Rivalen auf dem Fußballplatz
recht.
Gleich nachdem er seine Hausaufgaben erledigt hatte, holte Sebi sein Fahrrad aus dem Keller und machte sich auf den Weg zum Bolzplatz. Flo, Alex und er waren meistens die Ersten dort, heute jedoch saß Alex allein auf der Bank vor dem Vereinsheim.
„Was ist los?“, fragte Sebi.
„Wo sind Flo und Ramos?“
„Die sitzen noch an den Hausaufgaben“, sagte Alex.
„Ach, du grüner Kackmist“, meinte Sebi.
Er ließ sich neben Alex auf die Bank plumpsen.
„Hoffentlich nimmt BB ihnen das nicht übel.“
Alex runzelte die Stirn.
„BB?“, fragte er. „Wer ist denn das?“
„Bernd Blöd“, sagte Sebi.
„Ach so“, sagte Alex und grinste.
„Wieso sollte er?“, meinte er dann.
„Flo und Ramos können doch nichts dafür.“
Trotzdem hatte Sebi ein ungutes Gefühl. Wenn dieses erste Training schon so anfing - Das konnte ja nichts werden. Und Wiesi war auch noch nicht da. Normalerweise kam er immer schon eine Stunde vor Trainingsbeginn, um nach dem Rechten zu sehen.
Wiesi überprüfte die Tornetze, pumpte die Bälle auf, legte die Leibchen zurecht und verteilte Trainingshütchen.
Sobald die Jungs sich umgezogen hatten, konnte das Training starten.
Doch heute war alles anders.
Zwar trafen Ramos und Flo noch pünktlich auf dem Fußballplatz ein, aber Bernd Maibach und Georg Wiese kamen fünf Minuten zu spät. Niemand hatte das Vereinsheim aufgeschlossen. Die Bälle mussten noch hervorgeholt und geprüft werden, und auch sonst war nichts vorbereitet.
„Das macht überhaupt nichts“, sagte Bernd Maibach.
„Ab sofort beginnen wir immer mit Konditionstraining“, verkündete er, und dann durften die Jungs erst mal drei Runden um den Platz laufen. Zuerst langsam, dann schneller und schließlich mussten sie eine ganze Spielfeldlänge sprinten. Danach waren alle völlig außer Puste.
„Ich kann nicht mehr“, keuchte Tobi und ließ sich der Länge nach ins Gras plumpsen.
Sebi, Alex und Tobi sanken neben ihm zusammen.
„He, he, he!“, rief Bernd Maibach.
„Was seid ihr denn für Waschlappen!
Aufstehen!“
Er klatschte in die Hände.
„Aber hopp, hopp!“
Stöhnend rappelten Sebi und die anderen sich wieder auf die Beine. Sie mussten sich in einer Doppelreihe aufstellen und Dehnübungen machen. Danach waren Kniebeugen und Liegestütze dran und gleich anschließend ging es mit Konditionstraining weiter.
„Und wann spielen wir endlich?“, fragte Alex. „In zwanzig Minuten ist das Training zu Ende.“
Bernd Maibach nickte. „Bis heute ist das so gewesen“, sagte er. „Doch so kommen wir nicht weiter.“
„Wie meinen Sie das?“, erkundigte sich Sebi.
„Das ist doch ganz einfach“, erwiderte der neue Trainer mit finsterer Miene. „Bisher habt ihr nichts zustande gebracht.“
„Das stimmt doch gar nicht!“, rief Ramos. „Wir sind Dritter geworden.“
„Dritter!“Bernd Maibach lachte abfällig. „Seid ihr damit etwa zufrieden?“
Die Jungen sahen sich an.
„Na ja...“, begann Sebi.
„Wir hätten gerne gewonnen.“
„Seht ihr“, sagte Bernd Maibach.
„Ich will, dass ihr euch den Pokal holt.“
Die Jungen nickten.6
Ja, das wollten sie auch.
Endlich einmal den Pokal in den Händen halten!
Das wäre schon eine große Sache.
„Und deshalb muss sich einiges ändern“, fuhr Bernd Maibach fort. „Ab jetzt trainieren wir immer anderthalb Stunden, und zwar zweimal in der Woche. Montags und donnerstags. “
„Aber ich kann am Donnerstag nicht“, sagte Tobi. „Da hab ich Klavier.“
„Dann musst du dich entscheiden“, erwiderte der neue Trainer. „Entweder Klavier oder Fußball. Was dir wichtiger ist.“Er kniff die Lippen zusammen, ballte eine Hand zur Faust und hob sie in die Luft. „Wenn wir in der nächsten Saison als Sieger hervorgehen wollen, müssen wir härter arbeiten. Ihr braucht mehr Kraft und mehr Kondition. Und ein spezielles Training für die besten Spieler.“
Flo und Alex klopften Sebi auf die Schulter.
„Sebi und Ole, die sind unsere Besten!“, riefen sie wie aus einem Mund.
„Nun“, meinte Bernd Maibach. „Das werden wir sehen. Ich hab nämlich noch eine Überraschung für euch.“
Die Jungen sahen einander an. Sebi und Ramos schauten auch zu Wiesi hinüber, der ein wenig von ihnen entfernt stand und ein todunglückliches Gesicht machte.
„Was denn für eine Überraschung?“, fragte Ole. Bernd Maibach warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
Dann sah er zur Straße hinüber.
„Eigentlich wollte er
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