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Reckless - Lebendige Schatten

Reckless - Lebendige Schatten

Titel: Reckless - Lebendige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Funke
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verbarg sich hinter einer Säule, bevor sein Blick sie fand. Das Gesicht war unter dem Helm kaum zu erkennen, aber sie erinnerte sich an das vergoldete Abbild, das von der Tür der Gruft herabgeblickt hatte. Wer war der Tote in dem Sarkophag gewesen? Ein Doppling, den Guismund durch Hexerei erschaffen hatte? Eine seelenlose Hülle, die seinen Platz in dem Sarg eingenommen hatte, getränkt mit schwarzem Zauber, damit man die Leiche für die seine hielt?
    Der Hexenschlächter kam taumelnd auf die Füße, aber die Uhr, die Fuchs in den Händen hielt, tickte immer noch. Gut, Fuchs, das heißt, dass sie immer noch Leben findet, das sie stehlen kann.
    Guismund blickte sich um. Er stützte sich auf den Thronsessel und tastete nach dem Schwert, das daran lehnte. Seine Hände bebten. Natürlich. Das Leben, das er sich stahl, kam von einem sterbenden Mann. … Fuchs wünschte sich Jacobs Säbel, während sie das Messer zog. Ein Messer gegen ein Langschwert. Nein. Sie schob es zurück in den Gürtel und zog die Pistole. Der Hexenschlächter war weder ein Blaubart noch der Schneider aus dem Schwarzen Wald. Er war ein Mensch.
    Er schwankte, als er die Treppe vor dem Thronsessel hinunterstieg. Mit Jacobs Atem, seinem Herzschlag. Die Katzenfelle schleiften hinter ihm her und er hielt das Schwert in der Hand.
    Nur er kann den Kreis brechen, Fuchs. Und dann musste sie ihn töten. Und hoffen, dass Jacob so das Leben zurückbekam, das der Hexenschlächter ihm gestohlen hatte. Sie duckte sich hinter die Säule, als er sich erneut umsah, und wünschte sich ihr Fell. Noch nicht . Die Füchsin würde Guismund nicht töten können.
    Seine Schritte waren unsicher wie die eines Schlafwandlers. Auf der letzten Stufe blieb er stehen und starrte auf die Männer hinab, die sein magischer Kreis gefangen hatte. Nur zwei Männer. Fremde. Fuchs glaubte, seine Enttäuschung zu riechen. Sein Körper musste nach mehr Leben hungern.
    Er sah sich suchend um.
    Nein, sie sind nicht hier.
    Was empfand er? Ließ der Wahnsinn Raum für die Sehnsucht, seine Kinder zu sehen, auch wenn er sie hatte töten wollen? Hatte er die Falle auch zu dem Zweck aufgestellt, sie an seine Seite zu zwingen, selbst wenn sie nicht aus Liebe, sondern aus Machtgier kamen? Bestimmt war ihm das Gefühl ohnehin vertrauter.
    Der Hexenschlächter nahm den Helm ab. Er bewegte sich immer noch quälend langsam, als wollte der tote Körper einfach nicht aufwachen. Das Haar, das unter dem Helm zum Vorschein kam, war grau, das Gesicht faltig und bleich. Guismund. Guismond … In Lothringen sprach man seinen Namen anders aus. Aber seine Beinamen waren überall dieselben: der Grausame, der Gierige. Den Großen hatte man ihn natürlich auch genannt.
    Er hatte den Kreis vergessen. Er stolperte dagegen, tastete mit den runzligen Händen über die unsichtbare Wand … und erinnerte sich.
    Nun mach schon! Deine Opfer sind längst zu schwach, um dir zu entkommen, und du willst doch sicher die Armbrust zurück.
    Die Worte kamen ihm fast lautlos über die Lippen. Hexenworte.
    Es klang wie zerschellendes Glas, als der magische Kreis zersprang. Guismund behielt das Schwert in der Hand, als er auf Jacob und den Goyl zuging. Das Klirren des Kettenhemds war das einzige Geräusch, das Fuchs hörte. Guismunds mühsames Atmen. Und das Ticken der Uhr. Aber Jacob regte sich nicht. Er war so still. Was, wenn er doch schon tot war?
    Nein, Fuchs. Die Uhr tickt immer noch.
    Sie legte sie hinter der Säule auf den Boden, bevor sie aus der Deckung trat. Guismund bückte sich gerade nach der Armbrust.
    Fuchs schoss ihm in den Arm, der das Schwert hielt. Ja, er war immer noch nichts als ein Mensch. Der Schrei, der über die fahlen Lippen kam, klang wie die Schreie, die durch die Gänge des Schlosses hallten. Nicht lebend, nicht tot. Ein Mann, der seine Kinder töten wollte, um nicht in der eigenen Finsternis verloren zu gehen. Der Hexenschlächter drehte sich zu ihr um und starrte auf die Waffe, die ihn verwundet hatte.
    Die nächste Kugel blieb in seinem Kettenhemd stecken.
    Du musst besser zielen, Fuchs!
    Seine Lippen bewegten sich, während er das Schwert mit dem unverletzten Arm hob. Sie wechselte die Gestalt, bevor der Fluch sie treffen konnte. Der Füchsin strich er nur wie Frost durchs Fell. Sie lief auf ihn zu. Schnell. Fuchs . Zu schnell für seinen Körper, der immer noch mehr dem Tod als dem Leben gehörte. Guismund hieb mit dem Schwert nach ihr, aber er hatte keine Kraft, und Fuchs dankte der Fee für

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