Reden und Ansprachen
eine Möglichkeit zum Ablegen vorhanden ist, dann legen Sie die Uhr so, dass Sie diese im Blick haben. Mit dem Ablegen der Uhr vermitteln Sie den Zuhörern den Eindruck, dass Sie sich darum bemühen wollen, die vorgesehene Redezeit einzuhalten.
Wenn Sie frei im Raum stehen, dann tragen Sie die Uhr auf der Innenseite des Handgelenks. Damit können Sie die Zeit kontrollieren, ohne dass es allzu sehr auffällt. Es wird zwar vom Redner erwartet, dass er seine Redezeit einhält, wer aber zu häufig auf die Uhr schaut, wird als nervös eingestuft. Außerdem gewinnen manche Zuhörer den Eindruck, Sie würden sich nicht genug Zeit nehmen.
Übungen
Auf den vorhergehenden Seiten haben Sie zahlreiche Regeln und Empfehlungen kennen gelernt. Wie können Sie diese nun umsetzen? Es ist sicherlich unmöglich, alles gleichzeitig zu probieren. Aber das ist auch nicht erforderlich, denn vieles beherrschen Sie bereits und wenden es automatisch an. Das haben Ihnen auch schon die bisherigen Übungen bewiesen.
Bestandsaufnahme
Wir empfehlen deshalb zunächst eine Bestandsaufnahme zu machen, indem Sie zwei oder drei kleine Vorträge zu selbst gewählten Themen halten. Auch die im Kapitel „Übungen zum Reden mit Stichwortzetteln“ beschriebenen Übungen eignen sich für die Bestandsaufnahme. Stellen Sie fest (oder lassen Sie feststellen), was Sie bereits beherrschen und wo es noch Mängel gibt. Sie werden erstaunt sein, wie viele unserer Empfehlungen Sie schon einsetzen.
Stufenweises Umsetzen
Greifen Sie von den festgestellten Schwachpunkten zwei oder drei heraus, auf die Sie sich beim nächsten Vortrag konzentrieren. Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie zu schnell sprechen und die Zuhörer zu wenig ansehen, dann achten Sie vor allem auf das Sprechtempo und den Blickkontakt. Sorgen Sie durch Regieanweisungen in Ihrem Stichwortmanuskript dafür, dass Sie regelmäßig an dieses Vorhaben erinnert werden. Wenn Sie diese Schwächen weitgehend bereinigt haben, dann wechseln Sie auf zwei weitere Ansatzpunkte. Sie werden über den schnellen Erfolg überrascht sein, der sich durch die Konzentration auf einzelne Schwachstellen einstellt.
Von der Zeitungsmeldung zum Kurzvortrag
Diese Übung verdeutlicht, dass sich eine Rede vom geschriebenen Text unterscheiden muss. Außerdem können Sie den Einsatz von Redeformeln üben. Suchen Sie sich in Tageszeitungen kleinere Berichte (etwa 20 bis 40 Zeilen) heraus. Erstellen Sie daraus unter Verwendung einer Redeformel ein kurzes Stichwortmanuskript. Aus der Überschrift erfahren Sie zumeist, ob es sich um einen Sach- oder einen Überzeugungsvortrag handelt.
Zeichnen
Durch die folgende Übung wird den Teilnehmern deutlich, wie schwierig es ist, einfache Dinge verständlich zu erklären. Sie sehen auf der nächsten Seite zwei Bilder mit geometrischen Figuren.
Gehen Sie wie folgt vor: Ein Freiwilliger erhält das erste Bild (ohne dass es die anderen sehen) und muss dieses den übrigen Teilnehmern in Worten so erklären, dass es von diesen nachgezeichnet werden kann. Es dürfen keine Fragen gestellt werden. Anschließend werden Zeichnungen und Original miteinander verglichen. Wiederholen Sie die Übung mit dem anderen Bild und einem weiteren Freiwilligen. Zeichnen Sie bei Bedarf eigene Bilder für weitere Übungen.
Es geht nicht darum festzustellen, ob „schlecht“ erklärt oder „schlecht“ zugehört wurde. Entscheidend ist, dass den Teilnehmern die Abweichungen zwischen Sagen und Verstehen bewusst werden.
Geschichten erzählen
Diese Übung wird in ähnlicher Form auch in Seminaren zur Persönlichkeitsentwicklung durchgeführt. Sie eignet sich für eine oder mehrere Gruppen von vier bis sechs Teilnehmern. Gespielt werden mehrere Runden. Auch bei dieser Übung geht es darum, in spielerischer Form Sicherheit aufzubauen.
1. Runde:
Ein Teilnehmer sitzt den übrigen frontal gegenüber. Der allein Sitzende erzählt etwa eine Minute lang ein Kindheits- oder Jugenderlebnis. Die anderen hören zu und klatschen Beifall,wenn der Erzähler fertig ist. Der bisherige Erzähler tauschtden Platz mit einem Zuhörer. Dieser erzählt ebenfalls etwa eine Minute lang ein Kindheits- oder Jugenderlebnis. Wiederum Beifall und Platztausch bis alle einmal erzählt haben.
2. Runde:
Der Redner sitzt und die Zuhörer stehen. Thema: Ein schulisches oder berufliches Erlebnis. Der Ablauf vollzieht sich wie in der ersten Runde. Nacheinander muss jeder eine Geschichte erzählen und erhält dafür Beifall. Die ungewöhnliche
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