts.
Als die beiden Hälften zur Seite glitten, stürmten
Mulongo und Brigham in die Zentrale. Sie liefen sofort nach beiden
Seiten auseinander, wie Rhodan es ihnen in Zeichensprache zu
verstehen gegeben hatte.
Perry Rhodan trat einige Schritte in die Zentrale und richtete die
Mündung seiner Waffe auf Celia Longden.
Die Agentin musterte ihn kühl, als ginge sie das Gan
ze überhaupt nichts an. Neben ihr stand ein massiver Mann in
der Uniformkombi eines Obersten. Sein Gesicht wirkte hart, die
dunklen Augen funkelten drohend, die rechte Hand schwebte dicht über
dem Kolben eines Impulsstrahlers, der aus dem Gürtelhalfter
ragte. „Nehmen Sie die Hände hoch!" befahl Rhodan
eiskalt.
Die Offiziere in der Zentrale befolgten den Befehl -bis auf einen.
Mulongo lähmte ihn mit seinem Paralysator.
Der Großadministrator trat dicht an die Agentin heran.
„Im Namen der Menschheit des Solaren Imperiums verhafte ich
Sie und Ihre Komplizen wegen begangenen Hochverrats und Massenmords.
Auf Grund der Notfallbestimmungen erkläre ich Sie alle als
außerhalb des Gesetzes stehend. Sie genießen nicht mehr
den Schutz der Verfassung und haben nur noch die Möglichkeit,
durch ein umfassendes und wahrheitsgemäßes Geständnis
Ihre Lage zu
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