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Reise durch die Sonnenwelt

Reise durch die Sonnenwelt

Titel: Reise durch die Sonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bringen können Nachrichten von Europa.
    – Gewiß, Manasse, er wird Euch so manches Interessante mittheilen können.
    – Ist das wahr, Herr Ben-Zouf?
    – Natürlich.
    – Ich werde nicht ansehen … fuhr der Jude zögernd fort … nein … gewiß … ich bin zwar nur ein armer Mann … ich werde nicht ansehen ein Paar Realen, um mit ihm sprechen zu können.
    – Oho, Ihr werdet sie doch ansehen!
    – Ja, das werde ich … aber ich werde sie geben trotzdem, wenn ich ihn sprechen kann sogleich.
    – Aha! ließ sich Ben-Zouf vernehmen. Leider ist unser Reisender sehr abgespannt und schläft jetzt noch.
    – Aber wenn man ihn weckte …
    – Hakhabut, fiel da Kapitän Servadac ein, wenn Ihr Euch unterfangt, hier irgend Jemand zu wecken, so weis’ ich Euch die Thür!
    – Herr Gouverneur, entschuldigte sich der Jude im unterwürfigsten Tone, ich möchte ja nur wissen …
    – Ihr werdet Alles erfahren, unterbrach ihn Kapitän Servadac. Ich bestehe sogar darauf, daß Ihr zugegen seid, wenn unser neuer Gefährte seine Nachrichten aus Europa mittheilt.
    – Und ich auch, Ezechiel, fügte Ben-Zouf hinzu, denn ich möchte Euer fröhliches Gesicht dabei sehen.«
    Isaak Hakhabut brauchte nicht lange zu warten. Eben ließ sich die ungeduldig rufende Stimme Palmyrin Rosette’s vernehmen.
    Bei diesem Rufe eilten Alle nach dem Lager des Professors, Kapitän Servadac ebenso wie Graf Timascheff, Lieutenant Prokop und Ben-Zouf, dessen kräftige Hand Mühe hatte, den Juden Hakhabut etwas zurückzuhalten.
    Der Professor war offenbar nur erst halb munter und rief, wahrscheinlich unter der Nachwirkung eines Traumes: »He, Joseph! den Kerl soll der Teufel holen! Wirst Du bald kommen, Joseph!«
    Dieser Joseph war gewiß der Diener Palmyrin Rosette’s; erscheinen konnte er ohne Zweifel deshalb nicht, weil er wohl noch die alte Welt bewohnte.
    Der Stoß der Gallia hatte auch die Wirkung gehabt, plötzlich, und wohl für immer, Herrn und Diener zu trennen.
    Inzwischen erwachte der Professor vollständig und rief von Neuem:
    »Joseph! Vermaledeiter Joseph! Wo ist meine Thür?
    – Hier, erwiderte Ben-Zouf, Ihre Thür ist sorgfältig verwahrt.«
    Palmyrin Rosette öffnete die Augen weiter und sah die Ordonnanz stirnrunzelnd scharf an.
    »Du bist Joseph? fragte er.
    – Zu dienen, Herr Palmyrin, erwiderte seelenruhig Ben-Zouf.
    – Schön, Joseph, fuhr der Professor fort, meinen Kaffee, aber schnell!
    – Den gewünschten Kaffee!« rief Ben-Zouf nach der Küche eilend.
    Unterdessen half Kapitän Servadac Palmyrin Rosette sich halb empor zu richten.
    »Verehrtester Professor, begann er, Sie haben also Ihren alten Schüler von der Charlemagne wieder erkannt?
    – Gewiß, Servadac, gewiß! bestätigte Palmyrin Rosette. Ich hoffe, Sie werden sich binnen zwölf Jahren etwas geändert haben?
    – Von oben bis unten, erwiderte Kapitän Servadac lachend.
    – Schön, das ist gut! sagte Palmyrin Rosette. Aber meinen Kaffee möcht’ ich haben. Ohne Kaffee keine klaren Gedanken, und diese braucht man heutzutage nothwendig.«
    Zum Glück brachte Ben-Zouf eben das ersehnte Labsal – eine große Tasse schwarzen, dampfenden Kaffees.
    Palmyrin Rosette leerte diese, erhob sich vollends, verließ das Lager, trat in den Hauptraum der Wohnung ein, sah sich zerstreut ein wenig um und ließ sich endlich in einen der besten Lehnstühle aus dem Salon der Dobryna nieder.
    Dann ging der Professor, wenn auch mit etwas sauertöpfischem Gesicht, aber doch mit einem Tone, der an das »
all right«, »va bene
« und »
nil desperandum
« seiner Nachrichtsblätter erinnerte, auf die brennende Frage ein.
    »Nun, meine Herren, was denken Sie von der Gallia?«
    Kapitän Servadac wollte darauf vor Allem selbst die Frage stellen, was diese Gallia sei, als sich Isaak Hakhabut vordrängte.
    Beim Anblicke des Juden runzelten sich des Professors Augenbrauen von Neuem und er rief mit dem Tone eines Mannes, der sich durch eine unziemliche Begegnung beleidigt fühlt:
    »Und was hat das zu bedeuten?
    – Lassen Sie sich den da nicht kümmern!« erwiderte Ben-Zouf, während der Gelehrte Isaak Hakhabut mit der Hand abzuwehren suchte.
    Es war aber weder leicht, den Juden zurück zu halten, noch ihn am Sprechen zu verhindern. Er nahm immer und immer wieder einen Anlauf, ohne der anderen Anwesenden zu achten.
    »Mein Herr, sagte er, im Namen des Gottes Abraham’s, Isaak’s und Jakob’s, geben Sie uns Nachricht von Europa!«
    Palmyrin Rosette sprang, wie von einer Feder

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