Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge
Ostfriesischen Inseln. Der einstöckige Galerieholländer steht unter Denkmalschutz und trägt den bedeutungsvollen Namen
Selden Rüst
â was in der Ãbersetzung
Selten Ruhe
bedeutet. In der reetgedeckten Mühle, die von 1862 bis 1962 in Betrieb war, befindet sich ein Restaurant.
NAPOLEONSCHANZE
Die Napoleonschanze aus dem Jahre 1811 gehört zum erweiterten Kurpark. Sie ist das älteste original erhaltene Bau- und Kulturdenkmal der Insel. Seinerzeit waren 300 französische Soldaten auf der Insel, um die über England verhängte Kontinentalsperre zu überwachen â denn wie auf den anderen Ostfriesischen Inseln suchten die Norderneyer in jener Zeit ihr Auskommen in der Schmuggelei. Ãbrigens: Seit 1912 finden auf dem Gelände im Sommer regelmäÃig Gottesdienste statt.
NATIONALPARKHAUS
Am Hafen 1 heiÃt die Adresse des Nationalparkhauses, das seit mehr als 20 Jahren auf der Insel zu finden ist. Themenschwerpunkte des Museums zum »Mitmachen und Anfassen« sind das Wattenmeer und die Nordsee, deren typische Bewohner den Besuchern in Aquarien vorgestellt werden. Auch die Lebensräume Salzwiesen und Dünen werden in der Dauerausstellung erläutert, die übers Jahr durch Filme, Vorträge und Führungen ergänzt wird; www.nationalparkhaus-norderney.de
RETTUNGSBOOTMUSEUM
An der Promenade am Weststrand befindet sich das »Rettungsbootmuseum«, das Einblicke in die Historie des Seenotrettungswesens gibt. Mittelpunkt der Ausstellung im ehemaligen Rettungsbootschuppen von 1892: die F ÃRST B ISMARCK , ein Ruderrettungsboot aus dem Jahre 1893, das im Ernstfall mit Pferden über den Strand ins Meer gezogen wurde. Seit 1997 ist im Hafen der Seenotkreuzer B ERNHARD G RUBEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stationiert.
OSTEN
Auch wenn Norderneys städtische Bebauung groÃzügig erscheint, sie nimmt nur ein Sechstel des gesamten Eilandes ein. Eine Hälfte der Insel ist gar Ruhezone des Nationalparks. Wie groà der Stellenwert der Natur ist, wird im östlichen Teil der Insel offenkundig, den man nur zu Fuà entdecken kann: Dort rasten während des Vogelzug groÃe Vogelschwärme, die das Wattenmeer und die umliegenden Heller als reichhaltiges Buffett nutzen. Das tun auch die Brutvögel (wie die Brandgans oder der GroÃe Brachvogel), von denen es auf der Insel 95 verschiedene Arten gibt â dazu gehören rund 1.200 Lachmöwen-Brutpaare. Auch die inseltypische Flora und Fauna hat dort reichlich Fläche, um sich zu entfalten â auf Norderney gibt es über 500 verschiedene Pflanzenarten.
SÃDSTRANDPOLDER
Das Wasserschutz- und Vogelbrutgebiet des Südstrandpolders ist seit mehr als fünf Jahrzehnten Naturschutzgebiet, seit 1986 Ruhezone des Nationalparks. Anfang der 1940er-Jahre sollte auf dem dafür eingedeichten und aufgespülten Bereich ein Flugplatz entstehen, doch die Pläne wurden nach Kriegsende verworfen. Das 140 Hektar groÃe Areal blieb seither einzig der Natur überlassen, deshalb bietet der Polder indessen zahlreichen Vogelarten Brut- und Rastplätze und gedeiht dort eine einzigartige Pflanzenvielfalt â unter anderem eine der gröÃten Feuchtheiden der Ostfriesischen Inseln. Das Betreten des Südstrandpolders ist verboten, allerdings kann man ihn vom Deich aus überblicken, der das Gelände umschlieÃt.
WÃLDCHEN
Norderney kann mit der gröÃten bewaldeten Fläche der Ostfriesischen Inseln aufwarten, ab dem 18. Jahrhundert begann man damit, die Insel in Teilbereichen aufzuforsten. Das
Argonner Wäldchen
ist in der Nähe des Weststrandes zu finden, das
Ruppertsburger Wäldchen
, in dem Kiefern wachsen, befindet sich am östlichen Stadtrand und eine Anpflanzung mit Erlen und Pappeln nordwestlich des Flugplatzes.
WASSERTURM
Eine Landmarke â von See- und Wattseite auszumachen â ist auch der backsteinerne Wasserturm am östlichen Stadtrand, der 1930 in Betrieb genommen wurde. Das Gebäude ist das zweithöchste der Insel (41,6 Meter), hat ein Trinkwasserreservoir von 500.000 Litern und kann besichtigt werden.
WEISSE DÃNE
Sie gilt als der schönste Strand der Insel und ist so etwas wie ein Szene-Treffpunkt: die
WeiÃe Düne
. Erst recht, seit dort in schickem Ambiente vielerlei kulinarische Annehmlichkeiten serviert werden â wie zum Beispiel
Currywurst im Glas
. Im Winter brennt drinnen ein Kamin, während
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