Romana Exklusiv 0172
überraschend geschmeidig. Er war dunkelhaarig und dunkelhäutig, hatte markante Wangenknochen, eine schmale Nase und einen sinnlichen Mund. Das Auffallendste an ihm waren jedoch seine außergewöhnlichen, von langen Wimpern gesäumten Augen. Sein Blick verriet keinerlei Gefühle.
„Lelands Frau wollte Sie wegen dieses Darlehens verklagen“, sagte er schließlich und brach damit das angespannte Schweigen.
Maxie verspannte sich noch mehr und sah ihn entsetzt an. „Wie haben Sie von dem Darlehen erfahren?“
Er zuckte die breiten Schultern. „Das ist unwichtig. Jennifer wird Sie nicht verklagen. Ich habe das Geld in Ihrem Namen zurückgezahlt.“
Langsam beugte sie sich vor. „Sagen Sie das noch einmal“, bat sie ihn mit bebender Stimme, da sie ihren Ohren nicht traute.
Angelos Petronides betrachtete sie mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen. „Ich verlange das Geld nicht von Ihnen zurück, Maxie. Dass ich mich eingeschaltet habe, war lediglich eine Geste in gutem Glauben.“
„In gutem … Glauben?“, wiederholte sie stockend. Ihre Stimme klang ungewöhnlich schrill.
„Was sonst?“ Er machte eine ausdrucksvolle Geste, während er ihre entsetzte Miene betrachtete. „Welcher richtige Mann würde versuchen, eine Frau zu erpressen, damit sie mit ihm schläft?“
2. KAPITEL
Maxie sprang auf. Ihr hübsches Gesicht war vor Zorn gerötet. „Glauben Sie, ich bin völlig bescheuert?“, schrie sie so laut, dass ihre Stimme sich überschlug.
Langsam stand Angelos Petronides wieder auf. „Wenn ich an einige Entscheidungen denke, die Sie früher getroffen haben … Wie offen darf ich zu Ihnen sein?“
Maxie atmete scharf ein, schlug die Hand vor den Mund und wandte sich ab. Sie war entsetzt, weil er sie so aus der Fassung gebracht hatte. Wie aus weiter Ferne drangen die Geräusche spielender Kinder durch das geöffnete Fenster an ihr Ohr.
„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen“, fuhr Angelos mit einem spöttischen Unterton fort. „Ich habe schon oft miterlebt, wie Sie blass geworden sind und sich angespannt haben. Immer wenn Leland Sie in der Öffentlichkeit berührt hat, hat es Sie große Überwindung gekostet, seine Hand nicht abzuschütteln. Im Schlafzimmer muss es wirklich lustig gewesen sein …“
Am liebsten hätte sie ihn umgebracht. Doch sie konnte nicht einmal sprechen und war umso fassungsloser, weil sie noch nie zuvor so wütend gewesen war und nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte.
„Aber mir war schon immer klar, dass der größte Reiz für Leland darin bestand, Sie bei jeder Gelegenheit in der Öffentlichkeit vorzuführen“, fuhr er amüsiert fort. „Wahrscheinlich wollte er sich gar nicht so oft im Schlafzimmer amüsieren. Schließlich war er nicht mehr der Jüngste …“
„Und Sie sind … der widerlichste Kerl, dem ich je begegnet bin!“, rief sie.
„Sie werden sich schon an mich gewöhnen. Schließlich brauchen Sie einen Mann wie mich.“ Ohne Vorwarnung umfasste er ihre Schultern und drehte sie zu sich herum.
„Von wegen!“ Energisch befreite sie sich aus seinem Griff. „Und fassen Sie mich nicht an … Ich lasse mich nicht gern betatschen.“
„Warum sind Sie so wütend? Ich musste Ihnen von dem Darlehen erzählen“, meinte er ruhig. „Ich wusste, dass der Anwalt der Coulters Ihnen geschrieben hat, und wollte Sie beruhigen.“
Die Erinnerung an ihre Schulden wirkte wie eine kalte Dusche auf sie. Maxie wurde aschfahl und fröstelte. „Sie haben mich in der Hand. Ich kann das Darlehen nicht zurückzahlen … und momentan habe ich nicht einmal genug Geld für eine Rate.“
„Warum machen Sie so viel Wirbel um nichts?“ Angelos seufzte. „Setzen Sie sich wieder. Habe ich Ihnen nicht bereits versichert, dass ich nicht vorhabe, das Geld von Ihnen zurückzuverlangen? Übrigens, darf ich fragen, wofür Sie es gebraucht haben?“
„Ich habe finanzielle Probleme gehabt, das ist alles“, erwiderte sie ausweichend und sank wieder in den Sessel.
Zum ersten Mal hatte sie richtig Angst vor Angelos Petronides. Er hatte Ansprüche auf sie, genauso wie Leland sie gehabt hatte, doch er würde als Gegenleistung wesentlich mehr von ihr erwarten als eine Farce, auch wenn er etwas anderes behauptete.
„Über das Thema Geld spreche ich mit Frauen nicht“, erklärte Angelos leise. „Und mit Ihnen möchte ich nie wieder darüber sprechen.“
Der Milliardär Angelos Petronides als Wohltäter? Das glaubte er doch selbst nicht. Sie war bei diversen
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