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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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an der Truhe bleiben, kann uns dies Kraftfeld bis zu einem gewissen Grad schützen.«
    »Echt?« Die Information beruhigte Jules ein wenig. »Die Pforte hat also einen Verteidigungsmechanismus.« Er lächelte. »Tolle Ausstattung. Aber er wird den Vampir nicht völlig außer Gefecht setzen, oder?«
    »Leider nicht«, gestand Daphne. »Aber er wird ihn schwächen, und das ist schon was.«
    Wieder schwiegen sie. Die Sekunden dehnten sich endlos. Nichts war zu hören, nicht einmal Straßenlärm drang zu ihnen herauf. Es war, als würde jeder Laut verdrängt von dem, was auf sie zukam.
    Plötzlich bemerkten sie einen Verwesungsgeruch, der ihnen verriet, dass ihr Gegner nunmehr ganz in der Nähe war. Und mit einem Schlag gingen alle Lichter aus. Ein Stromausfall, der den beruhigenden Schein der Lampen, die sie auf den Dachboden geholt hatten, auslöschte. Sie saßen im Dunkeln.
    Daphne bekam eine Gänsehaut, als sie Varneys Anwesenheit spürte, seinen tierhaften Geruch, seine Gier. Sie saß wie angewurzelt in ihrem Sessel, während Jules, der seine Waffen fest umklammert hielt, aufgestanden war. Dominique saß kerzengerade in seinem Rollstuhl und hatte noch im Dunkeln wie zur Beruhigung seinen Blick auf Daphne gerichtet.
    ***
    Weil sie ihn für tot hielten, hatten sie Pascal in einer leeren, stockdunklen Zelle achtlos auf den Boden geworfen. Beatrice mit ihren unsichtbaren Armen sorgte dafür, dass er sich beim Aufprall nicht den Kopf aufschlug. Dann hatten sich die Folterer davongemacht, voller Angst, Pater Martinus die Nachricht überbringen zu müssen. Wenigstens hatten sie dabei das Armband nicht abgemacht, das Pascal noch immer am Handgelenk trug.
    Eine Ratte war, angezogen von den Wunden, näher gekommen, doch Beatrice verjagte sie, bevor sie sich wieder Pascal zuwandte.
    »Sie sind weg«, flüsterte sie ihm zu.
    »Endlich, ich dachte schon, sie würden nie gehen.«
    Pascal blinzelte ein paarmal und streifte das Armband ab, um seinen Herzschlag wieder zu aktivieren. Mühsam hob er den Kopf und sah sich um. Man konnte Schreie von anderen Gefangenen hören, was ihm Schauer über den Rücken jagte. Allein der Gedanke, noch immer von diesen schrecklichen Instrumenten zermalmt zu werden …
    »Wir sind ganz in der Nähe der Folterkammer«, erklärte ihm Beatrice. »Im Stockwerk unter den Kerkern des Palastes. Wie fühlst du dich?«
    Pascal bot mit seinem geschundenen nackten Oberkörper und den verdreckten Jeans ein Bild des Jammers.
    »Mir tut alles weh«, murmelte er. »Aber ich bin am Leben. Ich dachte schon, ich schaffe es nicht, Beatrice. Wenigstens mache ich mir wegen der Pest keine Sorgen mehr«, sagte er mit einem schwachen Grinsen.
    Aufmunternd lächelte sie ihn an.
    »Kannst du aufstehen?«
    Pascal seufzte; er hätte am liebsten zwölf Stunden hintereinander geschlafen, was, zumindest vorerst, unmöglich war. Flüchtig dachte er an sein altes Leben, was ihm einen schmerzlichen Stich versetzte, und er verscheuchte den Gedanken.
    »Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig«, antwortete er. »Die Zeit vergeht und wir müssen so schnell wie möglich diese Epoche wieder verlassen.«
    Pascal wusste, dass die Zeit drängte, die nächste Kammer des Kronosfelsens zu erreichen, die sie aus diesem Zeitkosmos, in dem sämtliche menschlichen Höllen vereint zu sein schienen, wieder hinausführen konnte. Dieser Gedanke gab ihm Kraft und ein wenig benommen setzte er sich auf.
    »Ich kann das Schwert nicht zurückholen«, sagte er nachdenklich. »Wenn man mich entdeckt, ist alles verloren.«
    »Keine Sorge, ich habe es zusammen mit dem Rucksack versteckt, als ich dir das Armband brachte. Ich hole die Sachen sofort hierher. Was willst du so lange machen?«
    »Mich wieder tot stellen, was sonst. Aber beeil dich, ohne das Schwert bin ich äußerst verwundbar.«
    »Ich mach so schnell ich kann, versprochen«, erwiderte sie und huschte aus der winzigen Zelle. Pascal legte sich wieder auf den Boden, allerdings diesmal mit offenen Augen. Es gab einfach zu viele hungrige Nager um ihn herum …
    Es vergingen nur wenige Minuten und Beatrice war wieder zurück.
    »Hier«, sagte sie, »Schwert und Rucksack. So langsam kriegen wir das wieder in den Griff, oder?«
    »Ja, obwohl ich ganz schön kaputt bin«, seufzte er.
    Die Streckbank hatte ihm mehr zugesetzt, als er wahrhaben wollte. Mit schwerfälligen Bewegungen stand er auf und legte sich das Lederband des Schwertes wie zuvor quer über die Brust. Der Griff des Schwerts war nun wieder

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