Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
diese verdammten Schreibtischtäter nicht ausstehen,
die immer nur aufkreuzten, wenn die Lorbeeren verteilt wurden, die andere verdient
hatten. Mit Bedauern und Zorn dachte er an all die Männer und Frauen, die
in der letzten Schlacht gefallen waren.
    An der benachbarten Tafel fanden sich nach und nach Gesandte des Multimperiums
und der Pronth-Hegemonie ein, die sich gegenseitig misstrauisch fixierten. Noch
war der Versuch des Kaisers, dieses kleine Sternenreich zu annektieren, nicht
vergessen. Der Krieg gegen die Outsider machte sie zwar zu Verbündeten,
doch die langjährige, konfliktreiche Geschichte würde sie nicht so
bald zu Freunden werden lassen.
    In einige extra-große Sessel wuchteten die Delegierten von Schluttnick-Prime
ihre beeindruckenden Leiber. Ihre Bemühungen, mit den Grey ins Gespräch
zu kommen, schlugen fehl. An'ta war nicht unter den Botschaftern; sie war zusammen
mit Arthur Trooid an Bord der Ikarus geblieben.
    An den übrigen Tischen unterhielten sich Offiziere des Raumcorps mit den
Vertretern anderer Völker. Darius Weenderveen war in ein angeregtes Gespräch
mit einem pelzigen Sloaä verwickelt.
    Ein Drupi flirtete auffällig mit einer gelangweilt wirkenden Ornita. Thorpa
umschwirrte die Beiden, machte sich eifrig Notizen und tauchte bald darauf in
der Menge unter. So viele Spezies auf einmal traf er selten an, und so nutzte
er die Gelegenheit, seine Studien fortzusetzen.
    Jemand, der die schlichte Uniform der Konföderation Anitalle trug, war
dabei, im Tentakelgewirr mehrerer Fidehis zu verschwinden. Die schlangenähnlichen
Wesen ließen keine Gelegenheit ungenutzt, freundschaftliche Kontakte auf
ihre Weise zu knüpfen. Obwohl sie nun schon seit mehreren Jahren den
Austausch mit vielen Völkern pflegten, konnten sie noch immer nicht begreifen,
dass dieses Vorgehen für die meisten peinlich war, vor allem, wenn es in
der Öffentlichkeit geschah.
    »Entschuldige mich eine Sekunde.« Sentenza drückte flüchtig
Sonjas Hand und bahnte sich einen Weg durch die Umstehenden.
    Vor dem Tentakelknäuel blieb er stehen. Es mochten sechs oder sieben Fidehis
sein, die ihre biegsamen Gliedmaßen miteinander verflochten hatten und
den unglücklichen Mann umringten, der nicht wusste, wie er die Gruppe höflich
abschütteln konnte, ohne diplomatische Verwicklungen zu riskieren. Einige
vorwitzige Ärmchen hatten bereits den Weg unter seine Kleidung gefunden,
während andere gefährlich volle Sektgläser und Tellerchen, auf
denen sich bunte Canapés, belegte Cracker, Obst- und Gemüseschiffchen
türmten, balancierten.
    Sentenza räusperte sich laut. »Septimus Junius Cornelius, wenn ich
nicht irre? Ich grüße Sie.«
    Cornelius versuchte, sich in Sentenzas Richtung zu drehen, was ihm nur mit Mühe
gelang. »Oh ..., Captain Sentenza ...« Er bekam die rechte Hand nicht
frei, und das langstielige Glas, das er mit der Linken schwenkte, verlor die
Hälfte seines Inhalts über dem Kopf eines besonders anschmiegsamen
Fidehis.
    »Captain Sentenza«, säuselten die schlanken, vielgliedrigen Wesen,
lösten einige Tentakel und näherten sich sogleich dem Neuankömmling,
ohne jedoch von Cornelius abzulassen. »Captain Sentenza ... wie schön
... wir freuen uns ... Captain Sentenza ...« Sie sprachen durcheinander,
doch auf eigentümliche Weise aufeinander abgestimmt, so dass jeder den
angefangenen Satz des Vorredners ergänzte. Wie sie das machten, ob sie
gar Telepathen waren oder ein emotionales Kollektiv bildeten, hatte noch niemand
herausfinden können.
    Sentenza deutete eine Verbeugung an. Seine Augen blitzten jedoch warnend. »Die
Freude ist ganz meinerseits, Botschafter Trax 1 bis 6, und ich bedaure zutiefst,
dass ich Ihnen den Septimus entführen muss. Ich bin überzeugt, er
wird später das Gespräch mit Ihnen fortsetzen.«
    Ein Seufzerchor schallte ihm entgegen. »Wie bedauerlich ... höchst
bedauerlich ... Wir erwarten Sie, Septimus ... später ... Auch Sie sind
herzlich eingeladen, Captain Sentenza ... Die Teilnahme an der Zeremonie der
Freundschaft ... ist für jeden offen ... Wir würden uns sehr freuen
... Und bringen Sie doch ihre bezaubernde Gemahlin mit ... Und den liebenswürdigen
Arthur Trooid ... Ja, den liebenswürdigen Arthur ... Und –«
    »Botschafter!«
    Die Tentakel zogen sich widerstrebend zurück, und die Fidehis tummelten
sich schmollend in einer Ecke, um nach einigen Minuten gegenseitigen

Weitere Kostenlose Bücher