0408 - Amoklauf der Mutanten
Amoklauf der Mutanten
Die Tage des Wahnsinns beginnen – und die besten Männer des Imperiums werden zu Mördern
von William Voltz
Im Solsystem, das seit dem „Tag Laurin" um fünf Minuten in die Zukunft versetzt und dadurch für das übrige Universum unsichtbar und nicht-existent wurde, schreibt man Anfang Juni des Jahres 3432.
Innerhalb des Solsystems - neuerdings auch „Ghost-System" genannt - herrscht wieder Ruhe. Der Handel mit dem Planeten Olymp, der über die Zeitschleuse getätigt wird, verläuft ganz nach Plan. Ja, man kann sagen, daß die interstellaren und intergalaktischen Geschäfte geradezu florieren.
Weniger rosig ist die Lage der galaktischen Großmächte, die zur antisolaren Koalition gehören. In ihren Reihen gärt es, und das Auftauchen der Accalauries, der mysteriösen Antimateriewesen, erregt allerorten die Gemüter.
Viel schlimmer ist jedoch das Wirken Ribald Corellos in der Galaxis. Der Supermutant, den bisher noch niemand zu Gesicht bekommen hat, scheint die Menschheit abgrundtief zu hassen.
Tod und Chaos sind die Spuren, die Ribald Corello hinterläßt und sein Vorgehen erinnert fatal an die Tage des Wahnsinns und an den AMOKLAUF DER MUTANTEN …
Die Hauptpersonen des Romans:
Atlan - Der Lordadmiral erinnert sich an ein Schicksalsjahr der Menschheit.
Perry Rhodan - Begründer und Großadministrator des Solaren Imperiums.
John Marshall - Chef des Mutantenkorps.
Professor Dr. Ern Kottena - Leiter der Para-Klinik auf dem Saturnmond Mimas.
Tako Kakuta , André Noir , Wuriu Sengu , Son Okura , Kitai Ishibashi , Tama Yokida , Ralph Marten und Betty Toufry - Die Second-Genesis-Krise macht sie zu Mördern.
Nos Vigeland - Ein USO-Spezialist wird zum Verräter.
1.
Der Vorposten der Zivilisation auf dem Planeten Vinzsa im Al-Tont-System existierte nicht mehr. Die Kolonisten, Angehörige der Ross-Koalition, hatten die Leichtmetallhallen und Meßstationen mit Waffen oder mit bloßen Händen zerstört. Aus dem Tal, in dem nach dem Willen der Pioniere die erste Stadt entstehen sollte, stiegen Rauchwolken in den Himmel.
Die Menschen, die für die Zerstörung verantwortlich waren, hockten mit gleichgültigen Gesichtern zwischen den Trümmern ihrer Behausungen. Der Rausch, der über sie gekommen war, schien abgeklungen zu sein.
Perry Rhodan und Atlan, die mit einem Beiboot der INTER-SOLAR auf Vinzsa gelandet waren, standen auf einer Anhöhe und blickten auf die zerstörten Anfänge einer Stadt hinab.
„Wir sind zu spät - gekommen", stellte Rhodan fest. „Ribald Corello hat bereits zugeschlagen."
„Ich habe mit einem solchen Anblick schon gerechnet, als wir auf die zerstörten Schiffe der Kolonisten im Al-Tont-System stießen", erwiderte der Arkonide.
Rhodan dachte an die Wracks, die jetzt um Vinzsa kreisten. Die Schiffe waren von ihren Besatzungen zerstört worden. Alle Menschen im Al-Tont-System waren vom Zwang der Zerstörung befallen. Ein paar Schiffe Ribald Corellos waren während des Chaos auf Vinzsa gelandet. Corellos Soldaten hatten alle wichtigen Instrumente und Geräte gestohlen.
„Dein Verbindungsmann hat uns zu spät informiert", sagte Rhodan. „Wahrscheinlich hat Corello auch diesmal keine Spuren hinterlassen."
„Gehen wir hinunter in die zerstörte Stadt", schlug Atlan vor.
„Vielleicht finden wir einen Kolonisten, mit dem wir vernünftig reden können."
Rhodan warf seinem Freund einen Seitenblick zu.
„Du hoffst, daß du den USO-Agenten noch lebend findest", sagte er.
Atlan nickte.
Sie versiegelten das Beiboot, so daß es nur mit einem Funkimpuls aus ihren Armbandfunkgeräten geöffnet werden konnte und machten sich an den Abstieg ins Tal.
Vinzsa war der vierte Planet, den Ribald Corello in einer Woche überfallen hatte. Die Brutalität, mit der der geheimnisvolle Angreifer vorging, war erschreckend. Corello nutzte seine paraphysischen Kräfte rücksichtslos aus. Die Vinzsa-Kolonisten waren durch Suggestiv-Befehle gezwungen worden, ihre Raumschiffe und Energieanlagen auf der Oberfläche des Planeten zu zerstören.
Corello ging kein Risiko ein. Um in den Besitz einiger wertvoller Maschinen zu kommen, gab er Tausende von Menschen dem Wahnsinn preis. Der Traum, den die Kolonisten geträumt hatten, war zu Ende. Anstatt auf einer neuen Welt, würden diese Menschen die nächsten Jahre in Kliniken zubringen.
Rhodan und Atlan erreichten die ersten zerstörten Gebäude. Ein Mann in zerfetzten Kleidern taumelte an ihnen vorbei, ohne
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