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0187 - Mannequins mit Mörderaugen

0187 - Mannequins mit Mörderaugen

Titel: 0187 - Mannequins mit Mörderaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Als die schönsten Mädchen der Welt wurden die vier Girls von ihren Fans bezeichnet.
    Das war sicher übertrieben, doch sie sahen wirklich toll aus, und sie waren von der Presse nicht nur hochgejubelt, sondern auch mit dem Flair des Geheimnisvollen versehen worden.
    Kaum einer hatte sie bisher in natura gesehen, was natürlich Anlaß zu den gewagtesten Spekulationen gab, und die Managerin der vier Frauen tat ihr übriges dazu bei, das Geheimnis zu wahren.
    Man sagte nicht viel, man tat so gut wie nichts. Und gerade so etwas steigerte die Neugierde und die Publicity auf eine nie gekannte Art und Weise.
    In den Redaktionen der großen Illustrierten und Klatschblätter rauften sich die Chefredakteure die Haare. Konferenzen wurden einberufen, man knobelte, suchte, dachte nach, schlug vor, verwarf die Vorschläge wieder, und alles nur, um für die entsprechenden Reporter den Weg zu einem Exklusiv-Interview zu finden.
    Dreh- und Angelpunkt war Brenda Jones. Diese Frau, die nur Hüte mit Schleiern trug, um das Gesicht zu bedecken, mußte dazu überredet werden, die vier Mädchen zu einem Interview zu bewegen. Und zwar vor ihrem großen Auftritt.
    Der Auftritt, das war eine lange geplante und sorgfältig vorbereitete Sache. Denn ein großer Modezar hatte die Mädchen als Mannequins verpflichtet, damit sie seine Kollektionen perfekt an den Mann beziehungsweise den Käufer brachten.
    In Paris wurde Mode gemacht, und irgendwo in dieser Stadt trieben sich auch die vier Mädchen herum.
    Auch die Franzosen hatten ihre Starreporter. Besonders Jacques Deverell zählte zur absoluten Spitze. Er arbeitete frei, und wenn nichts mehr lief, dann holte man ihn.
    Er hatte die Fotos von Prominenten geschossen, hatte Prinzessinnen heimlich und ›oben ohne‹ geknipst, was ihm manchmal ein fürstliches Honorar gebracht hatte. Aus diesem Grunde konnte sich Jacques Deverell auch die elegante Stadtwohnung mitten im Zentrum von Paris leisten, wo die Mieten horrende Höhen erreicht hatten.
    Deverell war schlau. Er hatte sich an dem gesamten Rummel nicht beteiligt, sondern sich völlig zurückgehalten. Wenn die Verleger oder deren Chefredakteure etwas von ihm wollten, dann würden sie anrufen. Und der Anruf kam.
    Sogar von einer renommierten großen Zeitung, keinem Skandalblatt, aber er kam ungünstig, denn Deverell, ein großer Frauenheld, war gerade dabei, sich mit zwei Gespielinnen zu amüsieren, und deshalb nicht erpicht darauf, irgendwelche beruflichen Aufgaben zu übernehmen. Aus diesem Grunde gab er dem Verleger erst einmal einen Korb und wandte sich wieder den beiden Betthäschen zu, die er in Montmartre aufgegabelt hatte, wo sie versuchten, den alten Kram ihrer Großmütter als Antiquitäten zu verkaufen.
    Drei Stunden später, als der Pernod trübe im Glas schwamm und Deverell entspannt war, meldete sich wieder das Telefon.
    Derselbe Verleger war an der Strippe.
    »Mon ami!« rief Jacques fast enthusiastisch. »Was gibt es denn? Wo brennt es?«
    Der Verleger, ein schon älterer Mann mit Bauch und Glatze, hatte eine heiße Redaktionskonferenz hinter sich und war dementsprechend aufgeputscht. »Was es gibt?« rief er. »Das wissen Sie doch genau!«
    »Ich kann nur raten. Soll ich Caroline von Monaco entführen?«
    »Mann, hören Sie auf mit Ihren Scherzen!«
    »Ich meine, die fehlt mir noch in meiner Sammlung. Sie bekämen auch eine Exklusiv-Story.«
    »Es geht nicht um eine, sondern um vier.«
    »Oh, Sie trauen mir aber viel zu. Mit zweien nehme ich es ja noch auf«, sagte Deverell und warf seinen beiden Betthäschen eine Kußhand zu, »aber gleich vier, das ist ein wenig viel, finden Sie nicht auch, Chef?«
    »Sie sollen ja nicht mit ihnen ins Bett gehen.«
    Deverell strich über seinen Oberlippenbart, den er jeden Morgen stutzte. »Schade, was soll ich dann sonst mit vier Frauen? Sie nur interviewen?«
    »Zum Beispiel.«
    »Und was sollte mich daran reizen?«
    »Die Aufgabe. Denn bisher hat es noch keiner geschafft, die vier zum Reden zu bringen.«
    »Sie meinen sicherlich die Mannequins, hinter denen Gott und die Welt her ist.«
    »Ja, die meine ich.«
    »Das ist natürlich nicht einfach.«
    Der Verleger lachte. »Was glauben Sie, wie viele mir das schon gesagt haben. Aber ich habe nur erwidert, wenn es einer schafft, dann Jacques Deverell. Compris?«
    »Nur nicht soviel Blumen, Chef, die verwelken mir zu schnell.«
    »Nehmen Sie den Job an?«
    »Ich weiß noch nicht so recht.«
    »Das wäre doch die Chance. Diese vier fehlen Ihnen in

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