Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm

Titel: Rock Rats Saga 02 - Astroidensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
noch immer in den Gürtel fliegen und ihre Ansprüche an den Asteroiden geltend machen.«
    »Sie sind gesetzlich verpflichtet, auf dem jeweiligen Asteroiden präsent zu sein, damit ihr Anspruch rechtskräftig wird«, pflichtete die Assistentin ihm bei. »Anschließend können sie den Felsbrocken jedoch aus der Ferne bearbeiten.«
    »Aus der Ferne? Die Entfernungen sind doch viel zu groß für Telepräsenz. Ein Signal würde Stunden brauchen, um den Gürtel zu durchqueren.«
    »Sir«, sagte die Assistentin steif, »es befinden sich etwa fünftausend erzhaltige Asteroiden im Radius von einer Lichtminute um Ceres. Das ist nah genug für Telepräsenz, meinen Sie nicht?«
    Humphries wollte ihr nicht die Genugtuung verschaffen, Recht zu haben. Stattdessen erwiderte er: »Wir sollten diese Asteroiden lieber von unseren eigenen Leuten sichern lassen, bevor die Felsenratten sie sich alle unter den Nagel reißen.«
    »Ich werde das sofort veranlassen«, sagte die Assistentin.
    Dabei wurden ihre verführerischen Lippen von einem Lächeln gekräuselt, das zeigte, dass sie auch schon mit diesem Gedanken gespielt hatte. »Und Bergbauteams.«
    »Die Beanspruchung der verdammten Felsen ist im Moment wichtiger als Bergbau.«
    »Verstanden«, sagte sie. »Die Vorstandssitzung findet morgen früh um zehn statt«, fügte sie hinzu. »Sie haben mich gebeten, Sie daran zu erinnern.«
    Er nickte. »Ja, ich weiß.« Ohne ein weiteres Wort tippte er auf die Tastatur auf dem Nachttisch, und ihr Bild auf dem Wandbildschirm verblasste.
    Er kuschelte sich tiefer in die Kissen und hörte die Frau, mit der er die Nacht verbracht hatte, unter der Dusche singen. Unmelodisch. Nun, dafür hat sie andere Talente, sagte er sich.
    Fuchs. Der Gedanke an Lars Fuchs verdrängte alle anderen Gedanken aus seinem Kopf. Er ist mit Amanda dort draußen.
    Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sie es dort draußen in dieser Wildnis mit ihm aushält. Das ist doch nichts für sie ‒
    in einem engen Schiff zu leben wie eine Zigeunerin, wie eine Vagabundin dort draußen im Leerraum umherzustreifen. Sie sollte hier bei mir sein. Sie gehört zu mir.
    Ich habe einen Fehler gemacht, was ihn betrifft. Ich habe ihn unterschätzt. Er ist kein Narr. Er betreibt nicht nur Bergbau. Er errichtet ein Imperium dort draußen. Mit Pancho Lanes Hilfe.
    Die junge Frau erschien in der Badezimmertür; sie war nackt, und ihre makellose Haut glänzte seidig. Sie warf sich in eine verführerische Pose und lächelte Humphries an.
    »Haben wir noch Zeit für eine Nummer? Kannst du schon wieder?« Ihr Lächeln wurde leicht anzüglich.
    Wider Willen regte sich etwas bei Humphries. Aber er sagte schroff: »Nicht jetzt. Ich habe zu arbeiten.«
    Dieses Fickchen könnte noch zur Sucht werden, sagte er sich.
    Ich sollte sie besser wieder auf die Erde versetzen lassen.
    Martin Humphries trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Schreibtisch und wartete darauf, dass diese Trantüten von Technikern die Verbindungen herstellten, damit die Vorstandssitzung endlich beginnen konnte.
    Nach all den Jahren sollte man eigentlich meinen, dass die Schaltung einer simplen Virtuelle-Realitätskonferenz mit einem halben Dutzend Idioten, die sich weigern, die Erde zu verlassen, eine leichte Übung wäre, sagte er sich zornig. Er hasste es, zu warten. Überhaupt hasste er es, von irgendjemandem oder irgendetwas abhängig zu sein.
    Humphries wollte Selene nicht verlassen. Sein Zuhause war auf dem Mond, sagte er sich, nicht auf der Erde. Alles, wonach es ihn gelüstete, gab es hier in der unterirdischen Stadt, und wenn etwas fehlte, ließ er es eben nach Selene schicken. Im Rechtsstreit mit Selene hatte er einen Vergleich erwirkt, sodass man ihn nicht wieder auf die Erde zurückzuschicken vermochte.
    Die Erde war dem Untergang geweiht. Die durch die Klimakatastrophe verursachten Fluten hatten die meisten Küstenstädte zerstört und Hunderte Millionen Menschen obdachlos und zu Nomaden gemacht, die alle vom Hungertod bedroht waren. Ackerland verdorrte, und Tropenkrankheiten breiteten sich in Gebieten aus, die man früher als die gemäßigten Breiten bezeichnet hatte. Die Stromversorgung brach zusammen und wurde nur notdürftig wieder instand gesetzt. Es wurden Wellen von Terroranschlägen mit biologischen Waffen verübt, während zerfallende Nationen ihre Raketen scharf machten und sich gegenseitig mit einem Atomkrieg bedrohten.
    Es ist nur noch eine Frage der Zeit, sagte Humphries sich.
    Trotz aller

Weitere Kostenlose Bücher